Die Narren in Baden-Württemberg sind am Dreikönigstag traditionell in die Hochphase der schwäbisch-alemannischen Fasnacht gestartet. Wegen der Corona-Pandemie fielen große Veranstaltungen zwar aus. Vereinzelt hielten einige Vertreter aber das Brauchtum am Leben.

So wurde in der Region die fünfte Jahreszeit eingeläutet

So schnellten sie etwa in Markdorf zum Auftakt mit Karbatschen die fünfte Jahreszeit ein. Auch einige Schaulustige beobachteten das Spektakel am Donnerstag in der Innenstadt. Die offizielle Veranstaltung hatte die Narrenzunft abgesagt.

Und auch in Überlingen schwangen am Mittag viele Narren ihre Karbatsche – in der optimistischen Erwartung, dieses Jahr etwas mehr Fasnacht einschnellen zu können als 2021.

In Meersburg ging es ebenfalls am Mittag los: Pünktlich um 12 Uhr pflegten auf dem Marktplatz rund ein Dutzend Närrinnen und Narren den alten Brauch des Einschnellens.

Tabea Müller, heute 18, hat bereits mit vier Jahren angefangen zu schnellen. Am Dreikönigstag schwang sie wieder in Meersburg die ...
Tabea Müller, heute 18, hat bereits mit vier Jahren angefangen zu schnellen. Am Dreikönigstag schwang sie wieder in Meersburg die Karbatsche. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Eine Tradition durfte trotz Pandemie auch in Stockach nicht fehlen: das Schinkenessen beim Narrengericht an Dreikönig.

Und auch in Villingen ließen sich die Narren den Fasnachts-Start nicht so ganz von Corona vermiesen. Zwar mussten sie auf eine große Eröffnung verzichten, doch sie haben in aller Stille morgens um 6 Uhr schon den Brunnen geschmückt.

In Messkirch hatte die Katzenzunft die Eröffnungszeremonie kurzerhand in den Schlossinnenhof verlegt, um den Andrang zu minimieren und die Pandemie-Bedingungen einzuhalten.

In Konstanz ist das Fasnacht-Ausrufen normalerweise ein Spektakel, das von hunderten Narren und Besuchern verfolgt wird. In diesem Jahr – unter Pandemiebedingungen – war das nicht möglich. Deshalb hat die Alt-Konstanzer Hanselezunft die Fasnacht digital ausgerufen. Das Video finden Sie hier.

Viele Veranstaltungen der Fasnacht 2022 stehen noch auf der Kippe

Welche närrischen Aktionen in der Zeit vom Schmotzigen Dunschtig bis Aschermittwoch trotz Pandemie möglich sein werden, wird sich erst noch zeigen – abhängig etwa von der Ausbreitung der Omikron-Variante des Virus. Der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Wehrle, hatte vor kurzem gesagt, kommende Woche sei dazu ein Gespräch mit Vertretern aus dem Sozial- und aus dem Innenministerium geplant. Er ging davon aus, dass alle größeren Veranstaltungen mit hohem organisatorischen und finanziellen Aufwand abgesagt werden. Wer kleiner feiere, werde das vermutlich nicht groß bewerben, damit nicht aus der Region viele Zuschauer dorthin kämen. (dpa/sk)