Daisendorf – Eigentlich sollte es eine reine Formsache sein: Gemeinsam mit einer spezialisierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte Daisendorf die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2025 sowie eine mittelfristige Finanzplanung bis 2028 erstellt, die vor Weihnachten vom Gemeinderat verabschiedet wurden. Doch bei der Kommunalaufsicht in Friedrichshafen ging das Zahlenwerk nicht durch, wie bei der jüngsten Gemeinderatssitzung öffentlich wurde. Das Prüfungsamt habe Bedenken hinsichtlich der Mindestliquidität für die Jahre 2026 bis 2028 geäußert, sagte Bürgermeisterin Jacqueline Alberti den Gemeinderäten. Deshalb habe man das Zahlenwerk nochmals überarbeiten müssen.

Dabei hat sich offenbar herausgestellt, dass der beschlossene Haushalt einige Fehler enthielt. So seien etwa verschiedene Gebührenanpassungen nicht berücksichtigt gewesen, sagte Alberti, etwa die Elternbeiträge für Kindergarten und Kinderkrippe, die Wasser- und Abwassergebühren, die Friedhofsgebühren oder auch die erhöhte Zweitwohnungssteuer. Zudem seien 2025 anstehende einmalige Investitionen versehentlich auch für die Folgejahre übernommen worden, etwa für die Revision der Straßenbeleuchtung, die Erneuerung der Heizung in der Kapelle St.¦Martin, die Eigenkontrollverordnung oder für den Bebauungsplan „Alter Ortskern“. Reduziert wurden nochmals die Unterhaltskosten für die Gemeindestraßen.

Gemeinderat Wolfgang Walter machte seinem Ärger Luft. Bereits zum vierten Mal müsse man sich nun mit dem Haushalt beschäftigen. Alberti musste zugeben, dass ihr die Fehler „nicht aufgefallen“ waren. Meersburgs Kämmerin Heike Sonntag sagte in der Sitzung: „Dass wir nochmals eine Runde drehen müssen, ist auch für uns unbefriedigend. Wir hätten erwartet, von der Kommunalberatung früher informiert zu werden.“ Die Meersburger Kämmerei hatte wegen Personalausfällen die Haushalte der Kommunen des Gemeindeverwaltungsverbands nicht erstellen können, sodass externe Hilfe nötig geworden war. Zwar seien die Stellen in der Kämmerei ab März wieder besetzt, sagte Heike Sonntag, doch werde man noch eine Weile externe Hilfe brauchen, „bis wir wieder auf Stand sind“.

Den überarbeiteten Haushalt habe sie bereits dem Kommunalamt vorgelegt, sagte Alberti: „Die haben gesagt, der ist jetzt so in Ordnung.“ Inhaltlich wollte letztlich niemand mehr diskutieren. Mit sechs Ja-Stimmen und der Gegenstimme von Gemeinderat Wolfgang Walter wurde die überarbeitete Fassung verabschiedet.