Das Coronavirus breitet sich in Deutschland aus und seine Auswirkungen werden spürbarer: Durch die hohe Nachfrage sind Produkte, die Sicherheit vor dem Virus versprechen, Mangelware geworden – darunter Atemschutzmasken.
Und das hat Folgen: So könnte der Textilproduzent Trigema in Zukunft möglicherweise nicht nur Kleidung herstellen, sondern auch Mundschutze. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Wolfgang Grupp, sagt, hätten einige Kliniken bei Trigema bereits angefragt, ob ein derartiges Produkt hergestellt werden könne.
Produktion muss problemlos umsetzbar sein

Allerdings müssen Mundschutze bestimmte Anforderungen erfüllen. „Einen Auftrag haben wir noch keinen und ich hätte so schnell auch keinen angenommen“, erklärt der Unternehmer darum. Bevor Trigema sich für oder gegen eine Produktion von Masken entscheide, solle zunächst in Zusammenarbeit mit Spezialisten überprüft werden, ob die Herstellung für das Textilunternehmen entsprechend der Vorgaben möglich sei. Vor allem müsse eine Produktion schnell gehen, da der Bedarf jetzt bestehe. Ausschließen möchte Wolfgang Grupp Mundschutz-Masken aus Trigema-Werken aber nicht – vorausgesetzt, das sei problemlos umsetzbar. Fest steht aber: Grupp will helfen. „Ich sage nicht Nein, wenn das notwendig und machbar ist“, betont er.
Sollte es zu einer Produktion der Masken kommen, sollen diese aber aus Stoff und nicht aus Papier oder Vlies hergestellt werden, wie das bei den meisten Mundschutzen der Fall ist. „Bisher ist der Mundschutz ein Einmalartikel“, erklärt Grupp. Für Trigema-Masken soll das aber nicht gelten. Stattdessen sollen sie wiederverwendbar sein – und das setzt bestimmte Eigenschaften voraus. So müssten die Mundschutze etwa waschbar, kochfest und belastbar sein, damit sie mehrfach getragen werden können. Das würde sich aber auf den Preis auswirken.
ZF stellt Masken bereits her
Und nicht nur Trigema hat die Mundschutz-Produktion für sich entdeckt: Auch ZF stellt seit Anfang März in China eigene Atemschutzmasken für seine 14.000 Mitarbeiter in dem Land her. Hintergrund ist eine behördliche Vorschrift, wonach Schutzmasken seit Februar Pflicht sind. Auf dem freien Markt sind diese aber kaum noch erhältlich, wie ZF mitteilt.
Täglich werden laut dem Automobilzulieferer 90.000 bis 100.000 Masken produziert, die aber nicht für den Verkauf vorgesehen seien und die auch nicht nach Deutschland exportiert werden sollen. Überschüssige Masken, die nicht von den ZF-Mitarbeitern benötigt werden, werden Bedürftigen und der Regierung zur Verfügung gestellt. Ob die Produktion auch dann fortgesetzt werden soll, wenn die Krankheitswelle abflachen sollte, steht noch nicht fest.