Das dürfte fast jedem schon einmal passiert sein: Beim Blick auf die Speisekarte überkommt einen das Verlangen, von allem etwas essen zu wollen. Geht nicht? Geht doch! Das Restaurant Knöllchen auf dem Bodanplatz in Konstanz bietet genau das an.

Anja Nicolai ist die Chefin. Sie erzählt, wie es zu dem Namen gekommen ist: „Erstens ist es natürlich die Brücke zur Tollen Knolle drüben. Das Knöllchen als kleine Knolle, unsere Gerichte als Tapas, also in kleiner Form auf einem kleinen Teller. Gut-bürgerliche Küche im Kleinformat, so dass man mehrere Alternativen essen kann, ohne gleich satt zu sein.“ Und schon war die Idee der badischen Tapas geboren.

Das Restaurant Knöllchen in Konstanz: So ist der erste Eindruck

Im Knöllchen war bis vor kurzem noch das Tonic. Eine hippe Bar mit Speisekarte, vor allem abends Treffpunkt der jüngeren Generation – Schüler, Studenten, Auszubildende. Die Ausstattung im Knöllchen ist zum Teil die gleiche. Eine Stehtheke mit Barhockern kam hinzu, die Beleuchtung ist neu, Barbretter aus Eiche kamen hinzu, ebenso Wand-Tattoos mit badischen Sprüchen.

Die Terasse vor dem Knöllchen mit mediterranen Pflanzen wie Palmen oder Olivenbäumen.
Die Terasse vor dem Knöllchen mit mediterranen Pflanzen wie Palmen oder Olivenbäumen. | Bild: Andreas Schuler

Die Terrasse wurde ergänzt mit weiteren Tischen und Stühlen sowie Palmen und einem Bonsai-Olivenbaum – das hat etwas vom Heimatland der Tapas Spanien. Mit dem offenen und modernen Gesamteindruck geht das Knöllchen mit der Zeit. Das Konzept einer Bar mit vielen Drinks und Cocktails sowie Musik geht Hand in Hand mit dem der Tapas-Bar.

Badische Tapas am Bodanplatz: Der Blick auf die Speisekarte

Von 9 bis 12 Uhr gibt es Frühstück, zum Beispiel die gemischte Platte mit verschiedenen Sorten Käse und Wurst, Butter, einem Chutney, Obst und Gemüse, Marmelade und Nutella sowie einem Brotkorb für 15 Euro; oder die süße Platte mit einer Auswahl von Marmelade, Nutella, Obst sowie einem Brotkorb für 10 Euro; zwei Spiegeleier mit einem gerösteten Kartoffelwurzel-Baguette gibt es für 8,50 Euro. Auch Obstsalat mit Joghurt für 6,90 Euro oder das klassische Bircher Müsli mit Obst für 7,90 Euro stehen zur Auswahl.

Als kalte Tapas werden unter anderem angeboten: Enten-Wildkräutersalat – kalte rosa gebratene Entenbrust mit Mango-Dressing und Kartoffelwurzel-Baguette für 9,60 Euro; das Gartengmüs – gegrilltes und saisonales Gemüse in einer Kräutermarinade für 7 Euro; oder das Vitello-Forello – rosa Kalbsrücken mit Forellencreme, frittierten Kapernäpfeln und Kartoffelwurzel-Baguette für 9,50 Euro.

Das gegrillte Gemüse.
Das gegrillte Gemüse. | Bild: Andreas Schuler

Bei den warmen Tapas ist die Auswahl noch größer, zum Beispiel: Rösti Berner mit Schinken und Champignons, mit Käse überbacken für 7,50 Euro; Kalbsfilet-Medaillon mit Parmaschinken, Salbeisoße und Kartoffelgratin für 9,50 Euro; Kretzerfilet mit neuen Kartoffeln und Remouladensoße für 9,20 Euro; das gebratene Herrgottsbscheißerle, also Maultasche mit lauwarmem Kartoffelsalat für 7,20 Euro, geschmorte Rinderbäckle in Burgundersoße mit Kartoffel-Sellerie-Püree und gebratener Kirschtomate für 9,90 Euro; oder gekochter Tafelspitz mit Meerrettichsoße und Drillinge-Kartoffeln für 9,20 Euro.

Apfelstrudel in Vanillesoße für 6,90 Euro; eine Kuchen- und Tortenauswahl für 5,20 Euro bis 6,50 Euro pro Stück; und der Kaiserschmarrn mit Apfelkompott für 6,90 Euro runden das Angebot ab.

Das Knöllchen im Hincooker-Test

Bestellt wurde im Test das gegrillte Gartengemüse für 7 Euro und das Vitello-Forello für 9,50 Euro, dazu ein 0,5 Liter stilles Wasser für 5,90 Euro sowie ein doppelter Espresso für 5,90 Euro zum Abschluss – die Rechnung belief sich auf 27,60 Euro.

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Die Portionen waren größer als erwartet – wer alles aufessen will, sollte ordentlich Hunger mitbringen, zumal auch noch einen Korb mit mehreren Scheiben Baguette gebracht wurde. Kleiner Tipp: Die drei Teller reichen problemlos für zwei Personen.

Das Gemüse ist knackig und mit mediterranen Kräutern gewürzt. Laut der Bertreiber stammen Zucchini, Zwiebeln, Paprika und Pilze von der Insel Reichenau. Die Forelle, die aus dem klassischen italienischen Vitello-Tonnato mit Thunfisch das regionale Vitello-Forello macht, ist von einer Fischhandlung auf der Reichenau, das Kalbfleisch von der Metzgerei Otto Müller.

Die Forellencreme ist würzig, das rosa gebratene Kalbsfilet fügt sich geschmacklich gut ein. Die Rinderbäckle sind saftig – ein untrügliches Zeichen, dass sich lange geschmort wurden. Die Burgundersoße fügt dem Rindfleisch süßliche, säuerliche und fruchtige Aromen hinzu.

Hincooker-Fazit: Die Idee, gut-bürgerliche Speisen im Kleinformat anzubieten, ist originell. Gerade in Zeiten, in denen es gefühlt immer weniger gut-bürgerliche Restaurants gibt, bietet das Knöllchen eine abwechslungsreiche Alternative zu Döner, Pizza und Co.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 9 bis 2 Uhr, warme Küche bis 21 Uhr, Sonntag Ruhetag.