Zum 75-jährigen Bestehen der Seegockel zeigten sich die Stadt und ihr Traditionsverein für Brauchtum als hervorragende Gastgeber. Sonnenschein empfing die Zünfte unter dem Dach des Alemannischen Narrenrings (ANR) am Bodensee. Diese folgten der Einladung zahlreich, nicht weniger als 48 Vereine nahmen am Narrensprung teil.
Patenzünfte und -kinder sowie die Mitglieder der Interessengemeinschaft Häfler Narrenzünfte (IGHN) aus den Teilorten gaben sich die Ehre. Ihnen folgten die Narren des ANR aus ihren drei Regionen Allgäu, Oberschwaben/Donau und Bodensee. Den dritten Block bildeten befreundete Zünfte aus der Region, bevor die zehn Gruppierungen der Häfler Seegockel zum Finale einen nicht enden wollenden Strom von Masken, Uniformen und Musikanten abrundeten und den Zug ins Graf-Zeppelin-Haus führten, wo zum Ausklang weitergefeiert wurde.
Bereits vor dem Umzug herrschte in der Friedrichstraße und am Buchhornplatz reges Treiben. In der Eckenerstraße stauten sich die Umzugswagen, um sich während des Zuges einzureihen. Beste Stimmung herrschte rund um die Verpflegungsstationen, der Duft von Bratwurst durchzog die Straßen, fröhliche Gesichter zeugten von guter Laune.
Pünktlich um 13.30 Uhr setzte sich der Tross in Bewegung, angeführt vom Geburtstagskind, den Buchhorn-Hexen. In einer launigen Abfolge von Musikkapellen, Trommler- und Fanfarenzügen, Schrättelen, Teufeln, Wiebern, Geistern und Gardemädchen wurden bis kurz vor 17 Uhr jede Menge Narri-Narros und ihre vielfältigen Abwandlungen gerufen, charmant kommentiert von Andrea Smigoc und Sabine Jung-Baß.

Es fehlte nicht an Guezele für die Kinder sowie Konfetti, Sägespänen und Federn für die Erwachsenen. Immer wieder ließen besonders junge Frauen Torturen in den Wagen über sich ergehen, so manches Hexengebräu verqualmte die Luft. Als Vertreter der benachbarten Schweiz ließen es sich die Romanshorner „Hafeschnoggä“ nicht nehmen, unter dem Motto „wir flattern um unser Leben“ für Ökoenergie zu werben.