Ein Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat im Südwesten seit den frühen Morgenstunden zur Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. Betroffen waren der Regionalverkehr der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sowie der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), des ehemaligen Bahnunternehmens Abellio Rail Baden-Württemberg.
Insbesondere im Stuttgarter Netz sei es zu Zugausfällen gekommen, sagte Joachim Barth vom Fahrgastverband Pro Bahn. Auf den Strecken von Stuttgart nach Heilbronn, Heidelberg, Pforzheim und Tübingen gebe es Einschränkungen. Die Arbeit sollte laut GDL zwischen 3.00 Uhr und 11.00 Uhr niedergelegt werden. Bahnfahrer sollten sich auf der Internsetseite der_SWEG vor Antritt der Fahrt informieren.
Die SWEG betreibt auch Regionalzüge unter anderem in der Ortenau und im Breisgau. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gehört der Ringzug zwischen Rottweil/Sigmaringen, Tuttlingen, Immendingen und Blumberg zu. Auch die Biberbahn zwischen Stockach und Mengen und das Seehäsle zwischen Stockach und Radolfzell gehören zu den Linien der_SWEG.
Vorwürfe gegen GDL
Die Streikbereitschaft in der Belegschaft sei verhältnismäßig gering, teilte ein Sprecher der SWEG am Donnerstagmorgen mit. Bei der SBS im Stuttgarter Netz und Neckartal könne ein Grundangebot gefahren werden. „Bei der SWEG konnten die Streikauswirkungen bislang sogar fast vollständig über betriebliche Maßnahmen kompensiert werden“, hieß es. Es sei nur vereinzelt zu Zugausfällen gekommen.
Mitarbeiter würden von der GDL „massiv“ unter Druck gesetzt, sich ad hoc am Streik zu beteiligen, so der Sprecher. Eine Sprecherin der GDL wies diesen Vorwurf zurück. Eine erste Bilanz konnte sie noch nicht ziehen. Wie viele Züge still standen, könne sie noch nicht sagen.
Hintergrund des Warnstreiks ist ein Streit zwischen GDL und SWEG. Am Sonntag hatte Gewerkschaftschef Claus Weselsky bereits gedroht, Streiks seien ab Montag programmiert, falls der landeseigene Konzern nicht bereit sei, über einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Mitarbeiter zu verhandeln. Die SWEG lehnt das ab (sk/dpa)