Sie wollen essen gehen, aber es soll nicht immer dasselbe Restaurant oder dieselbe Länderküche sein? Dann sind Sie in dieser Geheimtipp-Sammlung genau richtig. Hincooker Andreas Schuler hat sich in Konstanz auf die Suche nach Restaurants gemacht, die es noch nicht so lange gibt und die durch ungewöhnliche Konzepte herausstechen.

Tipp 1: Bonama am Augustinerplatz

Deniz Mert, einer von vier Gründern des Bonama, bereitet im offenen Küchenkonzept die Gerichte vor.
Deniz Mert, einer von vier Gründern des Bonama, bereitet im offenen Küchenkonzept die Gerichte vor. | Bild: Schuler, Andreas

Das Bonama möchte, so schildern es die Betreiber, im Zeitgeist liegende Bowls und Wraps mit der türkischen Esskultur verbinden und so eine für Konstanz neue Geschmackswelt kreieren. So viel vorneweg: Dieses Ziel haben die vier Macher des im Oktober eröffneten Restaurants erreicht. Das Restaurant bietet außerdem Frühstücksmenüs und ist ein Ort für ein leichtes und gesundes Mittagessen.

Auf der Speisekarte finden sich orientalisch anmutende Gerichte wie Türkische Bowl oder der vegane Köfte Wrap.

Die reichhaltige und sehr leckere „Türkische Bowl“ mit Reis, Hummus, Kichererbsen, Tomaten, Gurke, gebratenem Hähnchen, ...
Die reichhaltige und sehr leckere „Türkische Bowl“ mit Reis, Hummus, Kichererbsen, Tomaten, Gurke, gebratenem Hähnchen, Sesam, Tsatsiki, Sesam und Salat. | Bild: Schuler, Andreas

Deniz Mert, der in einer Gastronomen-Familie in Lüdenscheid groß geworden ist, legt in der offenen Küche Mut an den Tag, er traut sich ungewöhnliche Dinge: So bestreicht er den angerösteten Weizenfladen für den Chicken Avocado Wrap mit einem Erdnussbutter-Dressing, dazu kommt ein Süßkartoffel-Püree, Edamamebohnen, Granatapfelkerne, Röstzwiebeln, Hähnchen, Salat, Reis und eine Avocadocreme.

  • Öffnungszeiten: Mittwoch Ruhetag, Montag bis Samstag 10 bis 17.30 Uhr, Sonntag 10 bis 13.30 Uhr.
  • Die Preise: Die Frühstücksangebote bewegen sich zwischen 8,60 und 10,90 Euro. Die Bowls und Wraps gibt es zwischen 12,20 und 16,60 Euro. Für Studenten durchaus stolze Preise, sie erklären sich aber durch die Lage mitten in der Altstadt sowie durch die Qualität der Gerichte.

Tipp 2: The Tonic am Bodanplatz

Denis Sobaci hinter der Theke im Tonic.
Denis Sobaci hinter der Theke im Tonic. | Bild: Schuler, Andreas

Das Tonic lässt sich nicht auf eine Richtung reduzieren: Italienisch? Bruschetta oder Pasta. Spanisch? Pimientos de Padron oder Gambas. Asiatisch? Chicken Katsu Bowl oder Tofu Bowl. Amerikanisch? Surf&Turf Bowl oder GOAT Burger. Orientalisch? Falafel Bowl oder Falafel Burger. Deutsch? Gemischter Salat mit Hähnchenstreifen oder Hähnchenbrust mit Pommes.

Was sich anhört wie eine Menü-Lotterie, ist jedoch eine gut durchdachte Speisekarte, auf der sich Gerichte finden, die irgendwie alle miteinander verwandt sind.

Knusprig, saftig, frisch: die Bruschetta im Tonic.
Knusprig, saftig, frisch: die Bruschetta im Tonic. | Bild: Schuler, Andreas

Was zunächst als Gin-Bar gedacht war, hat sich längst zu einem hippen und zeitgemäßen Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt, in dem man sehr gut essen, sich in lockerer Atmosphäre unterhalten und eine angenehme Zeit haben kann.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 12 bis 23 Uhr, Freitag 12 bis 1 Uhr, Samstag 10 bis 1 Uhr, warme Küche 12 bis 21 Uhr.
  • Die Preise: Die Surf&Turf-Bowl ist mit 19,50 Euro das teuerste Gericht auf der Karte – doch die Portion ist reichhaltig. Die Tapas bewegen sich preislich zwischen 5,50 Euro für den gemischten Salat und 16,50 Euro für das große Lachstatar mit Avocado. Im Mittelfeld tummeln sich Salate, diverse Curry und weitere Bowls.

Tipp 3: My Indigo im Lago Einkaufszentrum

Neno Siroki, der stellvertretende Betriebsleiter, vor der Theke des „My Indigo“.
Neno Siroki, der stellvertretende Betriebsleiter, vor der Theke des „My Indigo“. | Bild: Schuler, Andreas

Bio-Hacks, Functional Food, Natural Kitchen, Natural Boost – auf diese Schlagworte trifft man im My Indigo. Kann man das essen? Ja, hier soll es um gesundes Essen gehen. Zweimal wurde My Indigo ausgezeichnet als „innovativstes Gastronomiekonzept Deutschlands“. Was steckt dahinter?

Gar nicht so kompliziert: Es gibt Bowls in einer Basisversion, die man mit allerlei Zutaten aufpeppen kann. Neben sogenannten Superfoods wie Nüssen oder Acocado gibt es auch Zutaten, die im Konzept des Fast-Food-Anbieters als Booster bezeichnet werden: Fleisch oder fleischloses Protein.

