Nicht nur in in die Höhe, sondern auch in der Horizontalen: Genau das macht die Grenzregion zwischen der Schweiz und Deutschland als Wandergebiet so reizvoll. Hier können Alpinisten hohe Gipfel erklimmen und Ungeübte im Tal unterwegs sein. Egal ob am Bodensee, im Thurgau, rund um Konstanz oder auf dem Säntis – die Auswahl an attraktiven Routen ist groß.
Wandern am Bodensee
Mit St. Gallen, dem Thurgau und Schaffhausen grenzen gleich drei Ostschweizer Kantone an den Bodensee. Das lässt bereits erahnen, wie viele Möglichkeiten zum Wandern es in unmittelbarer Nähe zum Wasser gibt. So ist der über 16 Kilometer lange Thurgauer Panoramaweg beispielsweise geprägt von herrlichen Streuobstwiesen und faszinierenden Naturschutzgebieten. Er startet in Amriswil und führt zunächst zu einem 800 Jahre alten Wasserschloss in Hagenwil. Weiter geht es bis an die Sitter, wo die historische Pilgerfähre die Wanderer hinüber zur Gertau bringt. Durchs Naturschutzried mit seinen fünf Hauptwiler Fischweihern, die einst von Mönchen angelegt wurden, führt der Weg nach rund 4,5 Stunden Wanderzeit weiter bis ins malerische Bischofszell mit seinem romantischen Altstadtkern.
Die beste Zeit für Wanderungen auf der Thurgauer Seite des Bodensees ist übrigens das Frühjahr: Dann öffnen sich die Knospen der Apfel- und Birnenbäume und die gesamte Region verwandelt sich in ein weißes Blütenparadies.
Eine weitere familienfreundliche Rundwanderung in unmittelbarer Seenähe verläuft zwischen Rorschach und Steinach im Grenzbereich der Kantone St. Gallen und Thurgau. Mit ihren 15,5 Kilometern Länge ist sie zwar für ungeübte Wanderer kein Pappenstiel, aber mit ausreichend Pausen und viel leckeren Naschereien lassen sich selbst Schulkinder durchaus für die Strecke begeistern. Von Rorschach führt die Tour über die Seepromenade und weiter entlang des Bodensees bis nach Steinach. Durchs Hinterland geht es dann zurück an den Ausgangspunkt.
Wer die Grenzregion zwischen Deutschland und der Schweiz noch intensiver erleben will, dem sei der Bodensee-Rundwanderweg empfohlen. Er überschreitet Länder- und Kulturgrenzen und führt auf seinen 270 Kilometern durch Deutschland, die Schweiz und Österreich – schließlich führt er einmal komplett um den See. Drei Länder und elf Etappen warten hier auf ambitionierte Wanderer, die gleich zu Beginn eine wichtige Entscheidung treffen müssen: Wollen sie nur die Strecke zurücklegen? Dann sollten acht bis zehn Tage Zeit reichen. Oder wollen sie auch die Sehenswürdigkeiten, die Einkehr- und Bademöglichkeiten entlang des Weges nutzen? Dann sollten mindestens zwei Wochen für die Tour eingeplant werden.
Wo lässt sich am Bodenseeufer in der Schweiz am besten wandern?
Wandern im Thurgau
Wer sich damit einverstanden erklärt, dass eine Wanderung in der Grenzregion zwischen der Schweiz und Deutschland nicht zwingend am Bodensee oder mit Blick auf das Wasser einhergehen muss, dessen Auswahl an attraktiven Routen vergrößert sich um ein Vielfaches.
Wandern rund um die Gemeinde Berg
Die Gemeinde Berg im Kanton Thurgau macht Werbung mit „Berg ist auf der Höhe“. Und genau so ist es. Das kommt den Wanderungen, die hier in der kleinen Stadt im Kanton Thurgau starten, sehr entgegen. Außerdem ist es so möglich, von unterwegs Ausblicke vom Alpstein bis zum Bodensee und bei günstigen Bedingungen sogar bis zu den Glarner Alpen zu genießen. Wanderer können aus einem gut markierten Wegenetz schöpfen und vor allem rund um den Ottenberg aus kürzeren und längeren Strecken wählen. Die Wanderwege der Gemeinde sind nach den vier Himmelsrichtungen benannt, die in unterschiedlichen Routen durch das Gemeindegebiet führen.
