Bauernprotestest, Hochwasser, Ampel-Aus. Im Jahr 2024 ist einiges passiert, das für Aufregung sorgte. 2024 gab es aber auch einige Menschen, die sich für andere einsetzten, die Unfälle verhinderten, Verlorenes zurückbrachten, Menschenleben retteten oder Menschenretter versorgten. Hier ein Rückblick auf einige solcher Geschichten zwischen Hochrhein und Bodensee.

Hüfinger stoppt führerlosen Lastwagen

Noch einmal Glück gehabt: Es ist ein Montagabend im Januar. Wilhelm Butschle ist auf dem Weg nach Hause, als vor ihm ein Lastwagen von der Straße abkommt und auf der nebenan liegenden Wiese weiterfährt. Ihm wird klar, dass etwas nicht stimmt.

Butschle steigt aus dem Auto und rennt dem Laster hinterher, der geradewegs auf einen Strommasten zusteuert. Er erreicht ihn, reißt die Fahrertür auf und kann den Wagen stoppen. Der Fahrer liegt bewusstlos auf der Beifahrerseite. Passanten, die den Vorfall beobachten, rufen den Rettungsdienst und die Polizei. Wie Butschle später erfährt, hat sich der Fahrer drei Rippen gebrochen, ansonsten geht es ihm gut. Die ganze Geschichte gibt es hier.

Mann aus Konstanz findet Ehering und mit viel Spürsinn auch den Besitzer

Peter Baur findet im November 2023 im Nautikladen in Allmannsdorf einen Ehering. Eigentlich möchte er ihn im Fundbüro abgeben, doch dann kommt es doch anders. Er begibt sich mithilfe der Ring-Gravur und des SÜDKURIER-Archivs auf die Suche nach dem Besitzer. Der wird auch gefunden: Sven Jansen.

Da ist er! Peter Baur ist froh, das wertvolle Schmuckstück von Sven Jansen in Allmannsdorf gefunden und den Besitzer ausfindig gemacht ...
Da ist er! Peter Baur ist froh, das wertvolle Schmuckstück von Sven Jansen in Allmannsdorf gefunden und den Besitzer ausfindig gemacht zu haben. | Bild: Kirsten Astor

Baur kontaktiert ihn telefonisch. So findet der Ring im Februar den Weg zurück zu seinem Besitzer. Wie der Ring verloren ging und wie das SÜDKURIER-Archiv helfen konnte, lesen Sie hier.

Konstanzer rettet einem Amerikaner durch Stammzellenspende das Leben

Joshua Münzer hat einem Mann aus den USA das Leben gerettet – und zwar durch eine Stammzellenspende. Im Sommer 2024, zwei Jahre nach der Spende, trifft er den Mann, dem Münzer sein Leben verdankt. Er heißt Scott Starbuck.

Joshua Münzer aus Konstanz hat dem Amerikaner Scott Starbuck mithilfe einer Stammzellenspende das Leben gerettet und den Mann diesen ...
Joshua Münzer aus Konstanz hat dem Amerikaner Scott Starbuck mithilfe einer Stammzellenspende das Leben gerettet und den Mann diesen Sommer kennengelernt. | Bild: Julian Schlecht

Trotz seines Einsatzes sagt der junge Zimmermann aus Konstanz, dass er sich nicht als Held fühle. Er habe schließlich nur ein paar Stunden auf einem Stuhl gesessen. Was Scott Starbuck über seinen Retter sagt, lesen Sie auf SÜDKURIER Online.

Große Hilfsbereitschaft für krankes Baby Fabienne aus Wehr

Wenige Wochen ist das kleine Mädchen erst alt, da erhält es, erhalten die Eltern, eine schlimme Diagnose – der Säugling leidet an Leukämie. Im Mai wenden sich die Eltern an den SÜDKURIER, erzählen von ihren Erlebnissen und hoffen, einen Stammzellenspender zu finden, der Fabienne helfen kann.

Das Lächeln der kleinen Fabienne aus Wehr ist zauberhaft. Was man auf diesen Bildern nicht auf den ersten Blick sieht: Das Baby hat ...
Das Lächeln der kleinen Fabienne aus Wehr ist zauberhaft. Was man auf diesen Bildern nicht auf den ersten Blick sieht: Das Baby hat Leukämie und braucht eine Stammzellspende – ein geeigneter Spende ist inzwischen gefunden. | Bild: privat/Familie

Daraufhin startet eine regelrechte Hilfskette, ein Spendenlauf wird organisiert, zahlreiche Menschen lassen sich bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderkartei) registrieren. Im Juli dann die gute Nachricht: Ein Spender für Fabienne ist gefunden.

Helfer vor Ort retten Baby nach Atemstillstand

Das erleben selbst die Helfer vor Ort nicht alle Tage: Mete Ünal und Dominic Kocher sind Anfang Juni in Hüfingen unterwegs, als eine Alarmierung hereinkommt. Atemstillstand bei einem Säugling. Glück im Unglück: der Einsatzort ist nur 500 Meter entfernt. Die beiden Einsatzkräfte können das Kind reanimieren und später dem Notarzt übergeben.

Dominic Kocher, Leiter der Helfer vor Ort, der zusammen mit fünf Kollegen die Städte Hüfingen und Bräunlingen bei Notfällen mit erste ...
Dominic Kocher, Leiter der Helfer vor Ort, der zusammen mit fünf Kollegen die Städte Hüfingen und Bräunlingen bei Notfällen mit erste Hilfe versorgt und im Juni gemeinsam mit einem Kollegen einem Baby womöglich das Leben gerettet hat. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Dieser habe gesagt: „Drei Minuten später und das Kind wäre tot gewesen.“ Wie Kocher und Ünal den Einsatz erlebt haben, lesen Sie hier.

