Die Hugenotten im 17. Jahrhundert, die sogenannten Ruhrpolen im 19. Jahrhundert, die Gastarbeiter in den 1960er-Jahren – die Geschichte der Migration in Deutschland ist alt.

Genauso alt ist die Angst vor „dem Fremden“, vor Menschen, die man nicht kennt. Sie basiert nicht auf Fakten, sondern auf diffusen Gefühlen. Befeuert von jenen, die ihrem eigenen Frust Luft verschaffen wollen und anderen, die nichts anderes als Hetze und Hass im Sinn haben und ihren Rassismus jetzt offen zeigen können.

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Die Stadt Friedrichshafen tut gut daran, bei ihren Unterkünften für Geflüchtete auf maximale Transparenz zu setzen. Die Bürger müssen wissen, dass die Stadt in der Pflicht ist, Menschen unterzubringen, die vor Krisen, Kriegen und Problemen fliehen. Der Schutz vor Obdachlosigkeit ist eine humanitäre Verpflichtung. Die Bürger haben aber auch ein Recht darauf, frühzeitig und umfassend informiert zu werden, wenn in ihrer Nachbarschaft eine Unterkunft entsteht.

Behörden müssen Tacheles reden

Dazu gehören Fakten, wie beispielsweise die über Kriminalitätsstatistiken. Auch wenn jede Statistik ihre Tücke hat, ist es richtig, dass Polizei und Sicherheitsbehörden Tacheles reden.

Neben unserem Angstsystem, das laut Experten mit dem genetischen Erbe der Fremdenfeindlichkeit aufgeladen ist, haben wir alle nämlich auch ein Vernunftsystem. Wir können sachlich Für und Wider abwägen und unsere Ängste abbauen. Zum Beispiel, in dem wir mit Geflüchteten in Kontakt treten, uns auf das Fremde, Andere einlassen.