Besonders beeindruckend sind die Touren, die über den nördlich von Weinfelden liegenden Ottenberg führen. Eine davon: der Weinweg. Auf dem Rundwanderweg geht es neun Kilometer lang durch die Rebberge von Weinfelden, Boltshausen und Ottoberg. Drei Stunden brauchen Wanderer mit mittlerem Tempo dafür – wobei sie unbedingt mehr Zeit einplanen sollten. Denn der weite Blick ins Thurtal und auf die Alpenkette zwingen immer wieder zum Anhalten und Staunen. Außerdem steht entlang des Weges auf 30 Tafeln Wissenswertes über Rebentwicklung und -sorten, die Weinherstellung und die heimischen Winzer. Ganz zu schweigen von den Restaurants und Beizen, die zu Thurgauer Spezialitäten einladen. Vom 680 Meter hohen Ottenberg ist die Aussicht natürlich besonders spektakulär.
Wandern rund um Bischofszell
Bischofszell als Ort im Hinterland des Bodensees ist bereits per se wunderschön. Noch beeindruckender ist allerdings die Natur rund herum, die viele wundervolle Oasen bietet. Blick aufs Wasser gibt es auch hier – wenn auch nicht auf den Bodensee. So verläuft eine herrliche Route auf dem Thur-Rundweg mit wunderbaren Aussichten auf das Thurland und die Voralpen. Sie startet am Bahnhof in Bischofszell und führt über den Stadtgraben zunächst zur alten Thurbrücke. Von hier geht es mal mehr und mal weniger nah knapp fünf Kilometer lang am Ufer des Flusses entlang bis zur Thurbrücke beim Golfplatz Niederbüren. Hier wechseln Wanderer die Flussseite und treten den Rückweg an.
Eine weitere Wanderstrecke mit viel Wasserrauschen im Ohr startet ebenfalls an der alten Thurbrücke in Bischofszell: Der Sitter-Rundweg. Mit seinen 7,2 Kilometern Gesamtlänge ist er ebenfalls für Jung und Alt gut zu meistern und führt, teils über Trampelpfade, an Feldern, Wiesen und vielen Landwirtschaftskulturen vorbei.
Auch der Rundweg am Bischofsberg ist eine attraktive Strecke, um erholsam durch die wunderschöne Landschaft zu streifen. Der Rundweg startet in Bischofszell am Bahnhof und führt durch den Wald am Bischofsberg, der Aufstieg ist sanft und gut machbar. Eine Belohnung wartet oben trotzdem: der Ausblick auf den Säntis und über die Stadt.
Wandern rund um Steckborn
Eine weitere lohnenswerte Tour im Thurgau – und sogar mit Blick auf den Bodensee – führt rund um Steckborn. Der Rundwanderweg gilt unter Kennern als einer der schönsten am Bodensee. In drei Stunden und in sanftem Auf und Ab eröffnet der Weg herrliche Aussichten über die Unterseegegend. Er startet am Steckborner Bahnhof und ist durchgehend markiert mit gelb-blauen Wegweisern. Zuerst führt er zum großzügigen Feldbach, wo sich an traumhafter Lage am Ufer des Untersees eine Feuerstelle und damit auch ein beliebtes Ausflugsziel für Badegäste befindet. Erst dem Speckbach folgend, steigt der Weg dann sanft an und verläuft entlang des Waldrandes. An der Feuerstelle Hard lohnt sich ein Verweilen mit Picknick schon alleine deswegen, weil sich von hier eine atemberaubende Aussicht genießen lässt.
Durch Wiesen und Felder und am Waldrand entlang geht es dann zurück nach Steckborn. Anstatt die Tour sofort zu beenden, lohnt sich ein Rundgang durch die Gassen der Stadt, vorbei an Zeugen vergangener Epochen wie Überreste der Stadtmauern und sehenswerte Altstadthäuser.
Wandern in und um Konstanz
Die größte Stadt am Bodensee liegt auf deutscher Seite und ist die Konzilstadt Konstanz. Neben den romantischen Altstadtgassen, dem maritimen Flair am Bodenseeufer und seinen vielen Sehenswürdigkeiten lohnt sich die kleine Metropole unter anderem auch deswegen für einen Besuch oder Urlaub, weil sich in und um die Stadt auch sehr gut wandern lässt.
