Christiane Keutner

Grund zum Jubeln hatten Akteure wie Publikum beim Bürgerball: Es gab eindrucksvolle Premieren und das ausrichtende Moschtobst feierte runde und närrische Zahlen: 33 Jahre Äpfel und Birnen, 20 Jahre Narreneltern, zehn Jahre Glöpfer. Besonders stolz zeigte man sich auf die Zahl von nur zwei Narrenpolizisten und mit René Cadouot und Michael Poisel nur zwei Zunftmeister: „Für uns famos, andere wechslet ihre Zunftis wie die Unterhos‘“, reimte Letzterer. Obendrein sprangen die Musiker in den 33 Jahren 99 mal auf Umzügen mit.

Tänze beim Bürgerball Video: Christiane Keutner
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Den herben Verlust des verhinderten Pfarrers Uli Hund als begnadeter Büttenredner glichen zwei neue Geistlichkeiten aus; die bereits mit Daniela Heigle harmonisch im Doppelpack agierende Moderatorin Linda Schappeler predigte im Talar auf Teufel komm raus – nichts war ihr heilig. Weder die Attitüde des über die Stränge und Baufenster schlagenden Anwohners der Heiligenberger Straße, noch die schlampig angezogenen Musikanten von Super-Martin, der zwar alles könne, aber zuhause nichts mache.

Tusch auf Linda Schappeler für ihre Doppelrolle als Moderatorin und Büttenrednerin und auf Pfarrer Tibor Nagy, der ebenfalls Premiere ...
Tusch auf Linda Schappeler für ihre Doppelrolle als Moderatorin und Büttenrednerin und auf Pfarrer Tibor Nagy, der ebenfalls Premiere beim Bürgerball hatte. | Bild: Christiane Keutner

Pfarrerin Linda nannte mutig Roß und Reiter: „Der eine baut hoch, der andere breit, der Unterschied, der ist nicht weit.“ Und einer baut gar nicht: „Eins ist klar: die ausgesiedelten Eidechsen in der Oberen Mühle sind schon lange wieder da.“ Wie auch das Gartenzaunmeer am Kreisverkehr. Resümee: Mission gelungen, mit ihrem Auftritt bereitete sie auf jeden Fall himmlisches Vergnügen.

Mitgeklatscht und mitgemacht hat das Publikum im närrischen Ahausen. Der Bürgerball im Bürgersaal bot wieder Überraschungen und ...
Mitgeklatscht und mitgemacht hat das Publikum im närrischen Ahausen. Der Bürgerball im Bürgersaal bot wieder Überraschungen und begeisterte mit Wort- und Tanzbeiträgen. | Bild: Christiane Keutner

Vergnügen pur bereiteten auch wieder die Ahauser Housewife Background Singers (AHWBS) von und mit Sabine Jauch. Mit ihren sieben Damen und Gitarrist Herbert Stengele animierten sie zum Mitsingen und zu Körperübungen und ließen das Publikum auch an ihrer Suche nach einem Mann (notfalls auch einem aus Bermatingen) teilhaben. Sie luden ihr Handy ökogerecht an der Radelstation auf, sangen ein Loblied auf Mäc Spätz und beschlossen, mit den restlichen Ledigen eine Singlebörse beim Fridolin einzurichten.

Ohne sie würde etwas beim Bürgerball fehlen. Die Ahauser Housewife Background Singers nahmen die Zuschauer diesmal mit auf ihre Suche ...
Ohne sie würde etwas beim Bürgerball fehlen. Die Ahauser Housewife Background Singers nahmen die Zuschauer diesmal mit auf ihre Suche nach einem Mann und mehr. | Bild: Christiane Keutner

Die Dorfjugend mit Leon, Kai, Fabian, Anna und Jan lästerte über ihre feierfreudigen Mütter und hatte Mitleid mit den Ehemännern von Petras und Sabines, die stürmisch durchs Dorf tobten. Apropos Zahlen: 795 Jahre geballte Lebenserfahrung standen auf der Bühne, als Karin Poisel und ihre Turnergruppe zu Party- und Poprhythmen tanzten. Zuvor hatte die Bermatinger Garde für Schwung gesorgt.

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Lobgesang auf das Dorf ohne Schloss, Blitzer und Friedhof

Unerwartete Qualitäten bewies Pfarrer Tibor Nagy, der – närrisch-ökumenisch- seinen katholischen Kollegen vertrat. Den Weg nach Ahausen fand der evangelische Cowboy durch Widemannsche Rauchzeichen und dort den richtigen Platz in der Bütt für seinen Lobgesang aufs Dorf ohne Schloss, Blitzer und Friedhof. Ein unkündbarer Fünfjahresvertrag mit den Ahauser Narren war ihm sicher.

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Das Männerballett bot mit seinem Schwarzlicht-Tanz erneut eine Überraschung. Wie Strichmännchen tanzten und drehten sich die Akteure: Da strahlten alle!

Hinter den Strichmännchen standen gestandene Männer. Das Ballett tanzte dieses Jahr im Schwarzlicht und sorgte so zum wiederholten Mal ...
Hinter den Strichmännchen standen gestandene Männer. Das Ballett tanzte dieses Jahr im Schwarzlicht und sorgte so zum wiederholten Mal für eine Überraschung. | Bild: Christiane Keutner