Dunkelheit herrscht in Teilen des Parkhauses am See nach den mutmaßlichen Brandstiftungen Ende vergangenen Jahres noch immer. Etliche Ecken werden aber zwischenzeitlich zumindest tagsüber ausgeleuchtet.

Das Summen verschiedenster Geräte und Rufe dringen aus der Tiefgarage bis auf die Karlstraße hinauf. Wo zunächst Absperrbänder flatterten, steht nun ein Zaun. Während oben drei Männer eine der beiden Aufzugskabinen reinigen, wird auf dem obersten Parkdeck gerade noch eine weitere hölzerne Stütze in Position gebracht.
In mehreren Bereichen des Parkhauses trifft bereits zu, was Norbert Schültke, Bereichsleiter Mobilität beim Stadtwerk am See, angekündigt hatte, nachdem erste Einschätzungen eines Statikers vorlagen: "Das wird hier erstmal ein Stützenwald."

65 Mitarbeiter einer Spezialfirma im Einsatz
Seit Donnerstag ist ein 65-köpfiges Team an und in der Tiefgarage im Einsatz. "Wir haben eine Spezialfirma zur Brandschadensanierung beauftragt", erklärt Stephan Senftleben, Sprecher des Stadtwerks am See, auf Anfrage dieser Zeitung. Das Summen aus der Tiefgarage stammt dabei nicht etwa von Dampfreinigern. Per Hand und mit Saugern befreien die Mitarbeiter der Spezialfirma das Parkhaus von dem Ruß, den die Autobrände hinterlassen haben.
Auch verborgene Details müssen unter die Lupe genommen werden
"Es müssen alle Funktionsteile, die möglicherweise mit Ruß oder anderen materialschädigenden Stoffen in Berührung gekommen sein könnten, berücksichtigt werden", erklärt Stadtwerk-Sprecher Sebastian Dix. Selbst wenn Wasser Ruß etwas anhaben könnte, wäre die Arbeit also mit einem gründlichen Durchwischen längst nicht getan. Die Aufzüge beispielsweise müssen in Teilen sogar demontiert werden.
Die Aufmerksamkeit gilt außerdem weiterhin nicht nur der Reinigung. Noch ist nicht abschließend geklärt, was anschließend im Einzelnen passieren muss, damit die Tiefgarage – oder zumindest Teile von ihr – wieder geöffnet werden können. Ein Sanierungskonzept soll bis Ende des Monats stehen.
Knapp 330 Parkplätze vorerst nicht erreichbar
Das erste Großereignis, bei dem spürbar werden dürfte, dass vorerst knapp 330 Stellplätze fehlen, steht in rund dreieinhalb Wochen an. Von 1. bis 3. Februar findet in Friedrichshafen das Ringtreffen zum 50-jährigen Bestehen des Alemannischen Narrenrings (ANR) statt. Im Uferpark – also in direkter Nachbarschaft der zur Baustelle gewordenen Tiefgarage – soll bis dahin ein Narrendorf mit bewirteten Festzelten und einer Open-Air-Bühne entstehen. Ein Umstand, der bei der Platzierung von Baustellen-Containern am Parkhaus berücksichtigt werden musste.
Weitere Bilder aus der Tiefgarage finden Sie hier:
Beeinträchtigungen
Während der Reinigungsarbeiten nach den Bränden in der Karlstraße kommt es zu Beeinträchtigungen und zeitweiligen Absperrungen in der Fußgängerzone. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Die Baustellen- und Einsatzfahrzeuge der beauftragten Unternehmen dürfen den Angaben zufolge im Bereich der beiden Baustellen parken. Es werde damit gerechnet, dass die Arbeiten mehrere Wochen dauern. (böm)