Eigentlich kann sich die Freiwillige Feuerwehr im Deggenhausertal aktuell über mangelnde Einsätze nicht beklagen. Vor allem durch das Unwetter in der vergangenen Woche haben die Kameraden bereits ein riesiges Pensum in den Knochen. „Unsere Gruppe ist dennoch hoch motiviert und wollte die Übung unbedingt durchziehen“, berichtet der neue Kommandant Claudius Mecking, der gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Dagobert Heß und Bürgermeister Fabian Meschenmoser die Jahreshauptübung verfolgte.
Schauplatz war die Mosterei Kopp in Obersiggingen. Inszeniert wurde ein Maschinenbrand im Gebäude, bei dem es auch galt, Personen zu retten. Die Schwierigkeit war allein schon bei der Anfahrt der sehr geringe Platz. Hier galt es, schon bei der Anfahrt die Fahrzeuge logistisch klug zu stellen, um die ganze Technik und die Drehleiter, die mit drei Mann aus Salem angefordert wurde, optimal zu positionieren.
Die Übung wurde komplett moderiert, sodass die zahlreichen Zuschauer, unter denen sehr viele Kinder waren, alles sehr gut verfolgen konnten. Einzige kurzfristige Änderung war, dass nur ganz wenig Wasser verwendet wurde, weil es im Deggenhausertal aktuell durch das Hochwasser ein Engpass von sauberem Trinkwasser gibt. Deshalb fielen die Hydranten aus. Von der Deggenhauser Aach wurde mehrere hundert Meter ein Wasserweg gelegt und die Drehleiter versorgt.
Der Brand wurde pünktlich um 18 Uhr gemeldet. Nicht zu überhören war dies vor Ort, weil bei vielen Kameraden vor Ort der Piepser zu hören war. Nur wenige Minuten später kam auch schon der erste Einsatzwagen. Kurz darauf traf auch Einsatzleiter Andreas Russ ein, der alles ruhig und reibungslos koordinierte. Die ersten Kameraden waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit Atemschutzausrüstung ausgestattet und gingen ins Gebäude. Kurz darauf wurde die erste verletzte Person evakuiert. Als die Personen aus dem Gebäude und den etwa zehn Personen vom Deutschen Roten Kreuz, die die Übung unterstützten, zur Versorgung gebracht waren, setzte dann auch die Löscharbeit von oben ein.
Weitere Einsatzkräfte sicherten die Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft – natürlich ohne Wasser. Nach einer halben Stunde war die Übung dann vorbei und die Kinder kamen voll auf ihre Kosten, denn sie durften sich bei den heißen Temperaturen abkühlen und durch das Wasser springen, das vom Dach floss. Dieses Angebot wurde von vielen genutzt.
Während sie noch durch das Wasser tollten, gab der stellvertretende Kreisbrandmeister ein erstes Urteil ab: „Es lief alles nahezu perfekt ab“, lobte Dagobert Heß die Wehr. „Die Aufteilung der Einsatzwägen war hervorragend und die Einsatzkräfte handelten besonnen und ruhig, aber zielgerichtet und effektiv.“
Ebenfalls zufrieden zeigte sich Kommandant Claudius Mecking, für den es in seiner Funktion die erste Jahreshauptübung war: „Vor allem angesichts dessen, dass wir in den vergangenen Tagen so viele Einsatzstunden hatten, ist die Leistung der Kameraden bei der Übung noch höher einzuschätzen.“
