Die Profivolleyballer des VfB Friedrichshafen, aber auch die Nachwuchsspieler und Amateure können aufatmen. Für die nächsten zwei Jahre wird die Zeppelin-Cat-Halle A 1 der Messe Friedrichshafen ihre neue Heimat, auch die Geschäftsstelle der Volleyball GmbH kommt in der Messe unter. Einstimmig machten die Mitglieder des Finanz- und Verwaltungsausschusses am Montag den Weg für den Umzug frei. Die Stadt Friedrichshafen wird sich an den entstehenden Kosten mit insgesamt 1,22 Millionen Euro beteiligen – jeweils etwa zur Hälfte aus Mitteln der Zeppelin-Stiftung und dem städtischen Haushalt.
Spiele bis zum Ende der Saison 2021/2022 sind gesichert
Erleichtert zeigte sich am Montag Thilo Späth-Westerholt, Geschäftsführer der VfB Volleyball GmbH: „Wir möchten uns dafür bedanken, dass wir nun Planungssicherheit bekommen“, sagte er vor den Ausschussmitgliedern. Er versprach zudem, so sparsam zu sein, wie es irgendwie gehe. Damit ist nun die Spielzeit bis zum Ende der Saison 2021/2022 gesichert.
Die Ausschussmitglieder entschieden sich einhellig für den Vorschlag der Verwaltung, die Halle durchgehend bis April 2022 von der Messe zu mieten, auch wenn das die leicht teurere Variante ist. Doch eine Unterbrechung in der Sommerpause würde dazu führen, dass der Amateursport und auch die Volley Young Stars des Bundesstützpunktes wieder in anderen Hallen trainieren müssten.

OB bezeichnet die Lösung als starkes Signal
Die Fraktionen waren sich darin einig, dass dies die einzig richtige Lösung sei. „Das ist die Pflicht der Stadt, weil die Volleyballer unverschuldet in diese Situation gekommen sind“, sagte etwa Norbert Fröhlich für die CDU. Auch Anna Hochmuth von den Grünen begrüßte die Entscheidung: „Die Messehalle ist die beste und einzige Option.“
Oberbürgermeister Andreas Brand betonte in der Sitzung am Montag, dass diese Entscheidung ein Kraftakt, aber auch ein „starkes und überzeugendes Signal in einer extrem schwierigen Situation“ sei. Ende September hatte die ZF-Arena wegen baulicher Mängel von heute auf morgen geschlossen werden müssen. Seither waren die Bemühungen auf Hochtouren gelaufen, einen neuen Trainings- und Spielort zu finden.
Unter anderem hatten Verein und Verwaltung auch die Nutzung der Bodenseesporthalle oder der Ratiopharm Arena in Ulm geprüft. Doch beide Hallen erfüllten am Ende nicht wichtige Voraussetzungen, wie etwa die Unterbringung der Geschäftsstelle oder den Erhalt des Bundesstützpunktes der Volley Young Stars.
VfB-Geschäftsführer und Cheftrainer sind glücklich
In der Messehalle A 1 können nun auch die Bundesliga- und Champions-League-Begegnungen stattfinden, zudem ist das tägliche Training in der Messe möglich. „Die Fans freuen sich auf die neue Halle und hoffen, dass sie dort auch bald wieder in voller Stärke sitzen können. Die Reaktionen in den sozialen Medien, auch von anderen Clubs in Deutschland und Europa, waren sehr positiv. Die Sponsoren sind erleichtert, dass es mit dem VfB weitergehen kann, schließlich sind uns die meisten von ihnen seit Jahren verbunden“, äußerte sich Späth-Westerholt in einer gemeinsamen Pressemitteilung des VfB und der Messe Friedrichshafen. Auch Cheftrainer Michael Warm freut sich über die Lösung: „Es ist super, dass es so schnell gelungen ist, einen Ersatz für die ZF-Arena zu finden. Wir können dort trainieren und uns hoffentlich bald auch wieder den Fans präsentieren.“

Umzüge innerhalb der Messe sind nicht ausgeschlossen
Unklar ist aber, ob die Sportler nicht zwischendurch doch erneut umziehen müssen, wenn die größte Messehalle für andere Veranstaltungen gebraucht werden wird. Noch sind wegen der Corona-Pandemie alle Messen bis Ende Januar 2021 abgesagt. Wie es danach weitergeht, ist unklar. „In der ersten Spielzeit bleibt das Volleyball-Setting in der Zeppelin-Cat-Halle A1 bestehen. Im späteren Verlauf ist mit Unterbrechungen zu rechnen, die gegebenenfalls auch einen Umzug innerhalb des Geländes erfordern“, erklärt Messe-Geschäftsführer Klaus Wellmann in der gemeinsamen Pressemitteilung.

Messe bietet die richtige Infrastruktur
Der Messe-Geschäftsführer freut sich darüber, dass nun wieder Leben in der Halle A 1 sein wird. „Wir freuen uns, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, dem VfB Volleyball eine Übergangsheimat in unserer Messe zu bieten. Das Messegelände und aktuell die Zeppelin-Cat-Halle A 1 erfüllen die Wünsche optimal“, so Wellmann. Auch bei Spielbetrieb könnten die Foyers und weitere Hallen für das Messe-Kerngeschäft genutzt werden. Zudem sei die komplette Infrastruktur vorhanden, um dem VfB eine neue Heimat zu geben. „Die Infrastruktur mit Straßenanbindung, Parkplätzen, Tribünenbau oder Einlassmanagement ist organisatorisch etabliert, Fernsehübertragungen sind realisierbar und auch Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind bereits erfolgreich umgesetzt worden“, heißt es in einer Mitteilung der Messe.
Erstes Heimspiel steigt schon im November
Schon im November soll das erste Heimspiel des VfB Friedrichshafen in der Messe steigen. Das Spiel gegen die Berlin Recycling Volleys wird allerdings wegen der Corona-Vorgaben noch ohne Zuschauer stattfinden. Die Volley Young Stars starten am 28. November mit einem Spiel gegen TV Bliesen. Zu den Corona-Auflagen sagt Thilo Späth-Westerholt: „Nach den vier Wochen ohne Zuschauer im November ist unsere Hoffnung groß, dass wir ab Dezember mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept auch wieder vor den Fans spielen können.“