Unterwegs in den Konstanzer Vororten
Unter dem Motto „Konstanz im Grünen“ sind die Konstanzer Vororte Dettingen, Dingelsdorf, Litzelstetten und Wallhausen optimale Ausgangspunkte für erlebnisreiche Wanderungen am Bodensee. Unterwegs warten naturnahe Erlebnisse, genussvolle Ausblicke, aktive Entdeckertouren und vieles mehr. Das ausgedehnte Wanderwegenetz in Konstanz und seinen Vororten führt entlang des Bodenseeufers, über Felder sowie Wiesen und durch Wälder quer über die malerische Halbinsel Bodanrück.
Zu den Highlights auf diesen facettenreichen Touren zählen zum Beispiel Naturschutzgebiete wie das Dingelsdorfer oder auch das Wollmatinger Ried. Denn in den Senken und Mulden des östlichen Bodanrücks haben sich eine Vielzahl an Mooren und Riedflächen erhalten. Das wohl schönste davon ist das Naturschutzgebiet „Dingelsdofer Ried“. Die von dichten Mischwäldern umgebene Seen- und Riedlandschaft erinnert fast an ein kleines Stück Schweden direkt vor den Toren von Konstanz.
Doch auch eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Bodensee lässt sich sehr gut erwandern. Es lohnt sich, zuvor einen Blick von oben auf die Blumeninsel zu werfen. Dafür bietet sich der Purren hervorragend an. Hier auf einer der Bänke sitzen und den Blick schweifen lassen ist fast so schön, wie über die Insel zu spazieren und Flora und Fauna aus nächster Nähe zu betrachten. Tatsächlich ist es nur eine kleine Wanderung vom Purren bis zur Mainau.
Der Premiumwanderweg SeeGang
Ein wunderschöner Wanderweg startet in Konstanz und endet im 50 Kilometer entfernten Überlingen. Der Premiumwanderweg SeeGang bietet Faszination pur am nordwestlichen Teil des Bodensees. Auf den vier Etappen warten Sehenswürdigkeiten, beeindruckende Ausblicke auf Bodensee und Alpen, Streuobstwiesen, wildromantischen Ruinen, Schluchten, Waldpfade, historische Städte und vieles andere mehr. Entlang der Strecke laden zahlreiche Cafés und Restaurants oft direkt am Seeufer oder leicht versteckt dazu ein, die Vierländerregion zwischen Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz auch kulinarisch kennenzulernen.
Etappe 1 führt über 18,7 Kilometer von Konstanz nach Wallhausen. Am zweiten Tag geht es auf 18,5 Kilometern weiter bis nach Bodman und hier an Tag 3 in 7,5 Kilometern nach Sipplingen. Von hier sind es dann am vierten Tag nur noch 10,8 Kilometer bis nach Überlingen, von wo ein kleines Kursschiff die Wanderer zurück nach Wallhausen und somit ins Einzugsgebiet des Konstanzer Stadtbusses Roter Arnold bringt. Eine andere Möglichkeit, nach Konstanz zurückzukehren, ist die Fähre zwischen Meersburg und Konstanz.
Auf dem Jakobsweg nach Märstetten
Auch ein Jakobsweg führt durch Konstanz. Am Münster startend lässt sich beispielsweise eine Etappe bis Märstetten bequem an einem Tag wandern. Es handelt sich um einen Teil des so genannten Schwabenwegs, der in Einsiedeln endet. Beginnend in der größten Stadt am Bodensee verläuft er durch den Schweizer Kanton Thurgau, bis er auf Höhe des Zürichsee auf die Appenzeller Variante trifft und sich zum Innerschweizer Jakobsweg vereint. Schon von Weitem sehen Wanderer am Ende der Tagestour den großen Turm der Jakobskirche, die mit einer Sonnenuhr und wunderschönen Fresken geschmückt ist. Ebenfalls sehenswert ist das Hohe Haus mit seinem schönen, alten Fachwerk und am Ortsausgang das Gasthaus Kreuzstraße, eine alte Pilgerherberge.
Wandern in der Region St. Gallen
Im Kanton St. Gallen stehen zehn Dreitausender und 195 Zweitausender. Kein Wunder, dass hier der Verdacht nahe liegt, Wanderungen in dieser Region müssten stets alpin und schweißtreibend sein. Wer das möchte, wird hier auf jeden Fall fündig. Für alle anderen bietet der Kanton im Hinterland des Bodensees und rund um die Stadt St. Gallen viele Optionen, um das Wandern mit viel Genuss zu verbinden. Wir haben mehrere Vorschläge hierfür zusammengetragen.
