Der Endspurt hat sich für das Handwerk gelohnt. Den Sommer über haben Betriebe und Handwerkskammern sich bemüht, noch offene Lehrstellen zu besetzten. Nun gibt es eine Bilanz, die für die Handwerkskammer Konstanz zufriedenstellend ausfällt. 1524 neue Auszubildende aus den Landkreisen Konstanz, Waldshut, Rottweil, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis haben sich bis September für eine Lehre im Handwerk entschieden. Laut Handwerkskammer sind das 0,5 Prozent mehr als im September des ersten Corona-Jahres 2020.
„Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie sind die Ausbildungszahlen zum Start des neuen Ausbildungsjahres im Handwerk stabil geblieben, was nicht selbstverständlich war. Wir werten das als positiven Beweis dafür, dass eine handwerkliche Ausbildung auch in Krisenzeiten als wichtige Basis für eine sichere berufliche Zukunft gesehen wird“, teilt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, in einer Pressemitteilung mit.
Bereiche Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind sehr gefragt
Vor allem eine Ausbildung in technischen Berufen sei sehr gefragt. „Das ist sicher auch den Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung geschuldet, die diese Berufe stark beeinflussen“, sagt Hiltner. So gebe es besonders in den Berufen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker und KFZ-Mechatroniker, gestiegene Lehrvertragszahlen. Und gerade weil Nachhaltigkeit und Digitalisierung Zukunftsthemen sind, gebe es in diesem wachsenden Bereich zum Ausbildungsstart überdurchschnittlich viele freie Stellen, so Hiltner.
Mehr Abiturienten im Handwerk
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Handwerk seien bestens, betont Hiltner. Im vergangenen Jahr hielten sich viele Jugendliche wegen der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie mit dem Start einer Ausbildung zurück. Eine Vergleich der Zahlen von 2019 und diesem Jahr zeigt, dass 116 Ausbildungsverträge fehlen, um das Vorkrisenniveau zu erreichen.
Folglich sind auch etliche Betriebe immer noch auf der Suche nach geeigneten Auszubildenden. In diesem Jahr seien überdurchschnittlich viele Abiturienten ins Handwerk gestartet, so die Handwerkskammer. Hiltner: „Für einige mag eine praxisorientierte Ausbildung auch eine reizvolle Alternative zum pandemiebedingten Online-Unterricht an den Hochschulen gewesen sein.“
Die Zahl der Berufsanfänger mit Fluchthintergrund ist mit 95 Neustarts gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben, hat sich im Vergleich zu 2019 aber deutlich verringert (2019: 122).
Lehrstellenbörsen helfen bei der Suche
Wer jetzt noch einen Ausbildungsplatz suche, habe beste Chancen, so Hiltner. „In unserer Online-Lehrstellenbörse sind noch fast 200 freie Lehrstellen für eine Ausbildung in einem regionalen Handwerksbetrieb zu finden.“ Gerade im Bau- und Ausbaubereich sei die Auftragslage gut und junge Menschen, die mitgestalten wollen, seien willkommen.
Eine Lehrstellenbörse gibt es unter www.hwk-konstanz.de/ausbildung. Außerdem berät die Handwerkskammer Konstanz unter der Telefonnummer 07531-205-389. Last-Minute-Jobbörsen gibt es noch am 17. September in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg (07721 – 209 888), über die Homepage der Messe Jobs for Future in Villingen-Schwenningen sowie für den Landkreis Konstanz am 15. September im Berufsschulzentrum Radolfzell. Auch der Landkreis Konstanz bietet mit einer Ausbildungsoffensive Unterstützung für Auszubildende.