Rolls-Royce hat mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) einen langfristigen Stromabnahmevertrag zum Bezug von jährlich rund 20.000 Megawattstunden (MWh) CO2-freier elektrischer Energie abgeschlossen. Das Abkommen zeichne sich durch einen langen Lieferzeitraum von fünf Jahren, garantierte Konditionen sowie nachhaltig erzeugten Strom aus Wasserkraft aus, teilt Rolls-Royce Power Systems (RRPS) mit. Der Strom stamme vollständig aus der Produktion des Donau-Wasserkraftwerks Donaustetten. Durch die Nutzung des Ökostroms aus Ulm vermeide Rolls-Royce jährlich rund 7.000 Tonnen CO2.
Kein Strom über Zertifikate
Warum macht das Unternehmen einen Deal mit Ulm anstatt mit dem heimischen Stadtwerk am See? „Wir sind im regelmäßigen und direkten Austausch mit dem Stadtwerk am See und arbeiten in verschiedenen Themen wie Netzversorgung und Nahwärmeversorgung erfolgreich zusammen“, erläutert RRPS-Sprecherin
Silke Rockenstein. „Wir haben uns eine eigene nachhaltige Stromerzeugung und einen Strombezug aus erneuerbaren Energien über Direktlieferverträge als Ziel gesetzt.“ Ökostrom, der über Zertifikate oder eine CO2-Kompensation zustande kommt, sei für Rolls-Royce Power Systems „nicht die gewünschte Option“.
Produkt ist nicht im Portfolio
Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, benötige das Unternehmen CO2-freien Strom aus grundlastfähigen Kraftwerken – also elektrische Leistung, die konstant geliefert wird. „Solch ein Angebot beziehungsweise Wasserkraftwerk hat das Stadtwerk am See nicht, daher konnten wir dort leider auch kein Angebot einholen“, so die Sprecherin. Nahezu zwei Drittel des RRPS-Strombedarfs bestehe aus erneuerbaren Energien.
Kooperation auf anderer Ebene
Seitens des Stadtwerks am See bestätigt man dies: „Tatsächlich haben wir keine eigene grundlastfähige Stromerzeugung in unserem Kraftwerk-Portfolio und bieten daher das gewünschte Produkt nicht an“, teilt Sprecher Sebastian Dix auf Anfrage mit. „Als energiewirtschaftlicher Partner koordinieren wir jedoch die Einbindung der jetzt gekauften Strommenge in das Portfolio von RRPS. Hier arbeiten wir auch mit den SWU sehr partnerschaftlich zusammen.“