Meine Bowl mit Sojasprossen, Kürbis, Soja, Kokosmilch, Pilzen und Nüssen. Zu trinken gab es ein erfrischendes Ingwer-Minze-Zitronen-Wasser.
Meine Bowl mit Sojasprossen, Kürbis, Soja, Kokosmilch, Pilzen und Nüssen. Zu trinken gab es ein erfrischendes Ingwer-Minze-Zitronen-Wasser. | Bild: Schuler, Andreas

Die Praxis zeigt: Die Bowls sind frisch, bei der Zubereitung kann man direkt an der Theke zusehen. Vor dem Gästebereich stehen mehrere Terminals, an denen man seine Bestellung aufgeben kann.

Auch Menschen mit Unverträglichkeiten kommen hier zurecht. Es gibt glutenfreie oder ketogene Menüs, basische, vegetarische oder vegane Zutaten, die Paleo-Ernährungsform wird ebenso berücksichtigt wie laktosefreie oder kohlenhydratarme.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9.30 bis 20 Uhr, Sonntag geschlossen.
  • Die Preise: Die Bowls kosten in ihrer Basisversion zwischen 12,60 und 18,90 Euro. Die Versuchung, die eine oder andere Zutat oder einen Booster dazu zu bestellen, ist groß. Das macht den Spaß dann aber auch schnell deutlich teurer.

Tipp 4: Das Lima in der Hafenstraße

Peruvian Burgers: Das Schild vor dem Lima gehört zum Food-Truck der zwei peruanischen Brüder, die unter anderem das Lima betreiben. Der ...
Peruvian Burgers: Das Schild vor dem Lima gehört zum Food-Truck der zwei peruanischen Brüder, die unter anderem das Lima betreiben. Der Truck steht links vom Eingang, das Schild rechts. | Bild: Schuler, Andreas

Erst seit Mitte November hat das peruanische Restaurant Lima am Hafen geöffnet. Hier gibt es Spezialitäten des südamerikanischen Landes wie Ceviche, Parihuela, Quinoa oder Chicharrón de Pollo en Costa Sierra Selva. In der Küche steht der peruanische Koch Patrick Piper, der zusammen mit seinem Bruder Eric den Food-Truck Peruvian Bros betreibt.

Als Aperitif steht hier auf der Karte das peruanische Nationalgetränkt Pico Sour – Traubenbrand mit Limettensaft, Zuckersirup und einem aufgeschlagenem Eiweiß. Auf der Karte nicht fehlen darf auch das Ceviche Clasico: frischer Wolfsbarsch, gegart und mariniert in Limettensaft, mit Zwiebeln, Koriander und knusprigem Maiz Cancha, das mit unterschiedlichen Texturen und Geschmacksrichtungen überzeugt.

Das Ceviche Classico als Vorspeise.
Das Ceviche Classico als Vorspeise. | Bild: Schuler, Andreas

Auch der Quinoa Salat ist authentisch peruanisch. Hierzulande kaum bekannt und deshalb ein Geheimtipp ist das Eis der peruanischen Lucuma-Frucht. Auch wenn das Eis sehr nach Karamell und Vanille schmeckt, ist das „Gold der Inkas“, wie die Lucuma in Südamerika genannt wird, der Hauptgeschmacksträger.

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 17 bis 23 Uhr, Mittwoch Ruhetag.

Die Preise: Das Ceviche als Vorspeise gibt es für 17 Euro, als Hauptspeise für 20 bis 25 Euro. Der Quinoa-Salat kostet 14 Euro. Die Hauptspeisen zwischen 18 und 33,50 Euro. Stolze Preise, aber die Qualität stimmt.

Tipp 5: Oshiki in der Kanzleistraße

Das Oshiki in der Kanzleistraße im Herzen der Altstadt: beste Lage, sehr gute Sushi.
Das Oshiki in der Kanzleistraße im Herzen der Altstadt: beste Lage, sehr gute Sushi. | Bild: Schuler, Andreas

Seit 2023 gibt es das japanische Restaurant im Herzen der Altstadt – und so langsam etabliert es sich. Immer mehr Menschen scheinen es anzunehmen, nachdem es zunächst eher seltener frequentiert war. Dabei lohnt sich ein Besuch für Sushi- und Sashimifans. Denn die Qualität stimmt.

Meine selbst zusammengestellte Sushi-Platte.
Meine selbst zusammengestellte Sushi-Platte. | Bild: Schuler, Andreas

Wer hier isst, kann sich wie in vielen japanischen Restaurants eine Sushi-Platte selbst zusammenstellen und dem Koch bei der Zubereitung zuschauen. Wenn es um rohen Fisch geht, spielt die Qualität eine wichtige Rolle. Ein Test bei einer Stippvisite zeigt: Thunfisch, Lachs, Scholle, Tintenfisch, Jakobsmuscheln und andere Meeresfrüchten riechen nicht fischig, sie sind fest, klar und nicht schmierig. Auch der Sushireis ist so, wie er sein soll.

Auf Sonderwünsche ist man eingestellt. Wer danach fragt, kriegt glutenfreie Sojasoße oder kindgerechte (oder soll man sagen idiotensichere?) Stäbchen, bei denen die oberen Enden mit einem Gummizug direkt verbunden sind.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10.30 Uhr bis 22.30 Uhr
  • Die Preise: Die Miso-Suppe als Vorspeise gibt es für 6,50, die aufwendige japanische Ramen-Suppe für 12,90 Euro. Als Hauptspeise kann man sich diverse Sushi und Sashimi selbst zusammenstellen: vier verschiedene Sorten, jeweils sechs Stück für knapp über 20 Euro. Die Tellervarianten kosten zwischen 16,90 Euro und 116 Euro für mehrere Personen. Alles nicht gerade günstig: Lage und Qualität zahlt man auch hier mit.