Mehr als 5000 Beschäftigte des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen AG sind am Mittwoch für eine „ZF Kultur 4.0“ auf die Straße gegangen. Zunächst hatte der Betriebsrat bei zwei Betriebsversammlungen informiert, bevor die Belegschaft in einem Protestmarsch durch die Friedrichshafener Innenstadt vor die Firmenzentrale zog.
Der Marsch ging vom ZF-Werk 2 durch die Innenstadt bis zum ZF-Forum.
Erst ging es am Maybachplatz vorbei über die Riedlestraße.
Danach durch die Charlottenstraße.
Auf den Straßen rund herum staute sich wegen der Absperrungen der Verkehr.
Am-ZF-Forum angekommen, formulierte die Arbeitnehmervertretung lautstark ihre Kritik an der Unternehmensführung. Sie warnte vor überzogenen Renditezielen, vor Jobabbau in Deutschland bei gleichzeitiger Verlagerung von Produktion und Entwicklung in sogenannte Best-Cost-Countries und vor einem zunehmendem Klima der Angst im Unternehmen.
Die 5000 ZF-Mitarbeiter drängten sich auf dem Vorplatz des Forums.
Konjunkturell bedingte Absatzrückgänge dürften nicht mit langfristigen Herausforderungen bei der Transformation des Unternehmens vermischt werden, stellten die Betriebsräte klar und forderten das Management auf, sich auf die Werte zu besinnen, die den Stiftungsbetrieb ZF Friedrichshafen in der Vergangenheit stark gemacht haben.
„ZF muss der Ort bleiben, an dem Menschen gemeinsam Verantwortung tragen. 140.000 Menschen können nicht allein von einem Vorstand aus sieben Personen geführt werden. Wir brauchen dezentrale Entscheidungsstrukturen und Führungskräfte brauchen Entscheidungsbefugnisse“, erklärte Achim Dietrich, Vorsitzender des Betriebs N bei seiner Rede vor der Firmenzentrale.