Historische Eisenbahnbrücken haben im Landkreis Waldshut derzeit keinen guten Stand. Aus Altersgründen sollen sie laut Bahn nicht mehr sanierungsfähig sein und durch neue Bauwerke ersetzt werden – trotz Denkmalschutzes.
Dazu gehören die historische Eisenbahnbrücke in Oberlauchringen, die 2024 abgerissen werden soll. Wie aber mit dem Denkmalschutz des 1862 errichteten Bauwerks umgegangen wird, ist bislang unklar.
Ähnliche Überlegungen waren vor einem Jahr im Bezug auf die 1859 errichtete Rheinbrücke zwischen Waldshut und Koblenz laut geworden.
Petition gegen den Abriss
Und schließlich gibt es noch das ganz auf Steinen gebaute Viadukt in Albbruck. Diese historische ebenfalls denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke war im Jahr 2017 in einem eigenen Planfeststellungsverfahren bereits für den Abriss freigegeben worden.
Einer Bürgerinitiative war es dennoch gelungen, eine Petition gegen den Abriss zu lancieren, unter Vorlage deutlich günstigerer Sanierungsmöglichkeiten. Die Entscheidung des parlamentarischen Gremiums steht nun noch aus.
Im Fall Oberlauchringen zitiert das Landratsamt Waldshut aus einer Bahn-Untersuchung. Demnach haben sich die Prüfungsergebnisse der Brücke trotz der Instandhaltungsarbeiten im Laufe der Zeit verschlechtert.
Schweiz hat noch ein Mitspracherecht
Dennoch: „Die Deutsche Bahn AG kann die Brücke nur dann abreißen, wenn sie durch den Planfeststellungsbeschluss eine Genehmigung dafür erhält“, sagt Sonja Hettich, Sprecherin des Landesdenkmalamts in Stuttgart.
Allerdings werden auch die Kosten im Auge behalten – sind sie unverhältnismäßig hoch, gibt es auch eine Abrissgenehmigung. Ein Sonderfall gibt es hingegen mit der Rheinbrücke bei Koblenz. Weil sie zur Hälfte der Schweiz gehört, haben die Eidgenossen noch ein Mitspracherecht.