Darauf scheinen die Fans des Laientheaters nur gewartet zu haben: Bereits kurz nach dem Start des Ticketverkaufs waren fast alle Karten für das neue Stück der Bänklehocker weg. „Nur für Donnerstag und Sonntag gibt es noch ein paar Restkarten“, sagt Elisabeth Weber, die in diesem Jahr die Regie übernimmt.

Elisabeth Weber aus Stetten führt dieses Jahr Regie.
Elisabeth Weber aus Stetten führt dieses Jahr Regie. | Bild: Jürgen Baltes

Jeweils knapp 150 Plätze gibt es für jede der vier Vorstellungen vom 25. bis 28. April im Daisendorfer Rathaus. Das sind weniger als früher, da die Empore des Ratssaals nach Verschärfung der Brandschutzvorschriften nicht mehr genutzt werden darf. Es fehlt dort eine Feuertreppe.

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Stück handelt von Frauen, die sich nichts vorschreiben lassen

Doch worum geht es im neuen Stück? Um eine Gruppe von Frauen, die sich nicht mehr von ihren Männern bevormunden lassen möchte und das Regime im Dorf übernimmt, sagt Weber. Die Frauen sitzen nun Zigarre rauchend am Stammtisch, der für die Herren künftig ebenso tabu ist wie Alkohol.

Das wollen diese selbstredend nicht hinnehmen und hecken eine absurde Idee aus: Die „Oberemanze“ Martha soll an den Junggesellen Ernst als Haushälterin „verleast“ werden. Keine Frage, dass das nicht gutgehen kann. Spätestens beim „närrischen Hausball“ eskaliert die Lage. Wer eine Karte ergattert hat, kann sich also auf viele Lacher gefasst machen.

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Zweite Aufführung der Bänklehocker seit Corona-Pause

Der Schwank ist die zweite Aufführung der Bänklehocker nach der Corona-Zwangspause. Im vergangenen Jahr sorgte „De Opa lot‘s krache“ für volles Haus im Rathaussaal. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den elf aktiven Schauspielerinnen und Schauspielern. Bei den lediglich 20 gemeinsamen Proben geht es konzentriert zur Sache.

Die Bühne im Daisendorfer Rathaussaal steht. Deren Mittelpunkt ist der Stammtisch im örtlichen Gasthaus. Nun wird zweimal die Woche ...
Die Bühne im Daisendorfer Rathaussaal steht. Deren Mittelpunkt ist der Stammtisch im örtlichen Gasthaus. Nun wird zweimal die Woche fleißig geprobt. | Bild: Jürgen Baltes

Insgesamt 29 Stücke haben die Bänklehocker in ihrer 35-jährigen Geschichte bislang aufgeführt. Manchmal musste die Gruppe mangels Schauspielern pausieren. Kräftigen Zuwachs gab es nach Auflösung der Theatergruppe im benachbarten Stetten. Mehrere Schauspieler kommen von dort, etwa Veronika Ruess, die die Hauptrolle der Martha spielt, oder Pfarrersköchin Elke Weißhaar. Und Elisabeth Weber. „Wir sind froh, dieses Jahr wieder so gut besetzt zu sein“, sagt sie.

Schauspieler kommen auch aus umliegenden Gemeinden

Aus Daisendorf sind Elisabeth Sauter und Wilma Pimpertz dabei. Zwei weitere Mitglieder der ersten Stunde, Bernd Meyer (Junggeselle) und Werner Felder (Bürgermeister), kommen aus Schiggendorf und Grasbeuren, Kerstin Specker (Urlauberin aus Bonn) aus Uhldingen.

Erstmals auf der Bühne stehen Alexander Cerny als Bauer Leo und Manuel Kopp als Automechaniker Benno. Elisabeth Sauter übernimmt die Rolle der Souffleuse. Auf einem Stuhl ohne Beine wird sie unter der Bühne sitzen und helfen, falls jemand vor Aufregung seinen Text vergisst. „Das kommt manchmal vor“, sagt sie.

Elisabeth Weber aus Stetten führt dieses Jahr Regie.
Elisabeth Weber aus Stetten führt dieses Jahr Regie. | Bild: Jürgen Baltes

Theatergruppe zahlt 500 Euro Miete pro Abend

Unterdessen machen es die Rahmenbedingungen den Laientheatern nicht gerade leichter. Die Miete für den Rathaussaal habe sich drastisch erhöht, heißt es. Und zwar auf rund 500 Euro pro Abend, also insgesamt 2000 Euro. Für das Stück, das wie üblich von einem Verlag gekauft wird, müssen zudem zehn Prozent der Einnahmen abgegeben werden.

Die Aufführungen beginnen um 19.30 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr. Eventuelle Restkarten gibt es bei den Veranstaltern unter Telefon 0151 15651150. Ein Unterstützer-Team bewirtet an den Abenden mit Getränken sowie Wurst- und „Bänklehocker-Salat“. Der Name geht übrigens auf eine Bank unter der Kastanie in der Ortsmitte zurück, auf der die Theateridee einst geboren wurde.