Der Sitterstrandweg
Der Sitterstrandweg startet in St. Gallen-Stocken und führt von hier zum Teil auf der Strecke des St. Galler Brückenweges. Besonders eindrucksvoll und abwechslungsreich ist die Strecke unter anderem deswegen, weil sie auf beiden Seiten der Sitter verläuft und damit ein Wechsel von einem Ufer ans andere mittels verschiedener Brücken fester Bestandteil der Wanderung ist. Die Ganggelibrogg ist eine 1882 erbaute Hängebrücke und einer der Höhepunkte der Tour. Die gedeckte Holzbrücke Wannenbrugg ist ein Meisterwerk von 44 Metern Länge und ebenfalls sehr beeindruckend. Der Weg führt vorbei an Tobeln, an der Ruine der Burg Ramschwag aus dem 12. Jahrhundert und endet nach abwechslungsreichen Kilometern in Muolen.
Von St. Gallen nach Appenzell
Eine abwechslungsreiche Tageswanderung, die sich vor allem im Herbst dafür eignet, dem Bodennebel zu entkommen und im strahlenden Sonnenschein von oben auf das Weiß zu schauen, führt von St. Gallen bis nach Appenzell. Vier Stunden Wanderzeit sollten hierfür eingeplant werden zuzüglich der unbedingt empfohlenen Einkehr in den diversen Gasthäusern entlang des Weges. Bis zur Schäflisegg ist gleich nach dem Start in St. Gallen eine anstrengende Steigung zu überwinden, die die Mühe jedoch allemal wert ist: Auf der Kuppe bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf den Alpstein. Im stattlichen Dorf Teufen lohnt sich ein längerer Stopp, bevor es durch das hügelige Appenzellerland weitergeht über den Sonnenhang Richtung Appenzell. Im Vorbeigehen lässt sich dabei noch auf einem markanten Hügel die Ruine der Burg Clanx aus dem Jahr 1210 bestaunen.
Der Gallusweg
Bodensee und Hinterland miteinander zu verbinden ist auf dem Gallusweg möglich. Er folgt den Spuren des irischen Mönchs Gallus, der im Jahr 612 von Arbon nach St. Gallen kam, um dort seine Eremitenzelle zu gründen. Daraus entstand 100 Jahre später das Kloster, um das im Lauf der Jahrhunderte die Stadt St. Gallen erwuchs. Der Weg startet in Arbon und führt am Bodensee entlang zum Dörfchen Steinach, entlang dem gleichnamigen Fluss, durch das Galgentobel bis zur Stadt St. Gallen. Noch näher auf den historischen Spuren der Stadt und des Kantons zu wandeln ist nicht möglich. Und um die Wanderung und ihr historisches Thema zu einem würdigen Abschluss zu bringen, lohnt sich im Anschluss unbedingt ein Besuch im Kloster St. Gallen!
Wandern in Flumserberg
„WanderBerg Flumserberg“ nennt sich die Region hoch über dem Walensee. Und sie übertreibt damit nicht. Denn 150 Kilometer Wanderwege, wunderschöne intakte Natur und atemberaubende Panoramablicke warten hier auf Aktivurlauber. Wer sich den anstrengenden Aufstieg ersparen möchte, nimmt eine der Bergbahnen, lässt sich bis auf über 2000 Meter emportragen und dreht oben seine Runden – ganz unabhängig vom Alter. Erlebnisreiche Themenwege und Kinderspielplätze, gemütliche Bergrestaurants mit großen Sonnenterrassen und leichte bis anspruchsvolle Tageswanderungen stehen zum Erkunden und Genießen bereit.
Die 7-Gipfel-Tour
Wer an einem Tag sage und schreibe sieben Gipfel erklimmen will, darf sich den Start durchaus durch eine Fahrt mit der Bergbahn etwas leichter machen. Dann bleibt auch genügend Zeit, um dann beim Wandern die umliegende Berg- und Seenwelt zu erleben. Los geht es ab Flumserberg Tannenbodenalp hinauf zur Bergstation Maschgenkamm. Und schon kann sie losgehen, die Gratwanderung über Ziger, Leist, Rainissalts, Gulmen, Cuncels, Chli Güslen und Großer Güslen. Immer im Blick: die hochalpinen Kulissen der Bündner-, Glarner- und Innerschweizeralpen in Nah und Fern. Belohnt werden Wanderer am Ende der Tour mit einem sagenhaften Blick auf den Walensee und die Churfirsten.
