Seit Anfang April ist Cannabis-Konsum in Deutschland legal – zumindest unter gewissen Bedingungen.

Wir zeigen auf Karten, wo in der Region der Gebrauch erlaubt ist und wo nicht. Daneben beschäftigen auch andere rechtliche Unklarheiten Konsumenten und Ordnungshüter.

Tagsüber keine Joints in Fußgängerzonen

Unabhängig ob im Bodenseekreis, in Konstanz, im Schwarzwald oder am Hochrhein, überall gilt: In Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Sportstätten und Kinder- und Jugendeinrichtungen ist Cannabis verboten. Grob meint das einen Umkreis von 100 Metern um die jeweiligen Einrichtungen.

Das Konstanzer Hörnle – Kiffen ist hier fürs Erste verboten.
Das Konstanzer Hörnle – Kiffen ist hier fürs Erste verboten. | Bild: Robert Hahn Bauer

Weil Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr für Cannabis-Konsum tabu sind, bedeutet das für Konstanz, dass die Markstätte in dieser Zeit hanffrei bleibt. Außerdem sind Joints am Hörnle, in Klein-Venedig, einem Großteil des Seerheins und im Herosé-Park nicht erlaubt. Ob der kurze Weg über die Schweizer Grenze den Konsum am Seeufer erlaubt, haben wir hier geklärt.

Landkreis Konstanz

In ländlicheren Gefilden des Landkreises gibt es weniger Verbotszonen. Dennoch gibt es gerade in den größeren Ortschaften des Landkreises Konstanz einige Stolperfallen. In Radolfzell darf an der Mole, dem Yachthafen und dem Konzertsegel nicht gekifft werden.

Die rund 150 Jahre alte Platanenallee auf der Radolfzeller Mole lädt zum flanieren ein – zum Kiffen sollte sie es nicht tun.
Die rund 150 Jahre alte Platanenallee auf der Radolfzeller Mole lädt zum flanieren ein – zum Kiffen sollte sie es nicht tun. | Bild: Jarausch, Gerald

In Singen fällt ein Großteil der Südstadt in die Verbotszone sowie der Bereich ums Friedrich-Wöhler-Gymnasium entlang der Radolfzeller Aach und am Aachbad. Nördlich des Stadtgartens in Stockach sollten spontane Cannabisgelüste aufgrund gleich mehrerer Schulen ebenfalls unterbleiben.

Bodenseekreis

Der Bodenseekreis und dessen größere Städte Friedrichshafen, Meersburg und Überlingen haben auch zahlreiche Verbotszonen. In Meersburg beispielsweise liegen sie überwiegend im Bereich der Uferpromenade. Am Yachtclub und einigen Stellen der Seepromenade in Überlingen ist Rücksicht geboten und Cannabis deshalb nicht erlaubt. Ebenso um das Areal der Kaspar-Hauser- und der Waldorf-Schule, die nah beieinander liegen.

Im Sportpark Altbirnau in Überlingen gilt: skaten, ja – kiffen, nein.
Im Sportpark Altbirnau in Überlingen gilt: skaten, ja – kiffen, nein. | Bild: Hilser, Stefan

Südlich davon, im Skatepark, ist kiffen ebenfalls untersagt. Auch Friedrichshafen wartet mit einigen Verbotszonen auf, etwa am Strandbad und entlang des Königsweges.

Hochrhein

Entlang der großen Flussschleifen am Hochrhein laden einige Plätze zum Cannabis-Konsum ein. Nur erlaubt ist er nicht überall. Wo, zeigen unsere Karten. Gerade in Bad Säckingen sind die Verbotszonen recht weitläufig, insbesondere ums Waldbad sowie den Schulen. In Waldshut ist, wie überall, Kiffen in der Nähe von Schulen und am Freibad verboten.

Schwarzwald

Auch im Schwarzwald gibt es einige Bereiche, die weitgehend frei von berauschendem Rauch bleiben sollten. In Villingen etwa Teile der Altstadt. Im Steppach, wo Gewerbeschule und Carl-Orff-Schule nah beieinander liegen, sollte auch nicht gekifft werden. Die größten Verbotsgebiet in Schwenningen zieht sich ums Deutenberg-Gymnasium sowie ums Gustav-Strohm-Stadion.

Blumen blühen in der Schwenninger Innenstadt. Ob in ihrer Nähe Cannabis geraucht werden darf, verraten unsere Karten.
Blumen blühen in der Schwenninger Innenstadt. Ob in ihrer Nähe Cannabis geraucht werden darf, verraten unsere Karten. | Bild: Burger, Tatjana

In Sankt Georgen um das Areal des Rosbergstadions entlang der Schramberger Straße darf kein Gras geraucht werden. Ebenso am Klosterweihe, wo sowohl ein Skatepark als auch ein Spielplatz sind.

Landkreis Sigmaringen

Darf am Hohenzollern-Schloss gekifft werden? Und wie ist es in Pfullendorf oder Bad Saulgau? Unsere Karten zeigen es Ihnen.

Kontrollen trotz Legalisierung

Auch wenn Marihuana legalisiert wurde, bleiben Kontrollen nicht aus. Wer jetzt öffentlich einen Joint raucht, riskiert noch immer eine Auseinandersetzung mit der Justiz – zumindest in Teilen Südbadens.