Andrea Fritz

Nördlich, zwischen Boulevard und Bahnlinie, sollen Wohn- und Geschäftshäuser, wechselweise zwei- und vierstöckig, mit ein paar Stellplätzen entstehen. Bewohner nördlich der Bahnlinie befürchten jedoch, dass der Schall des Zugverkehrs von den Wänden reflektiert wird und ihre Wohngebiete verlärmt. Die Fischbacher forderten deshalb nochmals, dass die Gebäudehöhe auf dem gesamten Gebiet auf drei Geschosse begrenzt wird.

Der Entwurf für die Fischbacher Mitte mit Eisenbahnstraße und Bahnhof.
Der Entwurf für die Fischbacher Mitte mit Eisenbahnstraße und Bahnhof. | Bild: Stadt Friedrichshafen

Parkhaus und Wohnhäuser im südlichen Bereich

Südlich des Boulevards ist ein viergeschossiges Wohnhaus mit angrenzendem Parkhaus geplant, um die bisherigen Parkflächen zu ersetzen. Auf dem dreigeschossigen Parkhaus könnten nochmals zwei kleinere Wohneinheiten mit je zwei Stockwerken entstehen.

Die restlichen Wohnhäuser, dazu gehören auch die Nachbarschaftshäuser mit Innenhof und ein Mehrgenerationenhaus mit Seniorenbetreuung und Begegnungszentrum, haben die Planer dreigeschossig vorgesehen, jeweils mit aufgesetztem Attika-Geschoss.

Fußweg soll Quartier mit See und Strandbad verbinden

Vom Mehrgenerationenplatz soll sich eine Grünachse über den Schulhof mit einer Querungshilfe Höhe B31/Einmündung Koberstraße bis an den See ziehen, sodass man See, Strandbad und das Freizeitgelände "Alter Campingplatz" von der neuen Ortsmitte aus bequem über einen Fußweg erreichen kann.

Unterführung bleibt großer Wunsch

Der Verkehr soll über einen Kreisel an der Kapellenstraße gebremst und verteilt werden. Östlich der Schule ist die Schulerweiterung mit Kita und einem Jugendzentrum geplant. Die Skateranlage bleibt, ein Hotel soll es jedoch entgegen ersten Planungen nicht geben.

Die Unterführung der Bahnlinie, die besonders von den Einwohnern nördlich der Bahntrasse seit vielen Jahren gefordert wird, ist im Anschluss an den Bahnsteig, etwa hinter der Lokhalle, geplant. Doch wer Gleise untertunneln will, muss dies in Absprache mit der Bahn tun. Derzeit gehe es hier nur schleppend voran, sagte Erster Bürgermeister Stefan Köhler.

Stadt noch nicht im Besitz aller Flächen

Die Hoffnung, dass man die Arbeiten im Zuge des B-31-Neubaus erledigen könnte, hätten sich zerschlagen, so Köhler weiter. Dagegen könnte man mit der Umsetzung der ersten Baumaßnahmen, beispielsweise beim Bahnhof, beginnen, sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist. Das gilt aber nur für Gelände, das sich bereits im Besitz der Stadt befindet, wie etwa der Parkplatz hinter der Lokhalle.

Die Karosseriewerkstatt von Gerhard Schmidt passt nicht ins städteplanerische Bild des Siegerentwurfs. Köhler betont, dass sie Bestandsschutz genieße. Man werde ganz sicher keinen Druck ausüben, könne aber auch Alternativen im Industriegebiet anbieten.

Lob für Mehrgenerationenhaus und Grünachse

Im Großen und Ganzen zeigten sich die Fischbacher zufrieden mit den Plänen, was zu Beginn des Workshopverfahrens noch nicht abzusehen war. Es gab sogar Lob – für das Mehrgenerationenhaus und die Grünachse zum Beispiel. Doch die Umsetzung kann sich, je nachdem, wie schnell die Stadt in den Besitz der Flächen kommt und wie Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, noch sehr lange hinziehen.

Stimmen zum Bauvorhaben

"Ich sehe ein Problem für den Edeka, weil er keine Frischetheke hat", sagt Ralph Pollak
"Ich sehe ein Problem für den Edeka, weil er keine Frischetheke hat", sagt Ralph Pollak | Bild: Andrea Fritz


"Ich glaube nicht, dass das ein Zentrum wird, egal was sie da hinbauen", meint Dagmar Rodi.
"Ich glaube nicht, dass das ein Zentrum wird, egal was sie da hinbauen", meint Dagmar Rodi.


"Auf die Unterführung warte ich am allermeisten, ich denke da warten viele", sagt Anna Köhler
"Auf die Unterführung warte ich am allermeisten, ich denke da warten viele", sagt Anna Köhler | Bild: Andrea Fritz

So geht es weiter

Nachdem die letzten Anregungen eingearbeitet wurden, geht der Entwurf der Firma fsp-Stadtplanung als Bebauungsplan "Eisenbahnstraße" ins Bebauungsplanverfahren durch die Gremien. Am 18. September soll der Technische Ausschuss den Entwurf absegnen, ehe er für die Dauer eines Monats in die öffentliche Auslegung geht. In dieser Zeit können Bürger nochmals Stellungnahmen einreichen. Der Satzungsbeschluss durch den Gemeinderat ergeht voraussichtlich im Dezember 2018/Januar 2019. Danach ist der Bebauungsplan rechtskräftig und die Baumaßnahmen können beginnen. (afr)