Unterwegs auf der GeoGalerie
Wandern und dabei die gewaltige Kraft der Alpenfaltung hautnah spüren und sehen? Die GeoGalerie Flumserberg macht es möglich! Auf dem rund vier Kilometer langen Höhenweg, der sich auch für Familien eignet, die mit Kinderwagen unterwegs sind, können Unternehmungslustige Versteinerungen und Verwitterungsphänomene bestaunen, berühren und erleben. Mehr als 15 Stationen stehen für die Wanderer bereit und geben einen interessanten Einblick in die Bildung der Alpen und die Kraft der Tektonik. Auch einen Rastplatz mit Feuerstelle gibt es, so dass der perfekte Ort für eine ausgedehnte Pause bereits feststeht. Übrigens gehört die Gegend zur Tektonikarena Sardona, die mit der Ernennung als Weltnaturerbe als weltweit bester Ort für ihre Sichtbarkeit der alpinen Gebirgsbildung ausgezeichnet wurde.
Auf dem Weg zur Spitzmeilen-Hütte
Wer ohne kleine Kinder unterwegs ist und keinen Buggy schieben muss, kann sich der Herausforderung einer herrlichen 18-Kilometer-Wanderung über wunderschöne Hochebenen zur markanten Spitzmeilen-Hütte stellen. Von der Tannenbodenalp geht es bequem mit der Gondelbahn auf mehr als 2000 Meter Höhe. Auf ebenen Wegen startet die Tour am Maschgenkamm und führt erst zur Zigerfurgglen und dann über Calanshüttli zur Spitzmeilen-Hütte. Abwärts geht es zur Alp Fursch und über eine Naturstraße und durch eine herrliche Hochmoorlandschaft zur Maschgenlücke. Prodkamm, Prodalp und das Hochmoor Madils liegen auf dem Weg zur Alp Tannenboden, von wo es zurück ins Tal geht.
Wandern im Appenzellerland
Das Appenzellerland ist mehr als nur eine Wanderung wert. Soviel steht fest! Zwischen Bodensee und Säntis warten sanfte Hügel genauso wie steil abfallende Felswände darauf, entdeckt und bestaunt zu werden. Hinzu kommen entlang des Weges jede Menge Kultur und Tradition, denn Bräuche werden hier noch aktiv gelebt – unter anderem auf dem Berg.
Unterwegs auf den Alpenpanoramaweg im Appenzellerland
Im Appenzellerland gibt es so viel zu sehen und zu entdecken, dass es gleich mehrere Panoramawege gibt. Eines haben sie natürlich alle gemein: atemberaubende Ausblicke auf und in den Kanton Appenzell Innerrhoden. Doch keiner ist so faszinierend wie der größte und längste unter ihnen: der Alpenpanoramaweg, der am Bodensee startet und nach 29 Etappen am Lac Léman endet. Alpengipfel, Mittelland und Jura wechseln sich hier auf der Route durch das Appenzellerland, das Toggenburg, die Zentralschweiz, das Emmental, das Schwarzenburger- und das Greyerland, bevor mit der Metropole Genf das Ziel erreicht wird. Seine erste Etappe führt von Rorschach am Bodensee ins Appenzellerland nach Trogen. Die zweite Etappe mit ihren 13 Kilometern und etwas mehr als vier Stunden Wanderzeit dringt dann tief ein ins Appenzellerland und endet in Appenzell. Auf dem Weg gewährt sie großartige Aussichten auf den Säntis, die Stadt St. Gallen, den Bodensee und den weiten Talkessel von Appenzell.
Den Appenzeller Rundweg auf Schusters Rappen zurücklegen
Das Appenzellerland lässt sich auf dem Appenzeller Rundweg aus nächster Nähe und unmittelbar mit seiner ursprünglichen Natur und seinen vielen anderen Reizen erleben. Die florierende Landwirtschaft und die Gastfreundschaft der Einheimischen ziehen Wanderer dabei magisch an. Mit 7 Kilometern Länge und lediglich 100 Metern Auf- und Abstieg ist die Runde gut in etwas weniger als zwei Stunden zu machen. Sie startet am Bahnhof in Appenzell und führt am Kunstmuseum vorbei, das an die einheimischen Maler Carl August Liner und Carl Walter Liner erinnert. Sobald der Ort hinter den Wanderern liegt, befinden sie sich in freier Natur und genießen die einmalige Aussicht auf die Umgebung. Unterwegs gibt es viel zu entdecken, bevor der Weg zurück nach Appenzell führt. Die berühmte Hauptgasse mit ihren bemalten Fassaden sollte unbedingt Teil der Wanderung sein, den hier lassen sich die urtümlichen Bauwerke und die regionale Lebensart auf wunderbare Weise erleben.
