Die ersten Döner-Fans kamen bereits um 11 Uhr – dabei wurde die Filiale des „Haus des Döners“ am Gottmannplatz erst um 14 Uhr eröffnet. Der Grund für ihr frühes Erscheinen: Es gab Döner für 1 Cent.

So sieht der 1-Cent-Döner aus. Video: Andreas Schuler

„Damit wollen wir auf uns aufmerksam machen“, erklärt Cihan Gül, der in Köln eine Werbeagentur betreibt und die Döner-Kette „Haus des Döners“ seit der Gründung 2019 mit betreut. Über 200 solcher Läden existieren mittlerweile als Franchise in Deutschland, Österreich, Holland, Belgien, England oder der Türkei.

Cihan Gül (rechts) und Yavuz Yiliz vom Haus des Döners.
Cihan Gül (rechts) und Yavuz Yiliz vom Haus des Döners. | Bild: Andreas Schuler

Die Rechnung ist ganz einfach: „Jeder Mensch von heute erzählt zehn weiteren vom Döner für 1 Cent und dass der gut war. Diese zehn Menschen erzählen das wiederum zehn weiter.“

Döner für 1 Cent in Konstanz: So kommt das Angebot in der Stadt an

Dass nur drei Meter neben dem Haus des Döners der Tafelladen steht, ist in seinen Augen kein Problem: „Wenn jemand kein Geld hat, dann kann er gerne zu uns kommen. Wir verstehen uns auch als sozialer Döner-Laden.“

Kurz vor 14 Uhr standen mehrere Hundert Menschen auf dem Gottmannplatz und warteten, bis sie an der Reihe waren. Video: Andreas Schuler

Und wie hat der Döner nun geschmeckt? Sami Neurdini hat sich mit seinen Freunden nach rund zwei Stunden in der Schlange stehen das begehrte Objekt geholt. „Fantastisch“, sagt der Schüler und beißt gleich nochmal ab. „Das hat sich gelohnt.“

Sami Neurdini gehörte zu den ersten Menschen, die den 1-Cent-Döner testen konnten. Video: Andreas Schuler

Ein paar Meter entfernt stehen nach wie vor mehrere hundert, vornehmliche junge Menschen und warten geduldig, bis sie an der Reihe sind. In Vierergruppen dürfen sie in den Gastraum an die Theke – bis alle vier versorgt sind, vergehen rund fünf Minuten.

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„Wir sind mit mehreren Freunden direkt von der Schule hierhergekommen“, erzählen Alex Hügel und Moritz Roth. „Wir essen Döner gerne, aber nicht so oft. Auf TikTok haben wir von der Aktion gehört. Jetzt stehen wir aber schon seit über einer Stunde.“

Alex Hügel (rechts) und Moritz Roth.
Alex Hügel (rechts) und Moritz Roth. | Bild: Andreas Schuler

Yasin Gurguska und seine Mutter hatten mehr Glück – Kinder dürften sich an der kleinen und kurzen Schlange direkt an der Eingangstür anstellen. Yasin liebt Döner und genießt das Brot mit dem Fleisch sichtlich.

Yasin Gurguska beißt vom 1-Cent-Döner ab. Video: Andreas Schuler

Rouven Rescigno wartete geduldig auf seine Freunde, ehe er sich anstellte. Dass zu diesem Zeitpunkt bereits geschätzte 500 Menschen vor ihm waren, störte ihn wenig. „Wir hatten bis eben Schule. Kein Problem. Wir essen sehr gerne Döner und stellen uns gerne an.“ Auch er erfuhr auf TikTok vom Event. „Coole Sache“, findet er.

Rouven Rescigno.
Rouven Rescigno. | Bild: Andreas Schuler

Vater Sherif und Sohn Xhemali Shla nutzen die Mittagspause von Schule und Arbeit und trafen sich zum Döner – wobei sie nicht damit rechneten, rund zwei Stunden anstehen zu müssen. „Hoffentlich ist der Döner dann auch gut“, sagten sie augenzwinkernd.

Vater Sherif und Sohn Xhemali Shla.
Vater Sherif und Sohn Xhemali Shla. | Bild: Andreas Schuler

Cihan Gül, Initiator der Marketing-Aktion, beobachtet das Treiben entspannt und glücklich. „In Dortmund vor zwei Jahren musste die Polizei anrücken, so viel Chaos hatten wir dort“, erzählt er. „Im Vergleich dazu geht es hier sehr gesittet zu.“

Wie viel kostet der Döner im „Haus des Döners“ nach dem 1-Cent-Angebot?

Polizei und Stadtverwaltung wurden informiert, die Organisatoren mussten einige Dinge vorweisen: einen Sicherheitsdienst mit sechs Mann zum Beispiel, der dafür sorgt, dass die Menschenmassen nicht auf die Straße abkommen und sich niemand vordrängelt.

Hauptsächlich Schüler kamen zur Eröffnung vom Haus des Döners. Diese jungen Mädchen vertreiben sich die Zeit mit Posen für den Fotografen.
Hauptsächlich Schüler kamen zur Eröffnung vom Haus des Döners. Diese jungen Mädchen vertreiben sich die Zeit mit Posen für den Fotografen. | Bild: Andreas Schuler

Bleibt noch die Frage: Was kostet der Döner ab Mittwoch (3. April), also nach dem Ende der Marketing-Aktion? Cihan Gül gibt die Antwort: „8,50 Euro. Das Fleisch ist Halal und kommt aus Berlin. Das Brot wird extra für uns gebacken und kommt bald von einer lokalen Bäckerei nach einem speziellen Rezept, die Berliner Soßen sind hausgemacht und Salat sowie Gemüse kommen von der Reichenau.“