Viele Helfer nach dem verheerenden Brand in der Konstanzer Altstadt

Es ist eine Tragödie, die zusammenschweißt: Ende Juli steht ein Haus mitten in der Konstanzer Altstadt in Flammen. Mehr als 220 Einsatzkräfte sind über Tage und Stunden im Einsatz, müssen Schwerstleistung liefern.

Der Brand in der Konstanzer Altstadt forderte die Einsatzkräfte enorm – viele Helfer sorgten dafür, dass es ihnen während des Einsatzes ...
Der Brand in der Konstanzer Altstadt forderte die Einsatzkräfte enorm – viele Helfer sorgten dafür, dass es ihnen während des Einsatzes an nichts fehlt. | Bild: Jörg-Peter Rau

Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, tun zahlreiche Konstanzer Gutes und versorgen sie mit Essen und Trinken. Unter ihnen ist Anne Pesaro, die immer wieder Kaffee für die Einsatzkräfte kocht. Doch sie ist nicht die Einzige, die die Helfer mit ihrem Einsatz etwas entlastet.

Mann ertrinkt fast im Klosterweiher St. Georgen, doch Helfer reagieren schnell

Fast wäre es im Sommer in St. Georgen zur Tragödie gekommen – aber eben nur fast. Denn Markus Dorer springt ins Wasser und kann Schlimmeres verhindern. Das ist passiert: Anfang August herrscht Hochbetrieb am St. Georgener Klosterweiher, als Badegäste einen Schwimmer beobachten, der untergeht und nicht wieder auftaucht.

Nach einem Badeunfall im Klosterweiher St. Georgen: Badegäste schirmen den Bereich der Rettungsmaßnahme vor neugierigen Blicken ab.
Nach einem Badeunfall im Klosterweiher St. Georgen: Badegäste schirmen den Bereich der Rettungsmaßnahme vor neugierigen Blicken ab. | Bild: Roland Sprich

Sie rufen um Hilfe. Schwimmmeister Dorer reagiert sofort, taucht nach dem Mann, bringt ihn mithilfe der Badegäste ans Ufer und beginnt sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Der Mann kommt in eine Klinik. Wenige Tage später heißt es, der Mann sei auf dem Weg der Besserung.

Brüder finden im Schwarzwald erstmals zueinander

Jahrzehntelang wussten sie nicht einmal voneinander, im August sind drei Halbbrüder in Behla erstmals zusammengekommen – Franz Kromer aus Döggingen sowie Frank und George Pszczonka aus Australien.

Nach Jahrzehnten endlich vereint: Auf dem Hof der Familie Götz in Behla im Schwarzwald treffen sich George Pszczonka (von links), Franz ...
Nach Jahrzehnten endlich vereint: Auf dem Hof der Familie Götz in Behla im Schwarzwald treffen sich George Pszczonka (von links), Franz Kromer und Frank Pszczonka zum ersten Mal in ihrem Leben. Ihr gemeinsamer Vater hatte nach dem Krieg dort gearbeitet und sich in dieser Zeit in die Mutter von Franz Kromer verliebt. | Bild: Jens Fröhlich

Dahinter steckt die Geschichte eines Flüchtlings, der sich im Schwarzwald in ein Mädchen verliebt, dann aber über Italien bis nach Australien reist. Das Mädchen, zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger, soll nachkommen, doch dazu kommt es nie. Später heiratet der Flüchtling eine andere Frau, bekommt zwei weitere Söhne. Von ihrem Halbbruder erfahren sie erst im hohen Alter. Wie das erste Treffen ablief und wie es letztlich dazu kam, lesen Sie hier.

Sie greifen ein, als es im Bodenseekreis brenzlig wird

Um elf Fälle geht es, als im Bodenseekreis im November Preise an Menschen vergeben wurden, die Zivilcourage gezeigt haben. Zwei der Preisträger sind Alexia und Markus Bandura. Sie werden Zeugen davon, wie zwei Männer einen weiteren Mann angreifen.

Sie haben wie viele andere im Bodenseekreis Zivilcourage gezeigt: Adeline Schneckenbühl (links) sowie Hanna Stiebitz und Max Morosin ...
Sie haben wie viele andere im Bodenseekreis Zivilcourage gezeigt: Adeline Schneckenbühl (links) sowie Hanna Stiebitz und Max Morosin (rechts). | Bild: Katy Cuko

Als die Angreifer fliehen, fahren sie hinterher und können so dazu beitragen, dass ihnen der Prozess gemacht wird. Wobei zwei Kinder und weitere couragierte Menschen beherzt eingriffen und so Schlimmeres verhinderten, lesen Sie hier.

Mehr als 600 Menschen wollen Schwenninger Leukämie-Patientin helfen

Nina Brugger erhält im Alter von 36 Jahren die Schock-Diagnose Leukämie. Eine erste Chemotherapie schlägt nicht an. Ihre letzte Hoffnung ist nun eine Stammzellentransplantation.

Lange Schlangen: Bei einer Typisierungsaktion in VS-Schwenningen lassen sich mehr als 600 Menschen registrieren. Sie alle wollen der ...
Lange Schlangen: Bei einer Typisierungsaktion in VS-Schwenningen lassen sich mehr als 600 Menschen registrieren. Sie alle wollen der 36-jährigen Nina Brugger helfen, die an Leukämie erkrankt ist. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Für Brugger fand Anfang November eine Typisierungsaktion statt, an der sich mehr als 600 Menschen beteiligten. Ihr Bruder, der die Aktion initiiert hat, ist überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft.