ZVBB-Geschäftsführer Bernhard Schultes stellte dem Gemeinderat die gemeinsame Vorgehensweise zum Glasfaserausbau vor. Der Zweckverband kümmert sich um das Bauen, die Infrastruktur und die innerörtlichen Netze, um Fördermittel, Darlehen und Ausschreibungen zur späteren Verpachtung der Netze.
Unterteilt ist die Gemeinde in weiße Flecken (unter 30 Mbit pro Sekunde), graue (weniger als 100 Mbt pro Sekunde) und schwarze (verfügen bereits über 500 Mbt pro Sekunde, einen Glasfaseranschluss oder Koaxialkabel). „Höchste Priorität hat der Ausbau der weißen Flecken“, so Schultes. 2024 werde der letzte weiße Fleck am Netz, das schnelle Internet im Haus oder in den Firmen im Gewerbegebiet Bermatingen sein und die Netzbetreiber ihre Dienste anbieten. „Sobald das nächste Förderprogramm ‚graue Flecken‘ verabschiedet ist, werden wir zusammen mit der Gemeinde diese überplanen.“ Das werde voraussichtlich Anfang 2022 sein und dann zeitnah umgesetzt.
Gemeinde trägt Eigenanteil von zehn Prozent
Der Bund übernimmt die Kosten für die Beraterleistung, 50 Prozent der Investitionskosten, das Land 40 Prozent, womit der Gemeinde ein Eigenanteil von zehn Prozent bleibt. Bei kalkulierten 6,10 Millionen Euro für den Ausbau der weißen Flecken beträgt dieser geschätzte 748 000 Euro. Die Finanzierung erfolgt über ein KFW-Darlehen durch den Zweckverband. „Das ist finanzierbar“, meinte Bürgermeister Martin Rupp; gleichwohl müsse man sich über die Höhe und Dauer von Zins und Tilgung unterhalten.
In Bermatingen gibt es noch 280 weiße Flecken
Projektleiterin Nathalie Hess von der Geo Data GmbH informierte über die Ergebnisse der Markterkundung, das Ausbaukonzept und die Kosten. So gibt es etwa 280 weiße Flecken (Gebäude) in Bermatingen, 255 hellgraue Flecken, die derzeit über bis zu 100 Mbit verfügen und voraussichtlich ab 2021/22 förderfähig sind, sowie rund 230 dunkelgraue Flecken, ab Anfang 2024 förderfähig.
Die weißen Flecken befinden sich hauptsächlich im Außenbereich der Gemeinde, bei den Weilern, und betreffen Teilbereiche in Ahausen. Dazu gehört aber auch das Gewerbegebiet und die Schule in Bermatingen. Die hellgrauen Flecken umfassen den restlichen Bereich in Ahausen und in Bermatingen das Gebiet südwestlich der Bahnlinie. Die dunkelgrauen Flecken befinden sich im nordöstlichen Bereich der Gemeinde. Die Förderanträge seien gestellt, so Schultes: Nach der Verbandsversammlung in zwei Wochen, der europaweiten Ausschreibung und Bauausschreibung hoffe man, ab August 2022 mit dem Ausbau beginnen zu können. Der Gemeinderat stimmte einhellig den Plänen zu.