„Ein Rekordjahr für die Feuerwehr Frickingen“: So hat Kommandant Matthias Seibert das Jahr 2024 in der Hauptversammlung beschrieben. Schon im Jahr 2023 hatte die Wehr mit 35 Einsätzen einen Rekord verzeichnet – dieser wurde im Folgejahr mit 39 Einsätzen gleich überboten. Darunter waren unter anderem ein schwerer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person, fünf Einsätze zur Beseitigung von Ölspuren sowie ein vermeintlicher Brand in der Nähe von Heimatsweiler, der sich als geplantes Feuer eines Landwirtes herausstellte.

Kommandant Matthias Seibert zog Bilanz des „Rekordjahrs 2024“ mit insgesamt 39 Einsätzen.
Kommandant Matthias Seibert zog Bilanz des „Rekordjahrs 2024“ mit insgesamt 39 Einsätzen. | Bild: Natan Pawluczuk

Bei Überschwemmungen in Salem waren die Frickinger Wehrleute im Rahmen der Überlandhilfe im Einsatz. „In naher Zukunft könnte die Zahl durch die ganzen Unwetterlagen noch steigen“, sagte Kommandant Matthias Seibert mit Blick auf die nächsten Jahre.

Gemeinde investiert unter anderem in Fahrzeug in Funk

Eine ähnliche Vermutung stellt Bürgermeister Jürgen Stukle auf: „Das Spektrum der Einsätze wird immer breiter.“ Darauf müsse man sich einstellen. Er hob das Ehrenamt der Feuerwehrmänner und -frauen, aber auch deren Ausrüstung und damit die finanziellen Ausgaben der Gemeinde für die Feuerwehr hervor. Er zählte 31.000 Euro zur Umrüstung auf den Digitalfunk, 9000 Euro für Anschaffungen des Gerätewarts und einen neuen Gerätewagen auf, der nach zwei Jahren Wartezeit für die Frickinger Feuerwehr zur Verfügung steht. Dieser löst das alte Tragkraftspritzenfahrzeug aus dem Jahr 1986 ab.

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Beim neuen Gerätewagen handelt es sich um ein Logistikfahrzeug mit einem Kofferaufbau mit der Möglichkeit, Rollcontainer zu transportieren, wie Kommandant Matthias Seibert erklärte. Auch neue Uniformen wurden angeschafft. „Wir konnten unsere alte schwarze Uniform abgeben und können jetzt in schöner neuer roter Uniform glänzen.“

Wehr und Jugendwehr feiern Geburtstage

In diesem Jahr wird die Freiwillige Feuerwehr Frickingen mehrere Geburtstage feiern. Matthias Seibert stellte das geplante Festwochenende zum 112-jährigen Bestehen der Frickinger Feuerwehr vor – passend zum Notruf 112. Im Rahmen des Festes sind unter anderem Abzeichenabnahmen geplant, eine Blaulichtparty sowie eine Rallye der Jugendfeuerwehr. Diese hat im laufenden Jahr ebenfalls Anlass zum Feiern: Sie wird 40 Jahre alt.

Seit November 2023 gibt es in Frickingen zudem eine Kinderfeuerwehr. Bei deren Treffen lernen die vier Mädchen und sieben Jungs unter anderem die verschiedenen Zustände von Wasser kennen, wie ein Feuer entsteht und wie man es löscht, wie Seibert aus dem Tätigkeitsbericht vorlas. Er lobte das Engagement der jüngsten Kameraden bei der Frickinger Feuerwehr: „Es war eine gute Entscheidung, die Kinderfeuerwehr hier bei uns zu eröffnen.“

Fünf Abgänge und zwei neue Aktive

Im Vorjahr schieden fünf Mitglieder aus der Feuerwehr aus, im Gegenzug wurden zwei Mitglieder neu aufgenommen. Verabschiedet wurden Hauptlöschmeister Markus Ziegler, Oberfeuerwehrmann Tobias Burgenmeister, Feuerwehrfrau Christiana Riegger und die Feuerwehrmänner Florian Unger und Dominik Löwe. Neu aufgenommen wurden Feuerwehrfrau Martha Vogel und Johannes Flügge, der seit dem Vorjahr in der Frickinger Wehr aktiv ist und bei der Hauptversammlung zum Oberfeuerwehrmann ernannt wurde.

Zehn Aktive der Feuerwehr wurden befördert – hier tauschen Philipp Elmer (links) und Matthias Matt (rechts) die Schulterklappen bei ...
Zehn Aktive der Feuerwehr wurden befördert – hier tauschen Philipp Elmer (links) und Matthias Matt (rechts) die Schulterklappen bei Oberfeuerwehrfrau Svenja Feiler aus. | Bild: Natan Pawluczuk

Auch Jason Hennig und Joey Riekhof wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert, Svenja Feiler zur Oberfeuerwehrfrau. Stefan Conrad, Jannik Kümpflein und Alexander Flügner erhielten neue Schulterklappen als Hauptfeuerwehrmänner. Flügner wurde zudem zum Löschmeister befördert. Florian Viellieber ist jetzt Oberlöschmeister. Philipp Ellmer, Tobias Schulz und Kommandant Matthias Seibert freuten sich über ihre Beförderung zu Oberbrandmeistern.

Gerätewart Martin Barth (links) erhielt von Kai Kreuzer das Ehrenzeichen in Bronze vom Land sowie ein Ehrenzeichen vom ...
Gerätewart Martin Barth (links) erhielt von Kai Kreuzer das Ehrenzeichen in Bronze vom Land sowie ein Ehrenzeichen vom Kreisfeuerwehrverband. | Bild: Natan Pawluczuk

Auch Ehrungen wurden bei der Hauptversammlung ausgesprochen. Gerätewart Martin Barth erhielt das Ehrenzeichen in Bronze des Landes Baden-Württemberg sowie das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands Bodenseekreis. Michael Bode erhielt die Ehrennadel in Silber des Kreisfeuerwehrverbands.

Bei der Verleihung sprach Kai Kreuzer vom Kreisfeuerwehrverband von der Anerkennung der Arbeit der Feuerwehr in der Gesellschaft: „Unsere Arbeit wird oft mit Hobbyarbeit verglichen.“ Dies sei eine falsche Anmutung, da die Wehrmitglieder nicht nur unter anderem nachts aus dem Bett zu Einsätzen gerissen werden, sondern auch ihr Leben riskieren. „Das schätzen die wenigsten“, sagte Kreuzer.