Wanderungen in und um Appenzell
Wandern am Säntis
Als Hausberg bestimmt der Säntis mit seiner Höhe von 2501 Metern das Alpenpanorama des Bodensees. Mit seiner gewaltigen Nordwand ist er eine weithin sichtbare Landmarke. Doch ganz so nah, wie er bei gutem Wetter zu sein scheint, ist er nicht. Trotzdem ist er mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln schnell erreicht. Und dann erschließen sich Wanderungen am Säntis, die Genießern und Anspruchsvollen gleichermaßen gerecht werden.
Von der Schwägalp zum Gipfel
Viele Wege führen auf den Säntis. Wer welchen davon am besten für den Aufstieg nutzt, hängt zum großen Teil von der Kondition, der alpinen Erfahrung und der zur Verfügung stehenden Ausrüstung ab. Fitte Wanderer mit guten Bergstiefeln sind mit der Route über Wasserauen, Seealpsee, Meglisalp und Lisengrat gut aufgehoben. Eine weitere Möglichkeit, den höchsten Berg des Alpsteins zu erklimmen, startet an dem kleinen Almdorf Schwägalp. Der so genannte „Normalweg“ dürfte gleichzeitig auch die einfachste Route auf den Säntis sein und dauert etwas mehr als 3 Stunden. Hier geht es über weite Strecken auf felsigen Wegen über die Felsbastion Musfalle steil nach oben, weswegen Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und feste Bergschuhe unbedingt zum Gepäck gehören sollten.
Ambitionierte Wanderer sind auf dieser kürzesten Verbindung zwischen Schwägalp und Säntis perfekt aufgehoben. Nach einem moderat ansteigenden Start gewinnen sie schnell an Höhe, sobald das Gelände steiler wird. Das ist auch gut so, schließlich wollen sie mehr als 1000 Höhenmeter aufsteigen. Dann geht es durch die Blöcke, Trichter und Spalten des größten Karrenfelds des Alpsteins stetig Richtung Gipfel. Stufen und Drahtseile sichern die besonders steilen Abschnitte. Doch bevor das Ziel erreicht ist, flacht der Weg ab und führt durch eine Steinwüste mit herrlicher Aussicht bis zum Ende der Tour.
Von Wildhaus auf den Gipfel
Eine andere anspruchsvolle Gipfelwanderung startet im Kurort Wildhaus. Über die Schönenbodenstraße führt sie hinauf zur Bodenalp und nach Gamplüt, wo sich ein hervorragender Blick auf die steilen Flanken des Wildhauser Schafbergs werfen lässt. Auf der Straße nach Dreihütten präsentiert sich die atemberaubende Kulisse des Gamskopfes, des Stoß und der Silberplattenköpfe. Über einen leicht ansteigenden Pfad geht es nach Gersellen/Thurwis und von hier über Langenbüel und Wis zum Berggasthaus Schafboden auf 1729 Metern über dem Meeresspiegel. Käse und Butter werden hier aus der Milch der hofeigenen Tiere hergestellt und auch die Fleisch- und Wurstwaren stammen aus eigener Produktion. Selbst die Eier, die serviert werden, wurden von den Hühnern hinter der Hütte gelegt. Eine Verschnauf- und Vesperpause lohnt sich also. Frisch gestärkt geht es über den Rotsteinpass und den Lisengrat zum Chalbersäntis, von wo es nur noch eine kleine Steigung zu überwinden gilt, bevor der Säntis über einen gut gesicherten Weg in Felsbändern erreicht wird.
Der bequemste und schnellste Aufstieg zum Säntis erfolgt übrigens nicht zu Fuß – und hat deshalb den Namen eigentlich nicht verdient. Eine Schwebebahn bringt all jene, die sich die Strapazen nicht antun wollen oder können, binnen 10 Minuten von der Schwägalp nach oben auf den Gipfel.
