Der Dönerspieß, die Wok-Pfanne oder der Pizzaofen – sie sorgen in den Imbiss-Buden und Hütten auf dem Festivalgelände nicht nur für leckeres Essen, sondern auch für Wärme. Die Verkäuferinnen und Verkäufer wirken daher teilweise ganz froh, dass sie in den trockenen Wägen stehen. Trotzdem würden sich die Gastronomen über besseres Wetter freuen.
Lob für die Kunden
„Es läuft so wie es halt läuft, bei dem Wetter“, sagt etwa Lila, die auf der Landebahn Handbrot verkauft. Es könnte aber auch schlechter sein. Schon am Samstagmorgen unterbrechen einige an Handbrot interessierte Festivalbesucher immer wieder das Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Die waren alle cool gestern“, sagt Lila über die Southside-Gäste. Ab und zu schaffe sie es auch mal zu einem Konzert, schlecht gelaunt wirkt sie in jedem Fall nicht.

Da sie außerhalb des Geländes schläft, macht ihr das Wetter zumindest in der Nacht keine Probleme. Das schönste Festival, auf dem sie unterwegs ist, sei aber das Appletree Garden in Niedersachsen. Da gehe es etwas entspannter zu als auf dem Southside.
Tanzende Besucher als Motivation
Einige Stände weiter verkauft Jasmin Pizza – ihre Nachtschicht endet bald, zu einem Foto ist sie am Morgen nicht bereit. „Was mich motiviert hat“, sagt sie, „waren so 10 Leute, die um 4 Uhr früh hier auf der Landebahn Musik angemacht und getanzt haben.“ Für Jasmin, die aus Österreich kommt, ist es das erste Mal auf dem Southside.
Auf der anderen Seite der Landebahn steht der Wagen von Can-Döner, hier arbeitet unter anderem Orhan Akcam. Ist Döner denn Festival-Essen? „Ja“, sagt Akcam bestimmt. So weit liefe es gut, abseits des Wetters.

„Wenn man ein gutes Geschäft macht, macht‘s noch mehr Spaß“, sagt Akcam. Über 10 Jahre sei Can-Döner schon auf dem Southside vertreten, mit drei Wägen seien sie auch auf dem Schwester-Festival Hurricane in Niedersachsen. Akcams liebste Veranstaltung ist allerdings das Wacken Open Air – da spreche ihn die Musik am meisten an und die Besucher seien besonders nett.
Für Spätzle und Raclette müssen Gäste durch den Matsch
Näher am Infield steht die Spatzenhütte aus dem Allgäu. Hier bereiten sich am Samstagmorgen Geschäftsführer Philipp Ziegler und seine Kolleginnen Jule die Coole, Lari Safari, Lisl und Anna auf den zweiten vollen Festivaltag vor. Sie sind zum ersten Mal auf dem Southside vertreten und bester Laune. „Es lief gut bisher“, sagt Ziegler. Nur die große Matschpfütze vor dem Stand, durch die Spätzle-Käufer waten müssen, ist nicht optimal. „Gestern war‘s den Leuten irgendwann egal“, so Ziegler.
Jule feiert in der Nacht in ihren Geburtstag rein, erzählen ihre Kolleginnen. Sie werde dann aber nicht mehr in der Spatzenhütte arbeiten. „Ich stehe dann in der ersten Reihe bei Kontra K“, sagt Jule. Außerdem freuen sich die Verkäuferinnen auf Sido, KIZ und Ski Aggu – Avril Lavigne würden sie sich aus Nostalgie auch gerne anschauen.
Schweizer Raclette aus dem Deggenhausertal
Auf dem Infield, direkt gegenüber der Green Stage, steht die Essens-Bude von Jürgen Saric aus dem Deggenhausertal. Er verkauft hier Raclette-Brote, hat lange in der Schweiz selbst Käse produziert, erzählt er. Der gesamte Bereich vor dem Stand ist am Samstag Brei. Die Kunden habe das am Vortag nicht abgehalten, weshalb Saric und seine Kollegen Arkan und Hannah guter Dinge sind und sich über ihren „Premium-Platz“ freuen, von dem aus sie einige Konzerte verfolgen können.

„Vielleicht gehört der Matsch auch dazu“, meint Saric. Das Wetter, bestätigen die Raclette-Verkäufer, kann ihnen in der Hütte kaum etwas anhaben. „Wir haben die Maschinen, da ist‘s immer schön warm“, sagt Saric.