Sonntagmorgen um 8.30 Uhr in Fischbach – es ist der „Tag danach“. Die Party am Fischbacher Samstag war riesig, laut und fröhlich. Weil jedes Jahr noch mehr Menschen kommen, die immer noch mehr Müll hinterlassen, sind die Reinigungskosten hoch – zu hoch. Also haben die Bächlesfischer ein Konfettiverbot ausgesprochen und kehren seit 2018 das Dorf nach der Party selbst.

Am Straßenrand liegen Flaschen, Dosen, Papiertaschentücher, Plastik, Zigarettenkippen, Federn. Dabei haben die Freiwilligen von der Feuerwehr schon in der Nacht das Gröbste rund ums Feuerwehrhaus, wo es immer am schlimmsten ist, weggeräumt. Ein Trupp Bächlesfischer hat um diese Zeit im ersten Durchgang schon vier große Kisten Flaschen vom Straßenrand und aus den Gärten gesammelt. Vor der Festhalle kommen weitere Helfer an, manche von ihnen im Häs, denn um 14 Uhr startet der Umzug in Ettenkirch und dort wollen sie dabei sein.
Immer mehr Helfer kommen zusammen
Die meisten Bächlesfischer haben wenig geschlafen, manche überhaupt nicht. Trotzdem werden es immer mehr, die sich mit schwarzen Müllsäcken, Besen und Greifern an die Arbeit machen und Bonbonpapiere, Kronkorken, Luftschlangen und all das Kleinzeug einsammeln, das die Narren achtlos weggeworfen haben. „Wir finden in den Büschen manchmal auch Sachen, die da schon länger liegen“, sagt Gabi Schuff, die mit der Kehrgarnitur die Scherbenhaufen aufnimmt, die andere am Umzugsweg zwischen Bahnhof und Schule mit den großen Besen zusammengekehrt haben.

Manches, was da auftaucht, ist so unappetitlich, dass man es lieber nicht finden will. Dann wieder Brillen, Mützen, Spielzeugpistolen, übersehene Bonbons, Zigarettenschachteln bis hin zu den leeren Packungen von Instantsuppen, die offenbar ungekocht verspeist worden sind.

Zum Schluss kommt der große Schlauch
Außer Geld haben Partygänger in Fischbach so ziemlich alles verloren. Auf dem Schulhof verwenden die freiwilligen Straßenkehrer Laubbläser, um auch die kleinsten Glassplitter zu erwischen und anschließend spritzen die Hausmeister den Rest mit dem Gartenschlauch weg.

Nach knapp zwei Stunden sind die Spuren der Dorffasnet fast ganz verschwunden und die Bächlesfischer haben zwischen 6000 und 8000 Euro Reinigungskosten gespart. „Das könnten wir uns auch gar nicht leisten, dann gäbe es keine Fasnet mehr in Fischbach“, sagt Bernd Wolferseder, seit 2001 Gruppenführer der Bächlesfischer.