Schüler sollen dem Unterricht fernbleiben dürfen, auch wenn sie nicht krank sind: Die Einführung von zwei Jokertagen für Schüler im Schuljahr ist eine Forderung des FDP-Politikers und Allensbacher Gemeinderat Patrick Konopka. Er selbst ist Lehrer an einem Konstanzer Gymnasium und möchte, dass Schule durch die Einführung von Jokertagen fairer wird – denn eine Entschuldigung der Eltern, obwohl ihr Kind gar nicht erkrankt ist, findet er einfach „unehrlich“.

Für seine Forderung der Jokertage stellte Konopka einen Antrag, den er auf dem Landesparteitag am 5. Januar in Fellbach einreichte. Dort habe sein Antrag polarisiert, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Der Antrag wurde dann von den Delegierten beim Landesparteitag auf den zweiten Platz der Antragsreihenfolge gewählt – zumindest ein kleiner Erfolg für Konopka. Doch zum Zug kam seine Jokertag-Forderung aufgrund von Zeitmangel dann dennoch nicht. Jetzt befinde sich der Antrag quasi in der „Warteschleife“, wie es Konopka sagt.

Konopka sieht den Antrag als etwas „Ur-Liberales“

Für den Antrag gebe es laut dem FDP-Politiker jetzt drei Möglichkeiten: Entweder entscheidet der Landesvorstand darüber, oder der Landesfachausschuss Bildung berät sich über die Jokertag-Forderung, oder aber er zieht den Antrag komplett zurück und reicht ihn beim nächsten Landesparteitag erneut ein.

Wie er mit dem Jokertag-Antrag weiter verfahren will, wisse Konopka bisher nicht. „Da muss ich noch überlegen“, sagt er, ist aber immer noch fest von seiner Idee überzeugt.

Bild 1: Jokertage für Schüler: Das wurde aus der Idee am FDP-Parteitag
Bild: Philipp Uricher

„Ich glaube weiterhin, dass mein Antrag, der für Eigenverantwortlichkeit, Ehrlichkeit und Fairness steht, etwas Ur-Liberales ist“, sagt Konopka, „und wer, wenn nicht die Liberalen, soll sich dafür einsetzen?“

Ob er enttäuscht ist, dass über seinen Jokertag-Antrag beim Landesparteitag nicht beraten wurde? Nein, sagt Konopka. „Als Antragsschreiber darf man angesichts der vielen anderen Anträge nicht damit rechnen, den eigenen Antrag tatsächlich diskutieren zu dürfen“, sieht er es nüchtern. Über das „rege Interesse“ an seinem Antrag habe er sich trotzdem gefreut.