„Um fünf Uhr früh geht es los mit dem Lärm. Dann werde ich aus dem Schlaf gerissen“, erzählt Maria Karrer. Die 54-Jährige wohnt mit ihrem Mann Jens Frömken in einem Mehrfamilienhaus an der Magdalenenstraße.

Die Lärmursache befindet sich unterhalb ihres Schlafzimmerfensters: ein loser Schachtdeckel. Obwohl in der Straße nur Tempo 30 erlaubt ist, würden viele Autofahrer mit 50 Sachen durchrasen, sagt Frömken: „Dann scheppert der Schachtdeckel richtig. Und zwar von morgens früh bis abends spät, rund um die Uhr. Denn viele nutzen die Straße als Abkürzung.“
Und so sieht der Ruhestörer von Nahem aus:
Um zu zeigen, wie laut der Deckel tatsächlich scheppert, setzt sich Jens Frömken gleich selbst ins Auto:
Das Problem mit dem Schachtdeckel bestehe seit August, erklärt Frömken. Seither habe er wegen der Lärmbelästigung mehrere E-Mails an die Stadtverwaltung geschrieben und dort auch angerufen. Er und andere Bewohner ihres Hauses hätten sich zusammengetan. Ohne Erfolg: „Es hieß nur, der Schachtdeckel liege ja am Rande. Aber die Straße ist maximal drei Meter breit. Die Leute müssen über den Deckel fahren!“ Er sei damit vertröstet worden, dass der Schachtdeckel irgendwann im November ersetzt werde.
Stadtsprecherin Andrea Kreuzer bestätigt, dass der Schachtdeckel noch im November ausgetauscht werde
„Dafür wurde eine Spezialfirma beauftragt. Herr Frömken wurde vom Fachamt darüber informiert.“ Die Arbeiten würden etwa zwei bis vier Stunden dauern. Jens Frömken kann nicht verstehen, dass eine Spezialfirma beauftragt werden muss. Das verursache unnötige Kosten: „Der Schachtdeckel muss doch nur befestigt werden. Ich habe selbst in Meersburg auf dem Bauhof gearbeitet, da wurde extra jemand für solche Asphaltarbeiten eingesetzt.“
Jens Frömken erklärt, wie er das Problem mit dem losen Schachtdeckel beheben würde:
Die Frage, warum für die Erneuerung des Schachtdeckels eine Spezialfirma beauftragt werden muss, hat die Stadt auch dem SÜDKURIER nicht beantwortet. Zu den genauen Kosten kann Andrea Kreuzer ebenfalls nichts sagen: „Diese werden aus dem laufenden Budget für Straßenunterhaltung übernommen, sodass nicht gesondert gesagt werden kann, wie hoch die Kosten für die Instandsetzung eines Schachtes sind.“
Und was ist mit den Geschwindigkeitsüberschreitungen, über die Frömken ebenfalls klagt?
Erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Magdalenenstraße seien nicht bekannt, sagt Kreuzer. Im Juli seien in der Straße eine Woche lang täglich, während jeweils 24 Stunden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt worden. „Diese ergaben eine Verstoßquote von lediglich 0,99 Prozent, was einen äußerst geringen Wert darstellt“, so Kreuzer.