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Das Heidelberger Faultier-Paar Wilma und Fred hat Nachwuchs bekommen: Mitte August ist das zwölfte gemeinsame Junge der Zweifinger-Faultiere auf die Welt gekommen, wie der Heidelberger Zoo mitteilte. «Die beiden erfahrenen Elterntiere zeigen sich routiniert», hieß es in der Mitteilung. In den ersten Monaten verbringe das Junge fast seine ganze Zeit auf dem Bauch der Mutter. «Dort ist es sicher und warm.»

Gemeinsame Ausflüge in die Außenanlage hätten Mutter und Kind bereits gut überstanden. Erst nach etwa einem halben Jahr werde das Jungtier selbst aktiv und dann eigenständig die Umgebung erkunden.

Geschlecht nur durch DNA-Analyse sicher feststellbar

Das Geschlecht des Nachwuchses ist noch nicht bekannt, wie der Zoo schreibt. «Mit bloßem Auge lässt sich nur sehr schwer und oft nicht eindeutig feststellen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist», sagte Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo. «Daher entnehmen die Tierpfleger eine Fellprobe und schicken sie ins Labor.» Mit einer DNA-Analyse könne dann das Geschlecht bestimmt werden. «Das wird jedoch erst in den nächsten Wochen passieren.»

Wilma ist 19 Jahre alt, Fred 18 Jahre. Gemeinsam mit ihrem neuen Nachwuchs sind sie die einzigen Faultiere im Heidelberger Zoo. Ihre anderen elf Jungen sind laut Zoo an andere Tierparks abgegeben worden. Die Tragezeit bei Faultieren beträgt demnach drei bis vier Monate.

Faultiere schlafen rund 18 Stunden am Tag

Faultiere sind nicht faul, bewegen sich in der Tat aber ziemlich langsam. Nach Angaben der Umweltstiftung WWF hangeln sich die flauschigen Tiere mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Metern pro Minute durch die Bäume – also umgerechnet mit einer Geschwindigkeit von nicht mal einem Kilometer pro Stunde. Am Boden sind sie sogar noch langsamer.

Zudem sollen Faultiere täglich rund 18 Stunden mit Schlafen verbringen. Was für uns als faul rüberkommt, ist in Wirklichkeit aber eine effiziente Energiesparstrategie.

Die von Natur aus langsamen Tiere sind dank ihrer besonderen Ernährungsweise dazu gezwungen, solche Bewegungsmuffel zu sein. Laut WWF fressen Faultiere hauptsächlich Blätter, manchmal auch Blüten und Früchte oder auch kleinere Tiere. Ihre Mahlzeiten sind nährstoffarm und geben nicht viel Energie ab. Deswegen vermeiden die kletternden Felltierchen, die mit Ameisenbären und Gürteltieren verwandt sind, jede unnötige Anstrengung. Sogar den Toilettengang absolvieren die Tiere nur einmal pro Woche.