Seit Dezember habe der MCB große Anstrengungen unternommen, um möglichst viele Mitarbeiter, die ein hohes Ansteckungsrisiko haben, gegen Corona impfen zu können. Das betraf vor allem Ärzte und Pfleger auf den zuletzt zehn Corona-Stationen in Friedrichshafen und Tettnang.

Die Organisation lag bei einer „unabhängigen internen Impfkommission“, erklärt Sprecherin Susann Ganzert, die sich dabei an die Vorgaben des Sozialministeriums gehalten habe. Anfangs gab es nicht die vom Land versprochenen Impfstofflieferungen, weshalb sich viele Beschäftigte auf Eigeninitiative Impftermine beispielsweise in Ulm oder Tübingen gesichert haben.

Die Corona-Pandemie hat auch das Klinikum Friedrichshafen nach wie vor fest im Griff. Bis Ende nächster Woche sollen alle Mitarbeiter ...
Die Corona-Pandemie hat auch das Klinikum Friedrichshafen nach wie vor fest im Griff. Bis Ende nächster Woche sollen alle Mitarbeiter der Prioritäts-Gruppen 1 und 2 geimpft sein. | Bild: Lena Reiner

Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Seit vergangener Woche gebe es Impfdosen vom Land und durch die gute Zusammenarbeit mit den Impfzentren so viel Impfstoff, dass bis Ende kommender Woche alle impfwilligen MCB-Mitarbeiter nicht nur in der Prioritäts-Stufe 1, sondern auch bereits der Priorität 2 nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission einen Impfschutz haben werden, so Ganzert. Derzeit hätten rund 750 Beschäftigte mindestens die erste Impfdosis erhalten.

Das könnte Sie auch interessieren

Zur Prio-2-Gruppe gehören laut Impfverordnung auch Personen, die in „besonders relevanter Position“ notwendig sind, um ein Krankenhaus am Laufen zu halten. Im Fachjargon werden diese Berufsgruppen als „kritische Infrastruktur“ bezeichnet. Und dazu gehören auch die beiden Geschäftsführer Margita Geiger und Franz Klöckner. Auch sie dürfen sich also seit dem 8. Februar auf Grundlage der Impfverordnung impfen lassen. Seither erhielten auch alle Mitarbeitenden der Prio-2-Gruppe ein Impfangebot. Allerdings könnten sich die Impftermine beider Gruppen wegen der Dienstpläne, Krankheit und kurzfristig verfügbarer Termine teilweise überschneiden. „Von einem ‚Vordrängeln‘ kann nicht die Rede sein“, nimmt die MCB-Sprecherin Stellung.

Margita Geiger
Margita Geiger | Bild: Cuko, Katy

Impfberechtigt, weil auch im Rettungswagen im Einsatz

Und beim Rettungsdienst? Volker Geier, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Bodensee-Oberschwaben, erklärt offen, dass er sich hat impfen lassen. Allerdings ist Geier selbst ausgebildeter Rettungssanitäter und auch immer wieder im Rettungswagen im Einsatz.

Das könnte Sie auch interessieren

Schon seit der ersten Impfverordnung werden Mitarbeiter im Rettungsdienst, die ein hohes Ansteckungsrisiko haben, in der Prioritäts-Gruppe 1 geführt. Informationen dazu, wer genau wann impfberechtigt ist, lieferte das Sozialministerium allerdings erst mit Schreiben vom 19. Februar, so Geier. Aber auch mit dieser Konkretisierung werden Mitarbeiter mit unregelmäßigen Einsätzen in der höchsten Priorität geführt.

Volker Geier (rechts) ist ausgebildeter Rettungssanitäter und auch als Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes immer wieder selbst im ...
Volker Geier (rechts) ist ausgebildeter Rettungssanitäter und auch als Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes immer wieder selbst im Einsatz. (Archivbild) | Bild: Cuko, Katy

„Vorher mussten wir selbst überlegen, wie wir das einordnen.“ Deshalb hätten alle Mitarbeiter mit rettungsdienstlicher Qualifikation eine Impfbescheinigung bekommen – auch wenn sie in der IT oder in der Verwaltung arbeiten. Letztlich müsse der Rettungsdienst jederzeit einsatzbereit sein. Und könne ganz schnell auch Mitarbeiter in der Reserve brauchen, wenn beispielsweise wegen der verschärften Quarantäne-Verordnung „eine ganze Schicht nach Hause geschickt wird“.

Anfangs gab es auch für den Rettungsdienst keine gezielte Impfaktion. Jeder, der sich impfen lassen wollte, konnte und musste selbst einen Termin buchen. Davon wurde – nach Vorbehalten – laut Geier auch rege Gebrauch gemacht. Inzwischen habe sich die Lage entspannt. „Bis Ende nächster Woche haben wir auch für die restlichen 110 Mitarbeiter, die sich impfen lassen wollen, Sammelimpftermine in den Kreisimpfzentren erhalten können.“ Mittlerweile seien rund zwei Drittel der Beschäftigten geimpft.