97 Wohnungen entstehen aktuell in Jettenhausen im Hägleweg. Spatenstich für das Projekt „Karree vier“ der Markdorfer Firma Real Massivhaus war Anfang September 2018. Die Fertigstellung ist für Ende Juni 2021 geplant, berichtet Geschäftsführer Stephan Fenchel. „Insgesamt liegen wir derzeit im Bauzeitplan besser als geplant.“ Unter anderem liege das an den zwei recht milden Wintern, erläutert der Geschäftsführer. 70 Prozent der Wohnungen sind inzwischen verkauft. Der Verkauf läuft außer über das Markdorfer Unternehmen auch über die Sparkasse Bodensee.
In den ersten Häusern wurde bereits mit dem Innenausbau begonnen
Die Rohbauten der vier Wohnhäuser mit zwei bis vier Vollgeschossen plus jeweils ein Attika-Geschoss stehen weitgehend. Es fehlt nur noch eine oberste Etage. In den ersten Häusern ist bereits mit dem Innenausbau begonnen worden. Ebenfalls noch im Rohbau in Arbeit ist ein Teil der Tiefgarage, deren Zufahrt vom Hägleweg aus erfolgen wird.
Vorbereitung für E-Mobilität ist in der Tiefgarage eingeplant
Geschäftsführer Fenchel weist darauf hin, dass schon bei der Planung 2016 in der Tiefgarage an die E-Mobilität gedacht wurde. „Das ist bei uns Standard“, sagt er. Zu den Tiefgaragenstellplätzen werden Leerrohre verlegt, durch die der Stellplatzeigentümer Stromkabel für das Aufladen von Elektroautos oder Plug-in-Hybride führen lassen kann. Auch Barrierefreiheit, Aufzüge, überdachte Fahrradstellplätze und ein zentrales Blockheizkraftwerk werden umgesetzt.

Von den insgesamt 7800 Quadratmetern Wohnfläche sind aktuell 70 Prozent verkauft. 450 Quadratmeter davon werden nach Auskunft von Fenchel eine Mietpreisbindung haben. Hintergrund ist das sogenannte Baulandmodell, mit dem die Stadt mehr preisgebundenen Wohnraum schaffen will.
Nur für das zusätzliche Baurecht gilt die 25-Prozent-Quote
Auf Nachfrage erläuterte dazu die Pressestelle der Stadt: „Wenn neues Baurecht geschaffen oder bestehendes Baurecht erweitert wird, müssen im Geschosswohnungsbau mit vier oder mehr Wohnungen oder mehr als 400 Quadratmetern Wohnfläche mindestens 25 Prozent der neu geschaffenen Geschossfläche geförderte, preisgebundene Mietwohnungen sein. Im Hägleweg bestand auf dem Grundstück bereits Baurecht, welches aber erhöht wurde. Nach dem Baulandmodell kommt deshalb nur für dieses zusätzliche Baurecht die Quote von 25 Prozent zum Tragen.“
Dieser Wohnraum – die konkreten Wohnungen stehen laut Fenchel noch nicht fest – muss mindestens 25 Jahre an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Dieser kann in Friedrichshafen beim Amt für Vermessung und Liegenschaften im Technischen Rathaus beantragt werden. Die Miete muss in diesen Wohnungen um 33 Prozent gegenüber der ortsüblichen Vergleichsmiete abgesenkt werden.
In der ursprünglichen Planung waren 98 Wohnungen vorgesehen, berichteten Fenchel und Sven Feldmann, Fachberater Immobilien bei der Sparkasse Bodensee. Jetzt sind es 97, weil wegen der besseren Verwertbarkeit eine Dachgeschosswohnung vergrößert wurde.
Zu Beginn gab es viele, die kaufen wollten, aber nicht konnten
Das Interesse an den den Wohnungen sei groß, berichtete Fenchel, aber nicht jeder konnte sich sofort entschließen. „In den Verkauf kamen die Wohnungen im Frühjahr 2018, Fertigstellung ist voraussichtlich im Juni 2021. Das sind fast dreieinhalb Jahre“, erläuterte Fenchel. Das war manchem zu lang. Andere Käufer benötigten zu vorhandenen, eigenen Mitteln zusätzlich einen Kredit. Den wollten sie jedoch nicht so weit im Vorfeld aufnehmen, Stichwort sind hier die Bereitstellungszinsen für einen Baukredit, der nicht sofort in Anspruch genommen wird. „Es gab zu Beginn viele, die wollten, aber nicht konnten“, sagt Fenchel.
Von dem im Januar 2015 erworbenen, bis dahin unbebauten Areal, wurde von den neuen Eigentümern auf der östlichen Grundstücksseite ein Streifen an die Stadt Friedrichshafen übertragen. Hier soll nach Auskunft von Fenchel ein vom Bauträger erstellter neuer Fußweg entstehen, der es ermöglicht, vom Hägleweg über den Kenzelweg bis zur Waggershauser Straße, gegenüber der Ludwig-Dürr-Schule, zu laufen, so Fenchel.
Anfangs war das Projekt in Jettenhausen umstritten
Das „Karree vier“ war zu Anfang in Jettenhausen umstritten. Hintergrund war die Änderung eines Bebauungsplans von 1973, der an dieser Stelle durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan im Dezember 2017 abgelöst wurde. Die Proteste wurden nach Gesprächen mit der damaligen Interessengemeinschaft bis zum Spatenstich beigelegt, berichtete Fenchel. Es selber sei während der Bauarbeiten in der Adventszeit bei den Anliegern von Tür zu Tür gelaufen. Inzwischen sei das Projekt akzeptiert.
Bauprojekt Hägleweg 7-13/1
- Geplantes Projektvolumen 36 Millionen Euro
- Grundstücksgröße: 8500 Quadratmeter
- Zahl der Wohnungen: 97 in vier Gebäuden
- Stellplätze: 113 in der Tiefgarage plus 23 Außenplätze
- Überdachte Fahrradstellplätze: 196
- Umbaute Wohnraum: 48.000 Kubikmeter
- Wohnfläche insgesamt: 7805 Quadratmeter
- Wohnungsgrößen: 55 bis 187 Quadratmeter
- Wohnungstypen: zwei bis 4,5 Zimmer
- Baubeginn: September 2018
- Fertigstellung: Sommer 2021
- Technik: zentrales Blockheizkraftwerk
- E-Mobilität: in der Tiefgarage vorbereitet durch Leerrohre zu den Stellplätzen
- Zugänglichkeit: alle Wohnungen barrierefrei erreichbar
- Aufzüge: in allen Gebäuden
- Architekt: Büro Plösser, Friedrichshafen
- Bauträger: Real Massivhaus & Immobilien GmbH, Bau- und Betreuungs KG, Markdorf
- Vermarktungsstatus: 70 Prozent
- Kaufpreise: bei den verfügbaren Wohnungen 4600 bis 6500 Euro pro Quadratmeter