Die Daisendorfer sind am Sonntag, 28. September, dem ursprünglichen Termin der Bundestagswahl, zur Entscheidung aufgerufen, ob Bürgermeisterin Jacqueline Alberti dem 1568-Einwohner-Ort weitere acht Jahre lang vorstehen wird. Am 11. Juli wird ihre Stelle offiziell im Staatsanzeiger ausgeschrieben, am 17. Juli auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Bis 1. September können sich Interessierte für das Amt des Bürgermeisters bewerben. So beschloss es der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Der Tagesordnungspunkt wurde vom stellvertretenden Bürgermeister Andreas Theiss geleitet, da Alberti, die wieder für das Amt kandidieren wird, befangen war.
Ob sich weitere Interessenten für das Amt finden werden, wird sich zeigen. In Überlingen hat die Stelle bekanntlich gleich sechs Bewerber auf den Plan gerufen. Andernorts ist das Interesse an dem spannenden, aber auch zeitintensiven Job oft überschaubar. „Es wäre jedenfalls schön, wenn wir die Wahl hätten“, sagte ein Daisendorfer Bürger am Rande der Sitzung.
Diskussion um Besetzung des Wahlausschusses
Unterdessen war man sich im Gemeinderat uneins über die Besetzung des Gemeindewahlausschusses. Monika Bernhard etwa plädierte dafür, diesen vorwiegend mit Mitgliedern aus dem Gemeinderat und der Verwaltung zu besetzen. Denn „für diese Aufgabe braucht man Erfahrung“, argumentierte sie. Wolfgang Walter hingegen würde lieber die Bürger ermuntern, sich hier zu engagieren.
Diskutiert wurde auch, ob der Vorsitz des Gemeindewahlausschusses, der normalerweise dem Bürgermeister zusteht, im Falle von dessen Befangenheit automatisch dem Stellvertreter zufällt. Dem ist offenbar nicht so, wie Hasan Ögütcü das Kommunalamt zitierte, bei dem er zuvor angefragt hatte. Demnach könne der Gemeinderat den Vorsitzenden aus allen Gemeindebediensteten und Wahlberechtigten wählen. Zwar sei es üblich, dass sich Verwaltung und Gemeinderat im Vorfeld Gedanken über mögliche Kandidaten machten, doch Beratung und Beschluss müssten zwingend in öffentlicher Sitzung erfolgen.
Bürger können sich im Wahlausschuss engagieren
Einen Vorschlag, dem letztlich alle in der Runde zustimmten, brachte Gemeinderat René Fuhs ein. Bis zum 11. Februar soll nun im Mitteilungsblatt der Gemeinde ein Aufruf erfolgen, sich im Gemeindewahlausschuss zu engagieren. Dann wird der Rat in seiner nächsten Sitzung erneut darüber diskutieren.