Der niedrige Bodenseepegel beschert uns einen Blick auf den See, den er selten freigibt. Das Farbenspiel ist nicht nur faszinierend, es verrät auch viel über das Leben im See. Aber seien wir ehrlich: Schöner ist der See, wenn er voller ist. Insbesondere jetzt, wo die Badesaison bald startet. Doch so schnell wird sich nichts ändern.

Der Bodensee ist schwerfällig

Der SÜDKURIER hat alle Pegelstände seit 1817 analysiert. Unser Blick in die Vergangenheit zeigt: Der Bodensee ist ein schwerfälliger Geselle. Er kann aber auch anders.

Die Wetterlage im Umland ist entscheidend

Damals hat sich der See bei mehr als fünf Metern eingependelt. Grund dafür waren starke Regenfälle, nicht nur in Konstanz, sondern im gesamten Einzugsgebiet des Bodensees. Das erstreckt sich nicht nur über Südbaden und Bayern, sondern auch über den schweizerischen Thurgau, Vorarlberg in Österreich bis in den Kanton Tessin an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien.

Vergangenes Jahr ist insbesondere die Schussen über die Ufer getreten. Der sonst harmlose Zufluss des Bodensees hat Meckenbeuren unter Wasser gesetzt. Das Wasser der Schussen und anderer Zuflüsse hat den Bodensee nachhaltig anschwellen lassen, über einen Monat lang lag er über der Hochwassergrenze von 4,80 Meter.

Kein großer Anstieg in Sicht

Eine solche Entwicklung ist derzeit nicht in Sicht. Die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) errechnet täglich, wie sich der Pegel des Sees in den kommenden Tagen voraussichtlich entwickeln wird. Die Vorhersage arbeitet mit einer Bandbreite.

Im schlechtesten Fall sinkt der Pegel bis zum 24. April um wenige Zentimeter. Im besten Fall steigt er auf knapp 2,90 Meter. Selbst dann wäre er noch gute 30 Zentimeter unter dem Schnitt.