Sechs Bagger, mehrere Auto- und Gleisbaukräne sowie 50 Bauarbeiter leisteten am Wochenende ganze Arbeit. Eine Eisenbahnbrücke, die zuvor abseits der Strecke monatelang zusammengeschweißt worden war, wurde an ihre endgültige Position versetzt, damit der Autoverkehr auf dem Abschnitt der B 31-neu zwischen Efrizweiler und Spaltenstein unter den Bahnschienen hinwegrollen kann.
Brückenverschub ohne Probleme
Wie Reinhold Hertnagel, Bauoberleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), bei einem Rundgang am Samstagmorgen berichtete, liefen die Arbeiten ganz nach Plan. "Wir haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit dem Gleisrückbau angefangen und den Schotter beseitigt. Freitagmorgen wurden beim alten Bahndamm rund 2 000 Kubikmeter Boden abgetragen", erklärt er.
Gegen 19 Uhr begannen die Arbeiter mit den Vorbereitungen für den aufwendigen Brückenverschub, der von 20 Uhr an etwa eine halbe Stunde in Anspruch nahm und, so Hertnagel, "völlig geräuschfrei" über die Bühne ging.

"Dienstagfrüh um 4.30 Uhr soll der Zugverkehr wieder rollen", erklärt Hertnagel das Ziel der Deges. "Für die Brücken-Arbeiten haben wir insgesamt 100 Stunden Zeit, aktuell liegen wir sogar noch drei Stunden vor dem Plan", so der Bauoberleiter am Samstag.

Denn neben dem Versetzen der Brücke, sind noch allerhand Feinarbeiten nötig, bis der Zugverkehr wieder rollen kann. "Wir verbauen unter anderem knapp 600 Meter Kabel für die Bahn. Zum Schluss müssen wir prüfen, ob die Brücke sicher ist. Erst danach wird sie für den Verkehr freigegeben", erklärt Hernagel.

Der Autoverkehr zwischen Efrizweiler und Spaltenstein wird momentan noch umgeleitet. Das wird nach Angaben der Deges noch bis etwa Mitte April so bleiben. "Wir bereiten aber schon vor, die Umfahrung außer Betrieb zu nehmen und auf die andere Seite zu verlagern", sagt Reinhold Hertnagel. Ab Mitte Juli könnten die Autos dann wieder auf der gewohnten Strecke fahren.

Ab April soll es richtig losgehen
Gegen ein Wetter ohne Regen, dafür aber mit Sonnenschein, hat wohl kaum einer etwas einzuwenden. Deges-Bauoberleiter Reinhold Hertnagel freut sich aber auch aus beruflichem Anlass über die aktuelle Witterungslage. "Für den Erdbau ist trockener Boden beziehungsweise dementsprechendes Wetter wichtig. Deshalb kann es mit den Arbeiten an der Bundesstraße ab April wieder richtig losgehen", erläutert er.
Die B 31-neu
Die B 31 ist eine der am stärksten befahrenen Bundesstraßen im Regierungsbezirk Tübingen. Neben den Bundesstraßen B 30, B 33 und B 467 ist sie eine der wichtigsten Straßenverbindungen in der Region.
Mit dem Spatenstich am 24. November 2014 konnten die Arbeiten zum Ausbau der B 31-neu zwischen Waggershausen und Immenstand beginnen. Auf einer Gesamtlänge von 7,12 Kilometern werden 13 Brücken, ein Tunnel, eine Grundwasserpfanne, sieben Durchlässe, vier Rückhaltebecken, drei Anschlussstellen (Fischbach-West, Kluftern, Schnetzenhausen) sowie Stütz- und Lärmschutzwände entstehen. Die Verkehrsfreigabe soll Ende 2020 erfolgen.
Bereits abgeschlossen sind beispielsweise die Arbeiten auf der Straße von Schnetzenhausen nach Unterraderach. Hier läuft der Verkehr bereits seit Dezember 2018. Bei den anderen Bauwerken liegt man nach Aussage von Hertnagel im Zeitplan. Der Bereich Eichenmühleweg soll bis spätestens Oktober fertiggestellt werden.
Weitere Informationen im Internet:
http://www.deges.de