„Das war ein ruhiger, durchschnittlicher Start“, sagt Björn Gold. Er ist stellvertretender Abteilungsleiter der Sanitäter in der Unfallhilfsstelle 1 direkt hinter den Southside-Bühnen. Hier kümmern sich die Helfer um Festivalbesucher, die nicht mehr weiterfeiern können. Gold ist vorerst beruhigt: Die Ankunft der Gäste habe sich gut über den Donnerstag verteilt, dadurch hätten sich die Vorfälle bislang nicht gehäuft.

400 Versorgungsfälle am Freitag

Rund 400 Versorgungen – also Einsatzfälle für die Sanitäter – habe es bis zum Freitagmittag gegeben, berichtet Claudia Bangnowski, Sprecherin des Johanniterverbands Oberschwaben-Bodensee. 300 davon seien harmlose Vorfälle, etwa kleine Wunden, die sich mit einem Pflaster verarzten ließen oder die Betreuung von Betrunkenen. „Die restlichen 100 Vorfälle sind ernstere Sachen“, sagt Bangnowski. Letztlich aber auch typische Festival-Unfälle: Ein beim Umknicken oder Stürzen gebrochenes Sprung- oder Handgelenk etwa.

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„Bisher hatten wir keine besonderen Verletzungen“, sagt Björn Gold. Die Betrunkenen blieben selten lange in den Zelten der Stationen: „Das sind meistens Leute, die mal zwei Stunden aufgepeppelt werden müssen.“ Die Unfallhilfsstelle 1 ist Anlaufpunkt für schwere Fälle auf dem Festival-Gelände. Solche Patienten werden von den anderen Anlaufpunkten zunächst zu Björn Gold und seinem Team gebracht. Im Ernstfall gehe es dann weiter mit Rettungssanitätern in die nächstgelegene Klinik. „Die Zusammenarbeit der verschiedenen Ortsverbände der Johanniter läuft super“, sagt Gold und zeigt sich zuversichtlich, für alle Vorfälle gewappnet zu sein. „Wir sind gut ausgestattet und alles ist vorbereitet.“

Abschnittsleiter Jonas Prescher lobt auch die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter FKP Skorpio: „Die sind super verantwortungsbewusst.“ Der Austausch mit dem Management und den Sanitätern liefe im Vorfeld und während des Festivals bestens. Auch die kostenfreien Wasserstellen auf dem Festivalgelände lobt er.

„Die sind super verantwortungsbewusst“, lobt Abschnittsleiter Jonas Prescher den Veranstalter FKP Skorpio.
„Die sind super verantwortungsbewusst“, lobt Abschnittsleiter Jonas Prescher den Veranstalter FKP Skorpio. | Bild: Simon Conrads

Im vergangenen Jahr hatten Temperaturen jenseits der 30 Grad bei Besuchern und Besucherinnen vermehrt für Kreislaufprobleme gesorgt – und auch die Arbeit der Sanitäter erschwert, erinnert sich Björn Gold. Denn die Helfer würden in ihrer Arbeitskleidung zusätzlich unter der Hitze leiden. „Dieses Jahr ist das Wetter super, das hilft uns schon“, sagt Claudia Bangnowski. Laut Wettervorhersage sollen die Temperaturen während des Festivals dieses Jahr unterhalb der 30-Grad-Marke bleiben.

„Dieses Jahr ist das Wetter super, das hilft uns schon“, sagt Claudia Bangnowski, Kommunikationsreferentin des ...
„Dieses Jahr ist das Wetter super, das hilft uns schon“, sagt Claudia Bangnowski, Kommunikationsreferentin des Johanniterverbands Bodensee-Oberschwaben. | Bild: Simon Conrads

Dennoch appellieren die Sanitäter an die Besucher, auf sich Acht zu geben. „Denkt an Sonnencreme und Kappe und zieht keine Flipflops an“, sagt Björn Gold. Sneaker sollten die Besucher mindestens an den Füßen tragen, dann knickten sie nicht so leicht um. Und natürlich: Genug trinken und essen. Hier sind weitere Tipps für einen gefahrlosen Festival-Besuch.