Wandern in der Region Zürich
Die Metropole Zürich und Wandern – verträgt sich das überhaupt? Oh ja! Und wie! Denn die berühmten Schweizer Berge sind gleich um die Ecke. Viele abwechslungsreiche Touren lassen sich bequem am Zürcher Hauptbahnhof mit einer kurzen Zugfahrt starten.
Vom Uetliberg zur Felsenegg
Unterwegs mit der ganzen Familie bietet sich eine leichte zweistündige Wanderung vom Zürcher Hausberg Uetliberg über den Planetenweg zur Felsenegg an. Die Fahrt mit der Bahn dauert nur knapp eine halbe Stunde, bevor der Fußmarsch von sechs Kilometern Länge und rund zwei Stunden Wanderzeit startet. Der Planetenweg bildet die Entfernungen im Sonnensystem ab und ist hervorragend dafür geeignet, großen und kleinen Wanderern ein Gefühl für die Dimensionen im Weltall zu vermitteln. Jeder Meter des Weges entspricht nämlich einer Distanz von einer Million Kilometern. Von der Sonne geht es vorbei an den acht Planeten bis hin zum Zwergplaneten Pluto. An der Felsenegg angekommen präsentiert sich der Planet Erde von seiner schönsten Seite und belohnt mit einer hervorragenden Aussicht auf den Zürichsee und die Berge in der Ferne.
Auf dem Pfannenstiel-Weg von Forch nach Meilen
Auf den Zürichsee herabblicken lässt sich auch von der Wanderung auf dem Pfannenstiel-Weg. Am Bahnhof Zürich-Forch, 24 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, geht es los. Auf zwölf Kilometern geht es in etwa drei Stunden erst hinauf zum Waldrand, wo sich der Blick öffnet über den Greifensee bis ins Zürcher Oberland. Richtung Toggwil geht es auf bequemen Waldstraßen bergab, bis Wanderer abrupt stehen bleiben, denn beim Waldausgang wird die Sicht auf den Zürichsee frei. Im Weiler startet ein abwechslungsreicher Weg durchs Meilemer Tobel, vorbei an zahlreichen Findlingen und einem imposanten Wasserfall. Die Ruine der Burg Friedberg liegt ebenfalls entlang des Weges.
Von Regensberg nach Baden
36 Minuten mit dem Zug ab dem Hauptbahnhof Zürich – und schon startet eine herrliche 11-Kilometer-Wandertour, die das Dorf Regensberg mit dem Ort Baden verbindet. Durch den Wald geht es zunächst stetig bergauf, bis mit der Lägern ein schmaler Höhenrücken erreicht ist. Später gibt es zwei Optionen: Die eine führt über den Gratweg, für den Trittsicherheit ein Muss ist. Die andere führt über den unteren Weg. Egal, auf welche Route es rausläuft: In Baden sollten Wanderer das tun, was der Ortsname nahelegt: baden! Ein Besuch in einem der vielen Thermalbäder lässt sich gut mit der Wanderung verbinden.
Wandern in der Region Basel
Wandern in und um den Stadtkanton Basel? Das ist vielleicht nicht das erste, was Reisenden einfällt, wenn sie einen Aufenthalt in der grenznahen Stadt planen. Und doch lohnt es sich, Wanderstiefel und entsprechendes Equipment einzupacken. 39 Wanderwege hat das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons ausgewiesen, deren Startpunkte allesamt hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Ob dann eine kleine Tagestour auf dem Plan steht oder aber der Start in eine Mehrtagestour, bleibt jedem Wanderer selbst überlassen.
Unterwegs auf dem Wiesenweg
Wer bei „Wiesenweg“ an Wandern zwischen grünen Gräsern und bunten Blumen denkt, liegt zwar nicht komplett falsch. Dennoch ist der Name irreführend. Denn er bezieht sich nicht auf eine Grasfläche, sondern auf die Wiese, einen rund 58 Kilometer langen Nebenfluss des Rheins, der durch Deutschland und den Nordwesten der Schweiz fließt. Die Quelle liegt im Südschwarzwald am Feldberg und auf ihrem Weg durchfließt sie unter anderem den Kanton Basel-Stadt, bevor sie bei Kleinbasel in den Oberrhein mündet Das macht sich der „Wiesenweg“ zunutze. Auf rund fünf Kilometern führt er für eine Wanderzeit von 1 Stunde und 15 Minuten vom Badischen Bahnhof in Basel zum Tierpark „Lange Erlen“. Kapuzineräffchen, zahlreiche Vogelarten und Wollschweine lassen sich neben anderen Tieren in dieser gepflegten, großzügigen Anlage bestaunen. Weiter geht es über den Dammweg entlang des Flusses. Der bequeme Pfad führt auf der einen Seite im luftigen Schatten des Waldes und auf der anderen Seite dem saftig grünen Ufer entlang. Ein idyllischer Ort, wo Groß und Klein das Spiel der kleinen Kaskaden im Wasser wunderbar beobachten können. Später sorgt die offene Landschaft in Riehen außerdem für eine abwechslungsreiche, unvergessliche Tour.
