Ein Objekt mit zahlreichen Herausforderung hat sich die Freiwillige Feuerwehr Frickingen für ihre Hauptprobe am Samstag ausgesucht. Das Seniorenzentrum gegenüber der Kirche ist eines der größten Wohngebäude im Ort. Im Erdgeschoss und zwei Obergeschossen verteilen sich insgesamt 17 Appartements für ein oder zwei Bewohner.

Einsatzleiter Philipp Elmer hat das Übungsszenario entworfen. Er meinte: „Im Ernstfall wäre es eine große Herausforderung, alle Bewohner zu retten.“ Die Wehrleute müssten sich dann darauf einstellen, Bewohner ins Freie zu tragen, je nach Gesundheitszustand und Tagesform der Betagten.

Vier Menschen müssen gerettet werden

Bei der Übung wurde angenommen, dass vier Menschen gerettet werden müssen. Ausgegangen wurde von einem Feuer im Keller. Dort befinden sich Lagerräume und entsprechend viele brennbare Materialien.

Einsatzleiter Philipp Elmer (links) informiert die Gruppenführer über die Lage vor Ort. Die Gruppenführer weisen danach die Wehrleute ...
Einsatzleiter Philipp Elmer (links) informiert die Gruppenführer über die Lage vor Ort. Die Gruppenführer weisen danach die Wehrleute ein und verteilen die Aufgaben. | Bild: Lorna Komm

Feuerwehrkommandant Matthias Seibert kommentierte am Mikrofon das Geschehen für die zahlreichen Zuschauer, unter ihnen auch eine Abordnung der Schweizer Partner Feuerwehr Frick. Das Haus sei zwar mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet, erklärte Seibert, aber diese sei nicht automatisch mit der Leitstelle verbunden. Sobald die Anlage auslöse, gingen deshalb die Verantwortlichen zunächst selbst eine Runde durch das Gebäude, um zu schauen, ob es sich wirklich um einen Brand oder nur um einen Fehlalarm handle. Im Ernstfall müssten sie dann die Notrufnummer 112 anrufen. Für das Übungsszenario übernahm Seibert den Anruf bei der Leitstelle und meldete dort das Stichwort Kellerbrand.

Große Drehleiter und Steckleiter kommen zum Einsatz

Szenario der Übung war, dass zwei Bewohner aufgrund starker Rauchentwicklung das Gebäude nicht mehr durch das Treppenhaus verlassen können. Beide wurden mithilfe einer Steckleiter vom Balkon gerettet. Eine weitere Bewohnerin machte vom Balkon im zweiten Obergeschoss auf sich aufmerksam. Sie konnte mithilfe der großen Drehleiter geborgen werden, die aus Salem angefordert worden war.

Unter Einsatz der Steckleiter konnten zwei Menschen vom Balkon im ersten Stock geborgen werden.
Unter Einsatz der Steckleiter konnten zwei Menschen vom Balkon im ersten Stock geborgen werden. | Bild: Lorna Komm

Schwieriger gestaltete sich die Suche nach einer vermissten Person im verrauchten Keller. Die Atemschutzträger fanden die stark hustenden Frau und übergaben sie wie die andern mutmaßlich Verletzen an die ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. Die Sanitäter unter Führung von Abschnittsleiterin Karina Ehresmann versorgten die Patienten bei angenommener Rauchgasvergiftung mit Sauerstoff, kontrollierten Kreislauf und Puls. Eine Kontrolle, derer sich auch die Atemschutzträger nach dem Einsatz unterziehen müssen.

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Lob vom stellvertretenden Kreisbrandmeister

Einsatzleiter Philipp Elmer war zufrieden mit der Arbeit der Feuerwehrleute. „Sie haben den Einsatz erfolgreich absolviert.“ Positiv äußerte sich auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer, der den Wehrleuten aufmerksam über die Schulter blickte und alle Einsatzpunkte genau beobachtete. „Die Übungsannahme wurde sauber abgearbeitet“, sagte er. „Die Wehrleute haben unaufgeregt und besonnen reagiert.“ Dies liege wohl mit an der ruhigen Art von Einsatzleiter Philipp Elmer, lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister die Führungskraft.

Bürgermeister Jürgen Stukle und Feuerwehrkommandant Matthias Seibert (von links) begutachten den neuen Gerätewagen.
Bürgermeister Jürgen Stukle und Feuerwehrkommandant Matthias Seibert (von links) begutachten den neuen Gerätewagen. | Bild: Lorna Komm

Die Zuschauer hatten am Ende der Übung die Gelegenheit, Fragen zu stellen und den vor etwa zwei Wochen neu dazugekommenen Gerätewagen Transport zu besichtigen. Er ersetzt das vorher genutzte Tragkraftspritzenfahrzeug aus dem Jahr 1986.