Durchtränkt vom hartnäckigen Regen wird der Boden auf dem Festivalgelände beim Southside am Freitag zur Rutschpartie für viele Besucher. Selbst Gummistiefel kommen am Eröffnungstag des Festivals bisweilen an ihre Grenzen. Dennoch halten sich ernsthafte Unfälle und Verletzungen bis zum frühen Freitagabend in Grenzen.

Und nicht nur das: Die Sanitäter erleben am Freitag einen relativ ruhigen Einsatz. Das hängt auch mit dem Wetter zusammen, sagt Stefan Dittrich, Regionalvorstand Oberschwaben-Bodenseekreis bei der Johannitern.

Einsatzgründe ändern sich

Allgemein, sagt Dittrich, bleibe es bei Nässe eher ruhiger für die Sanitäter als bei Hitze. „Sonst eher typische Vorfälle wie Hitzeerschöpfung und Sonnenstich fallen aktuell aus. Bei diesem Wetter sind es vor allem Sprunggelenksverletzungen, die vermehrt vorkommen“, sagt Dittrich. Bei dem matschigen und unebenen Boden können Besucher schnell umknicken, gerade wenn sie das falsche Schuhwerk tragen. Aber auch Schnittwunden kämen häufiger vor.

Bislang habe es aber trotz des schwierigen Wetters nur vereinzelt solche Fälle gegeben. Ansonsten haben sich die Rettungskräfte auch um Personen gekümmert, die im Moshpit Panikattacken hatten.

Südkurier-Reporter Daniel Vedder (rechts) im Gespräch mit Stefan Dittrich von den Johannitern.
Südkurier-Reporter Daniel Vedder (rechts) im Gespräch mit Stefan Dittrich von den Johannitern. | Bild: Tony Marquardt

500 Rettungskräfte im Einsatz

Die Lage könne sich aber jederzeit überraschend ändern. Daher sind die Rettungskräfte mit 500 Personen beim Southside im Einsatz. Diese teilen sich in zwei Schichten auf, sodass bei Bedarf die Gegenschicht auch in Minuten vor Ort sein kann. „Southside ist im Prinzip eine eigene Stadt mit 65.000 Menschen, die auch ihre Grunderkrankungen mitbringen“, sagt Stefan Dittrich.

Unter der Federführung der Johanniter seien unter anderem die Malteser, das Technische Hilfswerk und auch die DLRG mit vor Ort. Die Rettungskräfte wollen viele schnelle Anlaufstellen bieten, sagt Dittrich. Zu den festen Unfallhilfsstellen bei den Bühnen und Zeltplätzen sind sie auch mit mobilen Streifen auf dem Gelände unterwegs.

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Kälte kann sich unbemerkt einschleichen

Für die Festivalbesucher hat Stefan Dittrich, neben stabilem Schuhwerk für den durchweichten Boden, noch einen weiteren Tipp: „Auch wenn es im ersten Moment nicht ganz so kalt scheint, achtet darauf, dass ihr immer entsprechend warm angezogen seid und Regenschutz tragt.“ Auch in den nassen Zelten kann es über Nacht sehr schnell und auch unbemerkt kalt werden. Da könne es gefährlich werden für jemanden, der nicht darauf vorbereitet sei und vorher einschlafe.