• Deichmann: Das größte Schuhunternehmen Europas hält nichts von Gütesiegeln. Der Grund: Es gebe sehr viele Siegel, die aber alle ihr eigenes Regelwerk hätten, "für den Verbraucher wird dies oft sehr unübersichtlich", heißt es in einer Stellungsnahme des Unternehmens. Deichmann hat keine eigenen Produktionsstätten, sondern bezieht die Schuhe von Lieferanten. Die Schuhe werden bei Produzenten in rund 40 Ländern hergestellt. Rund 80 Prozent der Artikel werden aus Asien, schwerpunktmäßig aus China und Vietnam, bezogen. Lederartikel spielen aufgrund des Preissegmentes eine eher untergeordnete Rolle. Die Deichmann-Gruppe bezieht laut Stellungnahme einen großen Teil der Lederschuhe von europäischen Lieferanten. Das Unternehmen prüft, gemeinsam mit externen Instituten wie TÜV Rheinland, ob ökologische Standards eingehalten werden. "Bereits während der Produktion werden Tests auf verbotene Stoffe durchgeführt", so Effing. Das Unternehmen prüfe auch, ob Zulieferer soziale Standards befolgen. "Prüfer gehen – mal mit, mal ohne Voranmeldung – in die Lieferbetriebe und kontrollieren, ob die getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden."
  • Gabor: Laut Markus Reheis von Gabor gebe es für Gütesiegel kaum gesetzliche Regelungen und keine einheitlichen Standards in der Schuhbranche. "So gibt es allein auf dem deutschen Markt inzwischen mehr als 1000 verschiedene Kennzeichen und Label, ein oft sehr lohnendes Geschäft für die Anbieter der Siegel. Ein mehr an Transparenz für den Verbraucher wird damit nicht erreicht", so Reheis. Gabor bezahlt laut einer Stellungsnahme des Unternehmens in eigenen Betrieben ein überdurchschnittliches Einkommen, Weihnachtsgeld und Treueprämien. Auch in Zuliefererbetrieben würden faire Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz groß geschrieben. Alle Auftragnehmer, Subunternehmer, Lieferanten und Lizenznehmer erfüllen laut Gabor die Mindeststandards des Code of Conduct. Sowohl externe Institute, als auch eigene Mitarbeiter vor Ort überprüfen laut Reheis regelmäßig die Arbeitsbedingungen. Gabor wurde in einer Studie von "Focus Money" für Engagement in Bezug auf Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Bereits 2014 und 2015 war Gabor mit dem Nachhaltigkeitspreis „Mit gutem Gewissen“ ausgezeichnet worden. In der aktuellen Studie erhielt Gabor die Bewertung „sehr starkes Engagement“. Die Studie befasste sich mit der Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards.
  • LLoyd: "Aufgrund der Komplexität des Produktes ist es nicht gelungen einen allgemein gültigen Standard zu entwickeln", entgegnet Lloyd der Frage, warum es kein Gütesiegel für faire Schuhe gibt. Die Herrenschuhe werden in eigenen Werken in Sulingen, Rumänien und in Indien gefertigt. Ein kleiner Anteil an Herrenschuhen sowie 40 Prozent der Damenschuhe, produziert Lloyd in Italien, Portugal, Spanien und Thailand.