Unterwegs auf der ViaGottardo
Der Gotthard ist vielen Menschen ein Begriff. Autofahrern fällt sofort „Basistunnel“ ein, Motorradfahrern hingegen „Pass“ und Wanderern „Bergtour“. Doch was hat das Gebirgsmassiv in der Zentralschweiz an der Grenze der Kantone Graubünden, Tessin, Wallis und Uri mit Basel tun? Ganz einfach: Es gibt viele Wege, die zum Gotthard führen – auch zu Fuß! Die Hauptroute der ViaGottardo startet in Basel im Nordwesten der Schweiz. Sie folgt der zu Beginn des 13. Jahrhunderts erschlossenen Route von Basel über den Unteren Hauenstein und den Gotthardpass nach Mailand. Ihre wirtschaftliche Bedeutung und ihre ideologische Überhöhung als Lebensader einer unabhängigen Schweiz machen sie zu einer aufschlussreichen Reiseroute durch Geschichte und Mythologie des Landes. Wer vor den 320 Kilometern in 20 Etappen mit mehr als 10.000 Metern Auf- und Abstieg zurückschreckt, kann für den Anfang die erste Etappe wandern. Sie ist „nur“ 20 Kilometer lang, führt über leichte Wanderwege und endet in Liestal. Vom Bahnhof Basel aus geht es auf ehemaligen Fischerwegen am Rhein entlang, dann durch das Naherholungsgebiet Hardwald, vorbei an einem der größten Rangierbahnhöfe Europas in Muttenz. Vom Bienenberg schweift der Blick über das Ergolztal.
Unterwegs auf dem Kolumbansweg
Ähnlich abschreckend wie die ViaGottardo sieht der Kolumbansweg auf den ersten Blick aus: Auf seinen 6000 Kilometern führt er durch neun Länder, von Irland über England, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Österreich und das Fürstentum Liechtenstein nach Italien. Als Weitwander- und Pilgerweg folgt er den Spuren der irischen Mönche Kolumban und Gallus, die beide im 7. Jahrhundert nach Christus lebten. Der Schweizer Teil des internationalen Kulturweges führt in 21 Etappen und 500 Kilometer von Basel bis Castasegna bei Chiavenna.
Die erste Etappe auf Terrain der Eidgenossenschaft verläuft in 19 Kilometern von Basel bis Rheinfelden. Startpunkt ist der Münsterplatz, von wo es ans Rheinufer geht. Unterwegs auf dem historischen Weg Via Rhenana gelangen die Wanderer auf schönen Wegen am Rhein entlang durch lauschige Waldstücke, aber auch durch industriell geprägte Gegenden. Im Rheinhafen von Birsfelden zum Beispiel wird die Bedeutung der Rheinschifffahrt für den Warentransport in die Schweiz deutlich sichtbar, und in Schweizerhalle ist es die Salzgewinnung, die ins Auge sticht. Ruinen aus der Römerzeit gibt es in Augst und Kaiseraugst zu bestaunen. Bei der moderaten Strecke bleibt am Ende noch genug Zeit übrig, um Rheinfelden zu erkunden. Es begrüßte Besucher mit dem weithin sichtbaren Feldschlösschen, aber auch mit der gepflegten Altstadt und einem Thermalbad.
Zusammenfassung
- Im Grenzland zwischen Deutschland und der Schweiz bieten sich beinahe unendliche Möglichkeiten für Wanderungen.
- Egal, ob am Bodensee, im Thurgau, in und um Konstanz, in der Region St. Gallen, in Flumserberg, im Appenzellerland, am Säntis, in der Region Zürich oder in der Region Basel: Allerorts können Wanderer aus vielen Optionen für kurze und lange, leichte und anspruchsvolle Touren wählen.