Deutschlands drittgrößter Autozulieferer ZF Friedrichshafen ist bei der Übernahme des belgischen Bremsenspezialisten Wabco einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Am Donnerstag stimmten in New York knapp 69 Prozent der Wabco-Aktionäre einer Übernahme durch die Friedrichshafener zu. „Dass die Wabco-Aktionäre dieser wichtigen Transaktion zugestimmt haben, ist auch eine Bestätigung der ZF-Strategie“, sagte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider.
Neue Nutzfahrzeug-Strategie
ZF könne nun gemeinsam mit Wabco einen integrierten Systemanbieter für Nutzfahrzeugtechnik bilden. Im Rahmen der Transaktion wird ZF alle ausstehenden Aktien von Wabco für 136,50 US-Dollar in bar erwerben, was in Summe rund sieben Milliarden Dollar entspricht. Allerdings müssen mehrere Kartellbehörden dem Geschäft noch zustimmen.
ZF rechnet damit, den Prozess Anfang 2020 abzuschließen. Ein erster Versuch, Wabco zu übernehmen, war im Jahr 2017 am Widerstand des ZF-Eigners, der Friedrichshafener Zeppelin-Stiftung, gescheitert. In der Folge musste auch der damalige ZF-Chef Stefan Sommer seinen Posten räumen. Auch der damalige Aufsichtsratschef verließ den Konzern. Wabco füllt eine Lücke im ZF-Produktangebot. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Nutzfahrzeugbremsen.