Der Nahverkehr wird teilweise still stehen. Den Fernverkehr hat die Deutsche Bahn auch schon abgemeldet. Und an Flughäfen werden mehr Flieger am Boden bleiben als in die Luft abheben. Bei dem erneuten Warnstreik am kommenden Montag, zu dem Verdi und die EVG aufgerufen haben, herrscht größtenteils Stillstand. Wer von A nach B kommen möchte, muss laufen, Fahrrad oder Auto fahren – und viel Zeit und Geduld mitbringen. Denn die Straßen sollen voll werden.
Autofahrern droht auch deswegen der Stillstand, weil Verdi-Vize Christine Behle verkündete, dass auch Tunnel in den Blick genommen werden sollen. Es würden bestimmte Tunnel geschlossen, „durch die man faktisch nicht fahren kann“ beispielsweise der Elbtunnel in Hamburg – wobei die zuständigen Stellen in der Hansestadt das durch Notdienste verhindern wollen.
Auch Beschäftigte der Autobahn GmbH streiken
So werden neben Personal bei Verkehrsbetrieben und Flughäfen, auch Beschäftigte der Autobahn GmbH streiken. Darunter auch die Beschäftigten, die in den Verkehrszentren für die Lenkung des Verkehrs zuständig sind und für Sicherheit im Tunnel sorgen. Welche Tunnel das konkret seien werden, könne Verdi noch nicht konkret sagen.
Autofahrer in der Region müssen wohl aber keine größeren Sperrungen befürchten, erklären sowohl Verdi als auch die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest auf Nachfrage des SÜDKURIER. Die Autobahn GmbH ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Verkehrsministeriums auch für Tunnel auf Bundesstraßen wie der B31 und B33 zuständig.
„Wir gehen nicht von Beeinträchtigungen aus“, sagt Andreas Henke, Verdi-Sprecher des Landesbezirks Baden-Württemberg. „Wir hatten es noch nie, dass bei solchen Streiks Tunnel gesperrt wurden.“
Notdienstvereinbarung soll Tunnelsperrungen verhindern
Insbesondere der Betriebsdienst auf den Autobahnen sei aufrecht zu erhalten, teilt auch Petra Hentschel von der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mit. „Hierzu werden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um zum Beispiel Tunnelschließungen zu vermeiden.“
Allerdings müssen Autofahrer beispielsweise bei Unfällen mit Verzögerungen rechnen, denn die Absicherung könnte aufgrund weniger Personals am Montag länger dauern als sonst, sagt Markus Kling, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Baden-Württemberg.
Das bedeutet, dass Autobahnen eventuell länger gesperrt bleiben müssen, bevor der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden kann. Rettungskräfte und Polizei kommen dabei jedoch so schnell wie sonst auch zu Unglücksorten, sie streiken nicht.