Im Bereich Friedrich- und Zeppelinstraße geht es eng auf den Straßen zu – kein Wunder, denn dies ist die zentrale Verkehrsachse, wenn man von Ost nach West oder umgekehrt durch die Stadt gelangen will. Im kommenden Jahr soll es Veränderungen geben, die Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer bringen sollen. Dies betrifft vor allem die Kreuzungsbereiche Schmid- und Werastraße sowie die westliche Friedrichstraße.

Der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Friedrichshafen hat entsprechende Planungen abgesegnet. Alle geplanten Baumaßnahmen werden von der Stadt mit 225.000 Euro beziffert. Wann genau die Umsetzung erfolgt, ist offen, denn die Diskussion um den Doppelhaushalt 2025/26 folgt erst noch. Hier sind die Details.

Querungsinsel statt Busspur

  • Friedrich-/Zeppelinstraße und Werastraße: Bislang nimmt eine Busspur viel Platz ein, diese soll zugunsten einer Querungsinsel und eines Schutzstreifens entfallen, schreibt die Stadt Friedrichshafen in einer Mitteilung. An den bestehenden Vorfahrtsregelungen der Straßen für den motorisierten Verkehr am Knotenpunkt Zeppelin-/Werastraße soll sich demnach nichts ändern. Die Busspur zwischen Wera- und Schmidstraße entfällt und stehe dann allen Fahrzeugen zur Verfügung. Die Linksabbiegespur von der Zeppelinstraße in die Werastraße wird gekürzt, bleibt jedoch bestehen. In diesem Abschnitt darf dann aber nicht mehr so schnell wie bisher gefahren werden: nur 30 statt 50 Stundenkilometer.
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Schutzstreifen für Radler

  • Friedrich-/Schmidstraße: Hier ändert sich etwas für Radler. Stadtauswärts wird vom Kreisel beim Lukullum bis hoch zur Schmidstraße ein einseitiger, zwei Meter breiter Radschutzstreifen angelegt. Der bestehende Streifen stadteinwärts auf der anderen Straßenseite entspricht nach Angaben der Stadtverwaltung nicht mehr den Vorschriften, weil er zu schmal sei. Deshalb wird der Streifen dort entfallen. Hier fahren dann die Radler auf der normalen Fahrbahn mit. „Eine Piktogramm-Kette bergab soll dafür sorgen, dass die neue Radverkehrsführung besser sichtbar wird“, so die Stadtverwaltung.

ADFC sieht leichte Verbesserungen

Bernhard Glatthaar, Kreisvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), kann mit den Änderungen leben. Der Schutzstreifen sei dringend notwendig. Besser wären aus seiner Sicht freilich Radfahrstreifen auf beiden Seiten, was aber am Platzangebot scheitere. Eine Verbesserung gebe es jedenfalls an der jetzigen Engstelle beim Schlossgarten.

Bernhard Glatthaar, Kreisvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).
Bernhard Glatthaar, Kreisvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). | Bild: Lisa Sperlich

Was Glatthaar allerdings hinterfragt, ist der geplante Standort der Querungsinsel für Fußgänger nördlich des Schlossgartens. „Das ergibt keinen richtigen Sinn“, sagt er, „südlich wäre besser“. Das entspreche dem natürlichen Weg, den Fußgänger einschlagen. Und in der Tat, nicht selten sieht man Fußgänger genau in diesem Bereich, die versuchen, die Straßenseite zu wechseln. Im Schutz der Insel könnten Radler bei Bedarf gut warten, so Glatthaar, um in die Schmidstraße abzubiegen.

Von der Friedrichstraße kommend, müssen sich Radfahrende und Fußgänger aktuell den Gehbereich teilen. In der Planungskonzeption sind die Gehwege Richtung Zeppelinstraße/ Werastraße und zurück ausschließlich für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie radelnde Kinder bis zehn Jahre freigegeben.

Abbiegeverbot soll entfallen

  • Friedrich-/Schmidstraße: Derzeit besteht ein Abbiegeverbot von der Friedrichstraße in die Schmidstraße. Änderungswünsche hatten im vergangenen Jahr die Fraktion SPD/Die Linke und Netzwerk für Friedrichshafen platziert. Nun hat der Ausschuss beschlossen, das Verbot aufzuheben, zumindest für Radfahrer. Bislang dürfen weder Autos noch Radler in die Schmidstraße abbiegen. „Die von der Verwaltung eingebrachte Planungskonzeption sieht vor, dass Radler und der Pkw-Verkehr die Möglichkeit erhalten, von der Friedrichstraße kommend links in die Schmidstraße abbiegen zu können“, heißt es in der Mitteilung. Dazu ist eine Mittelinsel mit einem Abbiegestreifen vorgesehen. Auf Wunsch des PBU wird seitens der Stadt jedoch geprüft, nur Radfahrer in die Schmidstraße einfahren zu lassen.