Die Musikkapelle Ailingen feierte am Wochenende ihren 175. Geburtstag mit einem dreitägigen Open-Air-Fest. Am Freitag übernahmen die Ailinger Musiker selbst die Unterhaltung der Besucher. Am Samstag kamen gleich zehn befreundete Musikkapellen zum Sternmarsch samt Fahneneinmarsch auf den Festplatz und der Sonntag gehörte beim Frühschoppen den Familien.
Sternmarsch mit mehr als 400 Musikern
Mehr als 400 Musikerinnen und Musiker zogen im Sternmarsch auf den Festplatz unterhalb der Rotachhalle, um mit den Ailingern den 175. Geburtstag ihrer Musikkapelle gebührend zu feiern.

Pünktlich um 18.30 Uhr ertönte ein Schuss aus der angrenzenden Obstanlage und der Musikverein Kehlen zog als Erstes mit einem flotten Marsch auf dem Festplatz ein. Ihm folgten aus drei Richtungen die Musikkapellen aus Meckenbeuren, Kluftern, Fischbach, Jettenhausen, Brochenzell, Bad Saulgau, Berg, Schnetzenhausen und Riedheim.
Fassanstich mit Ortsvorsteher Andreas Lipp

So waren trotz der hochsommerlichen Temperaturen bereits am frühen Abend zahlreiche Bierbänke besetzt, als Ailingens Ortsvorsteher souverän das Fass anstach. „Was war das Wichtigste im Jahr 1850?“, fragte Andreas Lipp. Die Antwort: natürlich die Gründung der Musikkapelle Ailingen. Was mit ein paar wenigen Aktiven begonnen habe, habe sich zu einem der musikalischen Aushängeschilder der Ortschaft und weit darüber hinaus entwickelt, gratulierte der Ortsvorsteher zum 175-jährigen Bestehen.

Bernhard Walter, Vorsitzender der Musikkapelle Ailingen, dankte allen am Festabend beteiligten Musikvereinen, dem Organisationsteam und den zahlreichen Helfern auf dem Festplatz. Rund 70 Ailinger Musiker und Freunde waren im Einsatz, um die zahlreichen Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. „175 Jahre sind eine stolze Zahl und stehen für eine lange Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen“, sagte Walter. In dieser Zeit hätten sich viele Menschen mit ihren Geschichten eingebracht. „Lasst uns all diese Geschichten feiern“, forderte er auf.
Fahneneinmarsch mit Konfettikanone

Das ließen sich die Festgäste nicht zweimal sagen. Ein Höhepunkt war der Fahneneinmarsch, untermalt von den La Paloma Boys, die sich mit Trompeten und Posaunen schwer ins Zeug legten. Für die Musiker der befreundeten Vereine gab es kein Halten und sie stiegen auf Tische und Bänke, um ihre Fahnenabordnungen lautstark zu begrüßen.
Dazu gab es mehr als nur einen Schuss aus der Konfettikanone. Besonders viel Applaus ernteten Michael Wieland, Lena Jörger und Katharina Hertkorn, die am Schluss die Ailinger Fahne präsentierten.
„Bei so einem Fest muss man dabei sein“
„Für uns ist es selbstverständlich, dass wir heute in Ailingen mit dabei sind“, sagte Matthias Kohler vom Musikverein Jettenhausen. Alle seien gekommen, um die Musikkapelle anlässlich ihres großen Jubiläums zu feiern. „Das gehört sich einfach und so ein Fest macht uns ja auch Spaß“, ergänzte sein Bruder Markus Kohler. Nicht zuletzt seien die Ailinger beim Fest zum 50-jährigen Bestehen der Jettenhausener ja ebenfalls mit dabei gewesen.
Musikkapelle Ailingen
Stimmung mit den La Paloma Boys und ob8blech

Den ersten Teil des Abends spielten die La Paloma Boys und sorgten mit ihrem abwechslungsreichen Bläsersound für gute Stimmung. Von der Polka- über Bigband-Klänge, von den „Alten Rittersleut“ bis AC/DC reichte ihr musikalisches Spektrum. Zu späterer Stunde übernahm die zehnköpfige Bläserband ob8blech samt Power-Sängerin die Bühne.
„Mit so vielen Musikkapellen im Publikum macht es uns heute noch mehr Spaß“, riefen sie von der Bühne. Mit ihrer explosiven Mischung aus Brass, Rock, Pop, Schlager und Funk brachten sie den Festplatz zum Beben und sorgten für eine ausgelassene Partynacht.