Erinnern Sie sich noch an ihren letzten Weihnachtsmarkt-Besuch? In vielen Fällen dürfte er Jahre her sein. Zeit, dass sich das ändert – aus diesen Gründen:
Die Standbetreiber haben es sich verdient
Die Corona-Maßnahmen sind jetzt so lange schon wieder so locker, da hat doch jeder wieder sein Geschäft gemacht? Könnte man meinen. Stimmt aber nicht. Tatsächlich sind diejenigen, deren Einnahmen stark auf dem Weihnachtsgeschäft und den Märkten in dieser Zeit fußen, zuletzt vor drei Jahren richtig zum Zuge gekommen.
2020 gab es keine Weihnachtsmärkte, 2021 hatten sie eine Halbwertszeit von einem Tag, ehe sie dann doch abgesagt wurden. Die große, möglichst einschränkungsfreie Rückkehr 2022 ist Handwerkern, Händlern und Imbiss-Betreibern deswegen bedingungslos zu gönnen.

Corona ist kein Gegenargument mehr
2020, im großen Jahr der Unsicherheit, war die Corona-Absage noch erklärlich. Doch schon im vergangenen Jahr konnte man berechtigte Zweifel anmelden, ob das durch fast unerreichbare Auflagen verhängte de-facto-Verbot der Draußenveranstaltung Weihnachtsmarkt angemessen war.
Nun gibt es endgültig keine Corona-Gegenargumente mehr, selbst wenn die Fallzahlen wieder steigen sollten. Großveranstaltung hin, Großveranstaltung her: Längst ist bekannt, dass die Gefahr im Freien sinkt – oder sollen sich die Leute lieber in der Infektionsfalle Innenraum treffen? Ist man nicht daheim, kann man außerdem die Heizung runterdrehen. Das führt zu Punkt drei:
Die Energiekrise darf nicht im Weg stehen
Unbestritten: Weihnachtsmärkte sind vergleichsweise energieintensiv. Beleuchtung, Grills, Öfen, Glühweintöpfe und der ein oder andere Heizpilz brauchen Strom und Gas. Da gibt es allerdings auch Sparpotenzial: Wenn ein paar Lichterketten und Scheinwerfer weniger hängen oder kürzer brennen, wird sich sicher kein Besucher beschweren.
Es ist allerdings auch nicht so, dass man ganze Atomkraftwerke und Pipelines bräuchte, um die auf wenige Wochen und einige Orte begrenzten Weihnachtsmärkte zu versorgen. Beim Sparen muss ja immer die Frage sein: Wie viel gebe ich einerseits aus und wie viel habe ich andererseits davon? Und da man hier zwar einiges ausgibt, aber dafür auch sehr vielen Menschen eine große Freude bereiten kann, sind Weihnachtsmärkte keine Veranstaltung, die man infrage stellen sollte, denn:
Wir brauchen jetzt solche Anlässe
Nebel-November und Dunkel-Dezember sind ohnehin schon zwei Monate, die selten für explodierende Lebensfreude sorgen. Und jetzt haben wir ja noch alle möglichen anderen Krisen, teilweise halb überstanden, teilweise noch nicht mal richtig begonnen.
Da ist so ein bisschen weihnachtsmärktliche Gemütlichkeit, für die uns Deutsche die halbe Welt bewundert, doch genau das, was man braucht. Emotionale Wärme in sonst so kalten Zeiten. Wenn eine Gesellschaft zusammenhalten soll, braucht sie auch Orte, an denen sie zusammenkommen darf. Sei es nur, um gemeinsam in der Schlange vor dem Dünnele-Stand zu stehen...
WM statt WM lautet die Devise!
Was soll das denn nun heißen? Weihnachtsmarkt statt Weltmeisterschaft. Denn just in der Adventszeit wird in der Wüste von Katar ja schön klimatisiert der Fußball getreten und neben den Stadien die Menschenrechte. Kann man sich anschauen, wenn einem das alles egal ist, kann man aber selbst als Fußball-Fan auch sehr gut sein lassen.
Und um erst gar nicht auf die Idee zu kommen, doch einzuschalten, verlässt man am besten gleich das Haus. Da ist es doch die beste Idee, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, sich mit Leuten zu treffen und einfach nett zu schwätzen. Ob im Glutofen von Doha da gleichzeitig gerade Polen gegen Mexiko trifft oder nicht, ist einem spätestens nach dem zweiten Glühwein dann auch so egal wie es der Fifa Anstand und Moral sind.
Wenn Sie nun Lust auf einen Weihnachtsmarkt-Besuch bekommen haben, finden Sie hier eine Übersicht, wann und wo die Märkte 2022 in der Region stattfinden sollen.