Siemens verkauft seine Brief- und Paketsortieranlagenfertigung an einen Konkurrenten – und damit fast den gesamten Konstanzer Standort. Dass dieser Tag irgendwann kommen würde, pfiffen die Spatzen von den Dächern.

Das Geschäft passt wie zahlreiche andere Sparten nicht mehr zur strategischen Ausrichtung der Münchner. Fast im Monatsrhythmus stoßen sie daher derzeit irgendwo in der Republik Werke und Standorte ab. Für die Bodenseeregion mit ihrem Mittelpunkt Konstanz muss das aber nicht schlecht sein.

Käufer hat echtes Interesse an Technologie

Immerhin hat der Käufer, anders als Siemens, echtes Interesse an den Paketanlagenbauern. Deren Kompetenzen fehlen den Hamburger Logistik-Experten noch. Und Jobs sollen nicht gestrichen werden.

Andererseits liegt es nahe, dass der stattliche Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Euro irgendwo wieder hereingeholt werden muss. Gut möglich daher, dass die Zügel bald angezogen werden. So kuschelig wie bei Siemens wird es wohl nicht mehr.