Alle zwei Jahre organisiert die Narrenzunft Untersigginger Füchse einen Dämmerungsumzug in Untersiggingen. Der anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Zunft 2021 geplante Umzug – der coronabedingt nicht stattfinden konnte – wird am Samstag, 7. Januar ab 16 Uhr nachgeholt. Es ist der erste große Fasnetsveranstaltung in der Region nach der Corona-Pandemie. „In diesem Jahr gibt es einige Neuerungen“, sagt Zunftschreiberin Elfriede von Ow-Haag.

Die Zugaufstellung findet im Gewerbegebiet in Untersiggingen statt. 34 Narrenzünfte und -vereine sowie Musikgruppen mit rund 900 Teilnehmern ziehen von dort aus auf der Landesstraße nach Wittenhofen. Anschließend treffen sich die Narren in der Alfons-Schmidmeister-Halle, wo eine große Party mit DJ und Lumpenkapellen steigt. Für Verpflegung im Gewerbegebiet, auf dem Schulhof vor der Alfons-Schmidmeister-Halle und in der Halle selbst haben die Füchse Unterstützung von Vereinen gewinnen können.

Seit vielen Jahren ein gewohntes Bild: Unter Führung von Narrenbolizischt Gerhard Stanke (rechts) startet der Umzug der Füchse durch ...
Seit vielen Jahren ein gewohntes Bild: Unter Führung von Narrenbolizischt Gerhard Stanke (rechts) startet der Umzug der Füchse durch Untersiggingen. Herrmann Baumann folgt mit seinem Fahr-Bulldog, der als Papa-Mobil Bürgermeister Fabian Meschenmoser durchs Dorf zieht, der von seiner Absetzung erschöpft wirkt. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Es sind Helfer vom Sportverein, den Schlossbühlern, vom Schützenverein, den Hebsackgeister, den Narrenvereinen Deggenhausen und Urnau, der Feuerwehr und nicht zuletzt von den Füchsen im Einsatz; auch wird ein Dinnele-Wagen vor Ort sein. Für die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher ist gesorgt. So werden das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Feuerwehr und Polizei sowie Ordnungsamtsleiter Simon Günter die Veranstaltung begleiten. Der Zunftmeister-Empfang für geladene Gäste findet um 13.30 Uhr im Vereinsheim Fuchsbau in Untersiggingen statt.

Gründung im Jahr 1980

Die Narrenzunft Untersigginger Füchse wurde im Jahre 1980 gegründet und 1981 ins Vereinsregister eingetragen. Die Zunft hatte zum Auftakt exakt 50 Gründungsmitglieder. Bei der Hauptversammlung am 11. November 2022 wurden 15 Gründungsmitglieder für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Wie kamen die Füchse zu ihrem Namen? Namensgeber war der Fuchsbrunnen vor der Schule, der von Fabrikant Hermann Laur aus Oberuhldingen gestiftet worden war mit dem Hinweis: Die Kinder der Schule sollen so schlau werden, wie die Füchse. Es wurden dann 60 Narrenhemden beschafft für einen einheitlichen Auftritt.

Die Untersigginger Füchse in den Anfangsjahren am Fuchsbrunnen im Häs.
Die Untersigginger Füchse in den Anfangsjahren am Fuchsbrunnen im Häs. | Bild: Verein

Im Jahr 1982 hatte der Narrenverein bereits 100 Mitglieder. In diesem Jahr wurden Kappen aus Fuchsfell mit Kopf und Schwanz beschafft, von Dieter von Ow und Ernst Gaugel wurde ein Verpflegungswagen ins Leben gerufen.

In Eigenregie war ein Verpflegungswagen umgebaut worden, auf dem sich (von links) Ernst Gaugel, Hermann Baumann und Dieter von Ow befinden.
In Eigenregie war ein Verpflegungswagen umgebaut worden, auf dem sich (von links) Ernst Gaugel, Hermann Baumann und Dieter von Ow befinden. | Bild: Verein

Im Jahr 1986 wurde zu den Kappen ein Anzug aus Hose und Jacke sowie 22 Masken beschafft. Gründungsmitglied Hermann Baumann erinnert sich: „Früher sind wir mit dem Narrenbaum durchs ganze Dorf gezogen, alle Untersigginger waren auf der Straße, die Häuser waren offen und wir sind an vielen Stellen, wie bei den Familien Hafen und Kläsle, versorgt worden.“ Die Füchse waren Mitbegründer des Verbands Alb-Bodensee-oberschwäbischer Narrenvereine (VAN). Und so beteiligten sich die Füchse vermehrt an Umzügen in anderen Orten.

Ganz zu Anfang trugen die Untersigginger Füchse ein gelbes Narrenhemd und Kappen mit echtem Fuchsfell mit Kopf und Schwanz; hier beim ...
Ganz zu Anfang trugen die Untersigginger Füchse ein gelbes Narrenhemd und Kappen mit echtem Fuchsfell mit Kopf und Schwanz; hier beim Umzug durch Dorf. | Bild: Untersigginger Füchse

2001 zog der erste Dämmerumzug durch das Tal, der alle zwei Jahre stattfinden sollte. 2023 findet er nun zum 9. Mal statt und bildet den Auftakt in die Fasnetssaison.