Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist in Frickingen kontinuierlich angestiegen. Hauptamtsleiter Markus Vollstädt informierte im Rahmen der Bedarfsplanung in öffentlicher Ratssitzung über die Betreuungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Dabei sprach Vollstädt von 124 vorhandenen Kindergartenplätzen und 136 angemeldeten Kindern für 2024. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ging der Amtsleiter davon aus, dass sich die Zahl der Anmeldungen durch Zuzüge noch nach oben verändern werde. „Erschwerend kommt hinzu, dass mehr auswärtige Kinder die Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde besuchen, als Frickinger Kinder in auswärtigen Einrichtungen untergebracht sind“, erklärte er. Eine konkrete Planung ist deshalb schwierig. Aus dem Grund werde das vorhandene Betreuungsangebot in 2024 nicht mehr ausreichen, prognostizierte er. Ein Umbau mitsamt einer Sanierung des Kindergartens Sankt Elisabeth könnte Abhilfe schaffen.
Neue Krippe soll entstehen
In Abstimmung des kirchlichen Trägers mit der Gemeindeverwaltung war das Architekturbüro Wagner aus Überlingen beauftragt worden, die Gebäudesubstanz zu untersuchen und festzustellen, ob eine Sanierung sowie ein Umbau wirtschaftlich sinnvoll wären. Die Architektin Corinna Wagner bejahte das und stellte in der Ratssitzung eine erste Vorentwurfsplanung für einen Umbau vor. Der Vorentwurf sieht vor, den Eingangsbereich nach Süden zu verlegen, sodass ein Durchbruch mit einer Treppe nach oben möglich wird. Zwischen den beiden bestehenden Kindergartengruppen im Erdgeschoss soll ein Schlafraum für eine neu entstehende Krippe für zehn Unter-Dreijährige hinzukommen.
Ferner plant Wagner, das Dachgeschoss zu sanieren und mit Gruppenraum und Personalräumen auszubauen. Evelyne Eschbach (FWV) erkundigte sich nach einem Ersatz für den wegfallenden Bewegungsraum im Dachgeschoss. Stattdessen sei im Erdgeschoss ein gleich großer Multifunktionsraum vorgesehen, der sowohl für Veranstaltungen als auch für Sport und Bewegung nutzbar werden könnte, wie die Planerin erläuterte. Uwe Maier (CDU) bewertete die vorgestellte Planung positiv. „Es ist schön, dass sich etwas tut“, meinte er und verwies auf dringenden Platzbedarf.
Ganztagsöffnungszeiten nicht umsetzbar
Bei 2,7 Millionen Euro Bruttoinvestition sei es Voraussetzung, dass die Betreuungszeiten dem Bedarf angepasst würden, befand Walter Städele (FW) mit Blick auf die starke Nachfrage. Seine Fraktionskollegin Susanne Zerwes sah das genauso. Gottfried Grundler sprach sich grundsätzlich für den Kindergarten-Aus- und -Umbau aus. Es müsse aber finanzierbar sein, spielte der Gemeinderat der Freien Wählern auf zu tätigende Absprachen zwischen Träger und Gemeinde sowie auf mögliche Zuschüsse an. Es müsse aber finanzierbar sein.
Dritte Kindergartengruppe soll in Betrieb gehen
Bisher bietet der Kindergarten Sankt Elisabeth verlängerte Öffnungszeiten und ein Halbtagesangebot. Ganztagsbetreuung ist gemäß dem neuen Kindergartenleitungsteam Hanna Stockfisch und Natalie Rothoff derzeit nicht umsetzbar. Beide Fachkräfte sind seit dem Frühjahr neu eingestellt und wollen den Um- und Ausbau bei laufendem Betrieb begleiten.
Aktuell betreuen zehn Erzieherinnen und Zusatzkräfte 36 Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Durch den anvisierten Bau soll eine neue Krippengruppe entstehen sowie die Option, eine dritte Kindergartengruppe in Betrieb zu nehmen. Bürgermeister Jürgen Stukle betonte, es sei das Ziel, im Frühjahr 2024 mit dem Bau zu starten. Vorausgesetzt, vom Träger des Kindergartens liegt bis dahin eine Genehmigung vor.