"Wir Häfler Schulen sind sehr offen und engagiert beim Thema Inklusion unterwegs, aber wir brauchen mehr Klarheit, was die Rahmenbedingungen angeht", sagt Steffen Rooschüz, Leiter der Merianschule. Die Merianschule ist eins von vier Zentren in der Stadt. Ursprünglich sei die damals rot-grüne Landesregierung von zwei Pädagogen für inklusive Klassen ausgegangen – das gebe es nirgends. "Wir würden mehr Ressourcen brauchen. So wird die Inklusion auf dem Rücken der allgemeinen Schulen ausgetragen", sagt Rooschüz.

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Daher haben die Rektoren der SBBZ und die der Schulen mit Inklusionskindern zum bildungspolitischen Fachgespräch eingeladen. Einen Vormittag lang diskutieren sie mit den grünen Landtagsabgeordneten Martin Hahn und Elke Zimmer vom Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport. "Ich freue mich, dass wir darüber reden, wie Inklusion besser werden kann und nicht darüber, ob sie überhaupt stattfindet", sagt Hahn. Ihm sei aus dem Berichten der Schulleiter aber auch deutlich geworden, dass die alleinige Entscheidung der Eltern über den Schulort manchmal nicht den Interessen der Kinder entspreche.

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Im Bereich des Schulamts Markdorf werden 421 Schüler inklusiv beschult. Sie lernen nach sonderpädagogischem Lehrplan auf allgemeinbildenden Schulen und erhalten stundenweise Unterricht von sonderpädagogisch ausgebildeten Lehrkräften. "Im Förderbereich Lernen versuchen wir zwei Stunden zu vergeben", sagt Rooschüz. Bei anderen Schwerpunkten ist die Zahl der Stunden je nach Kind und Organisationserlass anders. Schon das ist komplex. Zusätzliche Bürokratie fällt an bei kooperativen Organisationsformen, also der Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Schulen. Sie betreffen 31 Häfler Schülern. Zimmer will sich in Stuttgart für einfachere Abläufe einsetzen.