Knapp elf Kilometer lang ist die Strecke, die Straßenplaner und Verkehrspolitiker in Tübingen, Stuttgart und Berlin, vor allem aber die Menschen in der Region seit vielen Jahren beschäftigt. Die Rede ist von der B31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad. Der Beginn der Überlegungen zu einer verbesserten West-Ost-Verbindung am Bodensee liegt weit im letzten Jahrhundert. Bis in die 1980er-Jahre wurde an den Plänen für die A98 gefeilt, danach an der neuen Bundesstraße.
2006 war der Planungsprozess für den Abschnitt Immenstaad-Meersburg aufgrund mangelnder Kapazitäten vorerst unterbrochen, erst 2015 neu aufgenommen worden. Seit zehn Jahren wird mittlerweile wieder geplant – inklusive Dialogprozess, Trassenbestimmung und Planerwechsel. Der nächste Verfahrensschritt – die Linienbestimmung – wurde hingegen nicht genommen. Ob mit den neuen Planern der Deges der erhoffte Schwung in den Prozess kommt, lässt sich von außen derzeit kaum bewerten. Neue Ergebnisse der Projektmanagementgesellschaft werden erst Anfang 2026 erwartet.
Was haben die Planungen bisher gekostet?
Doch was haben die Planungen für den Streckenabschnitt zwischen Immenstaad und Meersburg bislang eigentlich gekostet? „Für die Planung sind von 2015 bis 2024 beim Regierungspräsidium Tübingen Kosten in Höhe von circa 3,7 Millionen Euro entstanden“, teilt das baden-württembergische Verkehrsministerium auf Anfrage mit. Die Planungskosten trage das Land.
Auch das zuständige Bundesministerium erklärt: „Die Länder planen, bauen, erhalten und betreiben die Bundesstraßen im Auftrag des Bundes. Zu diesen Aufgaben gehören unter anderem auch das Planfeststellungsverfahren oder ein vorgelagerter Dialogprozess. „Die Disposition von Planungsmitteln und -leistungen unterliegt den zuständigen Ländern dabei in eigener Verantwortung“, so das Bundesministerium für Verkehr. Die Kosten für die Realisierung des Streckenabschnitts waren 2021 vom damaligen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit 311 Millionen Euro beziffert worden.
Hält die neue Regierung am Bauvorhaben fest?
Das Gesamtprojekt B31-neu von Überlingen-Ost bis Immenstaad ist dem Ministerium zufolge im vordringlichen Bedarf eingestuft. „Somit besteht für den Ausbau der B31 ein gesetzlicher Auftrag“, teilt das Bundesverkehrsministerium mit. Der Bedarfsplan gelte bis zu etwaigen Anpassungen durch den Gesetzgeber unverändert fort. Die Weiterentwicklung der Bundesverkehrswegeplanung habe dabei hohe Priorität.
Neue Verkehrsdaten der Prognose 2040, die mittlerweile erhoben wurden, dienen laut Ministerium als Grundlage für die Ende 2024 abgeschlossene Überprüfung des Bedarfsplans sowie zur Bewertung vorgesehener Projekte zur Aufnahme in den kommenden Investitionsrahmenplan des Bundes. Zudem stelle die Verkehrsprognose eine wichtige Arbeitsgrundlage für die Planer dar, so der Bund.