In einigen Orten trafen am Sonntag mit der Bundestagswahl und der Fasnacht gleich zwei große Ereignisse aufeinander. Das führte zu kuriosen Momenten an den Wahlurnen – so wie hier in Radolfzell.
Doch auch wenn einige Narren einige Stunden vorher noch auf dem Holzhauerball gefeiert hatten, hielt sie das nicht davon, ihrer Bürgerpflicht nachzukommen.

Selbst Narren, die mit etwas mehr als nur Wahlzettel und Stift ausgestattet waren, durften ihre Kreuzchen setzen.
Der Fensterrahmen, aus dem der Kappedeschle normalerweise herausschaut, musste allerdings vor der Wahlkabine warten.
Zum Gang an die Urne durfte der Narr dann wieder aus seinem Fensterrahmen hinausschauen. Seine Identität war vorher zweifelsfrei festgestellt worden.
Erst zur Wahl und dann zur Fasnet: So handhabt es auch dieser Überlinger, der in der Bunten Villa seine Stimme abgibt.

Wann geht man schon mal im Häs an die Urne? Zwischen Feiern, Narrenmesse und Umzug führte auch für die Meersburger Burghexen der Weg ins Wahllokal. Auch die Wahlhelfer waren in Fasnetsstimmung.
Rund 1600 Meersburger hatten sich dem Wahlhelfer zufolge für die Briefwahl entschieden – einige sicherlich auch, um in Ruhe zur Fasnacht gehen zu können.
Auch in Rheinfelden wurde im Häs gewählt. Maiken Lindemer war bereits um 9 Uhr wählen, um pünktlich zum VHN-Narrentreffen und dem großen Umzug in Öflingen da zu sein. Die Stimmabgabe machte sie im Häs der Gruppe Narrennest Degerfelden.
In Wutöschingen-Schwerzen feierten tausende Zuschauer und Hästräger beim Narrentreffen der Narrenzunft Gwaag. Gewählt wurde abseits des fasnächtlichen Trubels in den Räumen des Kindergartens.
Fasnacht und Bundestagswahl passten am Hochrhein gut zusammen: Wahlhelfer und auch Organisatoren berichteten von entspannten Szenen vor Ort und Andrang in den Wahllokalen.
Als die Fasnacht Fahrt aufnahm und die Fasnachtsumzüge begannen, nahmen die Wahlhelfer einen deutlichen Rückgang bei der Anzahl der Wähler in den Wahllokalen wahr. Viele Narren nutzten wohl gezielt den Vormittag, um ihre Stimmen abzugeben.