Mehrere große Nutzfahrzeugkunden beziehen deutlich weniger Traxon-Getriebe als geplant. Daher hat ZF am Donnerstag bekannt gegeben, dass 1500 Mitarbeiter ab Juli über die Sommermonate in 20 Prozent Kurzarbeit gehen. Konkret bedeutet dies, dass die Mitarbeiter durchschnittlich einen Tag weniger pro Woche arbeiten und in der Regel freitags frei haben werden. Entsprechend reduziere sich ihr Gehalt, das aber über die Kurzarbeiterregelung aufgestockt werde.
Auch andere Maßnahmen standen zur Debatte
Seit Ende Mai werde am Standort Friedrichshafen diskutiert, mit welchen Maßnahmen ZF dem Einbruch der Aufträge begegnen solle. Neben der Kurzarbeit in bestimmten Bereichen seien auch der Abbau von Arbeitszeitkonten, weniger Mehrarbeit sowie eine reduzierte Zahl an Ferienkräften im Raum gestanden. Jetzt hätten sich Unternehmen und Betriebsrat auf 20 Prozent Kurzarbeit über die Sommermonate für rund 1500 Mitarbeiter in Fertigung und Montage des Traxon-Getriebes verständigt.
Verkaufszahlen sollen im September wieder steigen
„Wir gehen weiter davon aus, dass wir nach überstandener Markteintrübung auch in unserem Erfolgsprodukt Traxon wieder an die positiven Verkaufszahlen der vergangenen Jahre anknüpfen können“, wird Jochen Witzig, seit April Standortleiter für den Produktionsstandort Friedrichshafen (Betrieb N), in der Mitteilung zitiert. „Aktuell zeigt die Nachfrage ein Sommerloch – der September sieht schon wieder besser aus mit Kundenaufträgen nur noch knapp unter der Normalauslastung unserer Traxon-Produktlinie.“
Andere Sparten aktuell nicht betroffen
Mehrere wichtige ZF-Kunden verlängerten die ursprünglich geplanten Werksferien, unter anderem aufgrund der schlechten Konjunkturlage. Von dieser Entwicklung sei am Produktionsstandort Friedrichshafen aktuell nur die Traxon-Getriebefamilie betroffen, nicht aber das Automatikgetriebe Powerline für Pick-ups und mittelschwere Lastwagen sowie das Busgetriebe Ecolife. Dort sei die Nachfrage weitgehend stabil und hier werde ZF in den kommenden Monaten auch Ferien- und Aushilfskräfte beschäftigen.